Vom Knüllwald zum Spessart

Es ist Juli 2025. Der Traum von der großen Sommerradtour ist endgültig begraben. Mit Krabbelzelt auf der Matschwiese passt einfach nicht und ich kann die Schmerzen unterwegs nicht mehr ignorieren. Für die Tour mit Hotelübernachtung bin ich einfach zu geizig.

Was also anfangen mit diesem letzten Sommer mit dem mir noch gegebenen Möglichkeiten? Es ist so viel zu tun in Kunidorf und Dortstadt. Die Campingtouren mit Kunigunde sind auch schön und benötigen ihre Zeit. Wie also unbeschwert jeden Tag neues sehen? Ein Ziel haben und es auch erreichen?

Es gibt eine letzten Test mit der letzten Option. Vanlife im NV200 mit Autartausrüstung für die Nacht auf dem Dorfparkplatz oder, wenn am Weg auch auf WoMo oder Campingplatz.

Anfang Juli gibt es einen ersten Versuch, das Tagesstreckenkozept ümzusetzten. Dazu braucht es zwei Autos, die jeden Tag aneinander vorbei gefahren werden. Zwischendrin wird die eigentliche Strecke mit dem Rad oder zu Fuß bewältigt.

Vorab: Es ist sehr aufwändig, die Fahrzeuge täglich zu bewegen, damit die eigentliche Strecke nicht als Rundtour geplant und zurückgelegt werden muss.

In diesem Blogbeitrag wird der Versuch beschrieben, so den Knüllwald zu erkunden. Das Konzept wird dann aber zugunsten der Rundenvariante mit zwei getrennten Tagesetappen, einen Hinweg auf dem Rad und dem Rückweg zu Fuß zum NV200 nicht weiter verfolgt.

Die Rander-Variante mit Rad und Wanderstrecke bringt pro Tag etwa 15 Kilometer auf einer vorgegebenen Strecke, zum Beispiel einem Fernwanderweg. Das Rad wird im Wald angebunden, die Lauf oder Wandereinheit zum NV200 erfolgt dann auf der Route des Fernwanderweges.

Für die Umsetzung wird im zweiten Teil diese Beitrags der von Nord nach Süd durch den Spessart verlaufende Eselsweg ausgewählt.

Zwischen Knüllwaldtour und Eselsweg gibt es noch einen Schnupperaufenthalt mit Wanderrunden vom Azur Camping Hünfeld mit einem eigenen Beitrag.

Teil 1: Die zwei Auto Tour von Kunidorf durch den Knüllwald

Wie kann eine Person zwei Fahrzeuge von A (Kunidorf) nach B (Hühnfeld) bewegen? Mit den folgenden Rad und Wandertouren, in dem Fahrzeug 1 gefahren und dann der Rückweg zum Standort von Fahrzeug 2 geradelt oder gewandert wird. Mit Fahrzeug 2 geht es dann an Fahrzeug 1 vorbei zum neuen Etappenziel des zweiten Tages, von wo aus wieder zu Fahrzeug 1 zurück geradelt oder gewandert wird.

Es funktioniert, aber es fahrt immer das Gefühl des ungesunden Aufwandes mit. So wie bei einer Radreise mit Gepäcktransport.

Die Rad- und Wanderstrecken in der Übersicht:

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Die 5 Tage mit 5 Etappen von Auto zu Auto im Detail:

Für eine Tagestour das Rad und zwei Taschen gepackt. Ins Auto und auf den Heckträger reicht der Akku vom 208 locker bis nach Erda, ein Dorf östlich von Herborn. Die Anfahrt über die B255 ist unproblematisch, elektrisch fährt es sich doch einfach und leise. Der Parkplatz liegt an der Grenze zwischen Wohngebiet und Sportanlage und ist beliebter Gassirundenausgangspunkt.

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Der Parkplatz liegt an der Grenze zwischen Wohngebiet und Sportanlage und ist beliebter Gassirundenausgangspunkt.

Für den Rückweg wird das Rohloff-Marschall Rad angekurbelt. Der Sattel behält dann doch die anfänglich eingestellte Neigung nicht. Das Rad fährt leise und problemlos, wenn auch nicht schnell und wird auch für die weiteren Etappen eingesetzt. In Gang 1 geht es mit dem 19 Zähne Ritzel auch steilere Anstiege hinauf.

Über einen Höhenzug geht es mal wieder in ein Aar-Tal.

In diesem Fall mündet der Aar Bach in den Aartalsee mit seinen zwei Staubecken um bei Herborn in der Dill zu münden.

Dann ist es nicht mehr weit bis zur bekannten Strecke ab Herborn hinuaf in den Westerwald. Selbst Herborn entlang der B255 schreckt nicht mehr so sehr.

Noch kurz unter der A45 hindurch, dann geht es hoch in den Westerwald. Der Radweg über Schönbach und Driedorf zur Krombachtalsperre ist gut fast autofrei zu fahren und nicht besonders steil.

Ab Rennerod sind die restlichen Steigungen überschaubar. Am Wiesensee vorbei nach Westerburg, wo es durch den Autoverkehr zum Bahnhof auf die alte Bahntrasse Richtung Wallmerod nicht mehr weit bis zum Kunidorf ist.

Am nächsten Morgen geht es mit dem Übernachtungsauto, unserem NV200 Bus nach Trutzhain am Rand des Knüllwaldes. Neben der Autofahrt ist die Aufgabe des Tages, den E-208 mit dem mit transportierten Rad in Erda abzuholen und für die weiteren Etappen wieder aufzuladen. Die Park- und Übernachtungsstelle in Trutzhain wurde daher auch wegen der Ladesäule mit ein paar zuzätzlichen Parkbuchten ausgewählt.

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Die Tour beginnt im Schwalmtal auf Radwegen durch eine flache Auenlandschaft und folgt dann ab Treysa der Wiera …

über die Wasserscheide bei Neustadt (Hessen) nach Stadtallendorf. Manchmal Radweg, auch mal Kreisstraße, trotz Priorität auf Wirtschafts- und Waldweg lassen sich die nicht ganz vermeiden.

Die Einschätzung der Verkehrsdichte ist nicht immer einfach und auch abhängig von der Tageszeit. Lang und gerade Strecken sind nicht so gefährlich wie kurvige bergauf, weil die lieben Autofahrer da nach Prinzip Hoffnung überholen.

Bei Roßdorf ist mal wieder eine Wasserscheide, ab da geht es der Zwester Ohm entlang, ohne das davon viel zu sehen ist. Bei Sichertshausen ist dann das Lahntal erreicht.

Der Lahntalradweg wird nur kurz verwendet, in Salzböden führt das erste Seitental der Salzböde nach Kirchvers. Die Vers führt dann weiter am Wilsberg vorbei nach Erda.

Eine nicht ganz autofreie Strecke abseits der Radwanderwege in hügeliger Mittelgebirgslandschaft. War ein schöner Radtag.

Am Ende des Tages gab es dann für fast alle Aktiven was geeignetes zu futtern.

Die erste “echte” Etappe der Knüllwalddurchquerung startet mit einer Autofahrt auf den Eisenberg. Wer den nicht kennt, gant in der Nähe ist die Krötenkuppe. Der Eisenberg ist mit 636 Meter der höchste Berg des Knüllwaldes. Somit startet die Tour vom Höhepunkt aus. Die Aufgabe des Tages ist eine Wanderung über 27 km zurück zum zweiten Auto in Trutzhain. Eine Streckenwanderung allein ohne Unterstützung und mitresendem Übernachtungswagen, das können nicht viele. Klar ist es einfacher, sich abends in eine Schutzhütte zu legen, aber das hat dann wieder andere Herausforderungen. Kälte, Nässe, Wildschweine und Wölfe, Wasserversorgung und erhohlsamer Schlaffindung,um nur ein paar zu nennen.

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Oben auf dem Eisenberg gibt einen inzwischen geschlossenen Beherbergungsbetrieb mit Aussichtsturm und einen in Betrieb befindlichen Fernmeldeturm. Wer erzählt schon im September, ich war zur Erholung drei Wochen im wundervollen Knüllwald.

Der Weg ins Tal der Geis wird mit Aussicht belohnt. Die Hänge werden als Mähwiesen genutzt und unten ist man nur noch 400 Meter hoch.

Auf der anderen Talseite schlängeln sich die Wanderwege zwischen Truppenübungsgeländen und Hügelkuppen dahin. Für ein paar Kilometer müssen auch Landstraßen begangen werden. Die Routenplanung mit Outdooractive hat lokale Rund und vorhandene Fernwanderwege genutzt, die zwei auf Google Maps verifizierte Parkplätze miteinander verbinden.

Vorbei an Zahnsberg, Warzenberg und Rauschberg führt der Weg stetig ansteigend über Wiesenwege nach Schwarzenborn.

Hier hätte ich besser die Füsse kühlen sollen, denn bis Kilometer 11 geht es weiter bergauf. Das Knüllköpfchen ist mit 634 Meter nur minimal kleiner gewachsen als der Eisenberg. Daher gibt es auch hier einen Guckturm und einen Sendeturm.

Der Weg ins Flachland zieht sich. Erst begleitet vom Angersbach, dann an der Steina ist immer minimales Gefälle unter den Sohlen. Aber zum rollen und geniessen bräuchte es ein Rad. Elf Kilometer ziehen sich die Schotterwege und trotz idealer Strecke wird aus laufen wandern.

Am Ende des Steinatals sind es noch einmal 3 wellige Kilometer bis zum NV200. Solche Weghindernisse führen dann schnell zu “warum mache ich das” Gefühlen und Überlegungen. Antwort: Weil ich es NOCH kann. Trotzdem, die nächste Etappe könnte zur Abwechslung und Vermeidung einseitiger Belastung auf dem Rad absolviert werden.

Die Radtour ist nach der langen Lauf- und Wanderung eine echte Erhohlung. Ja, bis auf die 1100 Höhenmeter, die Anstiege ziehen sich bis hoch auf den Eisenberg. Dazwischen liegt Bad Hersfeld und das liegt an der Fulda, die hier auf etwa 190 Meter hinanfließt. Zuletzt habe ich bei der Tourenplanung unbedingt die Eisenbergstraße vermeiden wollen, so ging es dann auf dem letzten Kilometer noch über einen zugewachsenen Wanderpfad. Da hat dann am Ende des Tages auf die Radtour ausreichend Trainingspunkte geliefert.

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Die Strecke startet am nordwestlichen Rand der Rhön auf Wald und Wiesenstrecken mit schönen Aussichten auf die ersten Vulkankegel. Nach Regenschauern wird das Wetter freundlicher. Nach Norden geht es durch waldiges Gebiet bis zum Soisberg, der weil 630 Meter hoch wieder betürmt ist.

Bei Schenklengsfeld wird die Landschaft offener. Das Fuldatal ist hier wellig und intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Vor Hersfeld geht es noch mal hoch über teils bewaldete Hügel, teils mit Blick ins Fuldatal. Bad Hersfeld ist dann nicht so toll, jedenfalls aus Sicht des Autoverkehr meidenden Radlers.

Aber gut, ein Fuldabild muss sein, sonst glaubt es ja niemand, dass ich dort war. Durch Stadt und Kurpark findet sich der Weg hinauf zum Eisenberg.

Die Hügelkette im Westen verläuft parallel zur A4 und verteilt die Höhenmeter recht sanft. Da kein Übernachtungsgepäck zu transportieren ist, erfolgt der Aufstieg schnaufend und laaangsam aber stetig. Laxberg (408), ok, aber an der Stellerskuppe (481) hat der Routenplaner nicht aufgepasst. Nein, das war nicht komoot, auf die Radwegemarkierungen gebe ich nichts, es geht nur nach den Wegeklassifizierungen auf den OSM oder Topo Karten. Und da habe ich einen Pfad in die Tour eingebaut, der nicht begehbar weil zugewachsen war.

Unter der A7 taucht man noch problemlos durch, der Rest zieht sich und ist dazu wellig. So summieren sich die Hohenmeter und an Ende gibt es dann noch die Brennesselkur gratis. Sommerradtouren haben auch so ihre Nachteile.

Tag 5 sollte der vorläufige Abschluß der Tour werden. Eine letzte Laufetappe zu einem Campingplatz mit Parkplatz sollte als Zwischenaufenthalt für den NV200 und der E208 sollte nach Kunidorf gefahren werden. Die Erfahrungen der fünf Tage und die körperliche Anstrengung forderten eine Pause, das Wetter wurde schlecht und in der Folge gab es dann Erhohlung und Überführung aller beteiligten Fahrzeuge nach Kunidorf. Dazwischen noch ein paar Tage auf dem Knaus Campingpark Hühnfeld, beschrieben in einem anderen Blogbeitrag.

Der fünfte Tag war dann ein fast entspannter Lauf über 21 Kilometer vom Golf- und Campingplatz über Hünfeld und ein paar grasige Aussichtshügel nach Haselstein zum Mors- und Stallberg bis zum Parkplatz in Großentaft.

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Einen HM Trainingslauf hatte ich schon lange nicht mehr versucht. Mit 3 Litern Wasser auf dem Rücken ging es vom Freizeitgebiet los Richtung Hünfeld über die Hügel, die dann vom Campinplatz aus auch Bäckerlaufstrecke waren.

Hühnfeld an der Haune war der Tiefpunkt, schon in der Stadt führt die Route in Wellen in die Ausläufer der nördlichen hessischen Rhön.

Über einen alten Weinberg und einem aufgeschütteten Kegel mit neuem Turm führt die Strecke aussichtsreich wellig bergauf. Die Vulkankegel kommen wieder ins Blickfeld.

Wiesen wechseln mit Wäldern und der Lauf bleibt ein Lauf, wenn auch mit einigen Pausen und vielen Fotostopps.

Dann ins Auto und zur Ladestation. An der A7 ist die nach Lösung ein paar Identifikationsproblemen wegen miniaturistischer Ladensäulenidentifkationsnummernbeschriftung und fehlender Lesebrille für die Akkufüllung zuständig, dann geht es erst mal heim.

Fazit:

Wird sich so wohl nicht wiederholen, weil zu unflexibel und aufwändig. Die Variante der Spessartquerung auf dem Eselsweg ist der bessere Ansatz.

Teil 2: Die Vanlife Tour durch den Spessart über den Eselsweg mit Rad und Bein

Eine gute Woche später geht es mit dem NV200 mit viel Wasser und Müsliriegeln zum Start der Tour auf dem Eselsweg. Der alte Salztransportweg führt als Wanderweg heute von Schlüchtern am hohen Vogelsberg nach Großheubach am Mainknick bei Miltenberg.

Neben Kleidung, Schlafsack und der Ikea Faltmatratze waren noch der Schlafsack, Kopfkissen, Abfalltonne, Toilettentonne mit kompostierbaren Beuteln aus Maisstärke, Kabel, Notebook mit 12V / 220V Adapter an Bord. Die Eselswegstrecke sollte mit dem Rad in Südrichtung und auf zwei Beinen in Nordrichtung absolviert werden.

Für die Radstrecke war das Marschall / Rohloff Rad mit einer Gepäcktasche, Werkzeug Rahmentasche und Klickfix Lenkertasche mit universal Spiegel-Smartphone-EgdeNavi an Bord. Die Füße stecken wahlweise in Asics Goretex Laufschuhen, Salomon Trailschuhen oder Giesswein Wanderschuhen. Gewaschen wurde mit Lappen und Trinkflasche als Dusche.

Übernachtet wurde auf öffentlichen Parkplätzen im Dorf oder im Wald auf oder nahe der Strecke. Das Auto hat die Wanderstrecke einmal, das Rad auf dem Hinweg gern auch abseits der Eselsweg Streckenführung einmal und die Wanderschuhe den Rückweg auf dem Wanderweg einmal bewältigt.

Ein bisschen enttäuschend waren die von mir erreichbaren Etappenlängen. Mit 15 Kilometern auf dem eigentlichen Eselweg und 15-20 Kilometer auf der Radstrecke war ich Abends platt. An Laufen auf dem Eselsweg war dabei nicht zu denken, ab Kilometer 10 schmerzen Oberschenkel und Zehen und der Gang wurde unsicher.

Aber egal, hauptsache unterwegs.

Besondere Vorkommnisse gab es keine, der Tagesablauf war schnell eingespielt, Rad packen, Wechselwäsche mitnehmen, Radetappe absolvieren, Rad am nächsten Parkplatz im Wald anbinden, Kleidung wechseln, Wanderetappe zurück zum NV200, Umziehen, Waschen, Rad abholen, Bilder und Strecken auf Computer dokumentieren. Wenn die Augen nicht zufallen, am Blogbeitrag schreiben.

Die Etappen in der Übersicht:

In der Summe waren es acht Tage, am An- und Abreisetag wurden auch Etappen absolviert.

In der Beschreibung zum Eselsweg sind es 6 Etappen mit 110 Kilometern und 3609 Höhenmetern. In der Umsetzung waren es mit dem Rad 130 Kilometer mit 2530 Höhenmetern und zu Fuß 116 Kilometer und 2340 Höhenmeter. Die Garmin Daten sind bezüglich der Höhenmeter bei 2558. Die 3609 Höhenmeter auf der Seite von Wanderbares Deutschland erscheint mir überschätzt. Die Strecke beginnt nicht in Schlüchtern, denn quasi vom Rhön Campingurlaub in Hünfeld kommend und der noch nicht absolvierten Rhöndurchquerung anschliessend geht es am ersten Tag ab Motten am Südrand der Rhön auf eigener Strecke auf den Eselsweg zu, der auf der zweiten Etappe erreicht und dem ab dann gefolgt wird.

An Ende fehlt der letzte Anstieg zum Geiersberg und der Abstieg nach Großheubach. Das fehlende Stuck Weg waren gut 20 Kilomter, also eigentlich 2 Tagesetappen. Aber auf den 20 Kilometern war keine Straßenanbindung zu finden. Daher war die letzte Strecke als reine Radstrecke über 42 Kilometer geplant. Der dafür vorgesehene Freitag war allerdings als komplett verregnet vorhergesagt worden, was die geplante Rasenmähaktion in Kirchzell unmöglich gemacht hätte. Also gab es am letzten Tag zusätzlich zur Rad und Wanderstrecke noch eine verkürzte Radrunde bis zur Hohen Sohl.

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Nach einer gemütlichen Fahrtvon knapp 3 Stunden ist der Parkplatz in Motten erreicht. An der östlichen Hangseite am Friedhof ist Platz, aber zum übernachten ist der Stellplatz zu schräg abfallen, ein Ausgleich durch die 4 cm Auffahrkeile im Gepäck nicht ausreichend. Also wird die erste Übernachtung am Rad Anbindeplatz, dem Ziel der ersten Etappe, erfolgen müssen. Ist auch besser so, denn sonst müsste das Rad die Nacht über am Baum warten.

Das Ziel in Hutten ist auf der Radstrecke 18 Kilometer entfernt mit zwei zu überquerenden Hügelketten addiert es sich auf 400 Höhenmeter. Der Rückweg ist mit 15 Kilometer etwas direkter, da auf der Radstrecke ein paar Pfade umfahren werden. Beides sind normale Tagesetappen, aber zusammen mit den Höhenmetern ist es an der persönlichen Leistungsobergrenze.

Beim ersten packen fehlen dann Hut, Stock und der Edge hat keine Strecke aufgezeichnet. Es muss sich halt erst etwas einspielen, weil ja neben den Radsachen auch für den Rückweg Verpflegung und Kleidung eingepackt werden muss. Daher gibt es neben einer Radtasche und der Lenkertasche, die am Rad verbleiben, auch einen Rucksack mit Regenbekleidung, 6 Müsliriegen und 1,5 Liter Wasser.

Mit Papieren und Schlüsseln ist er damit noch nicht zu schwer für eine Laufeinheit. Bei den folgenden Etappen ist dann auch der Wanderstock und der Regenschirm für den Rückweg im Rucksack.

Die Strecke führt von Osten zu dem in Schlüchtern startenden Eselsweg hin, erreicht ihn aber noch nicht. Der Blick geht noch zurück auf die Kegel der hessischen Rhön und voraus auf den Höhenzug des Vogelsberges. Auch ein paar kleine Dörfer wegen durchquert.

Am Ende der Strecke liegt ein Campingplatz, der als Übernachtungsort auch in Frage käme, aber die Rezeption ist nicht besetzt und so bleibt es beim Parkplatz am Friedhof bei Hutten, in dessen Büschen auch mein Rad einen Anbindeplatz findet. Es gibt viele lokale Rundwanderwege und auch ein paar zertifizierte mit hoher Ruhebankdichte.


Der Rückweg verwendet jetzt auch ein paar Naturwege, groß ist ihr Streckenanteil aber nicht.

Der Rückweg wird gelaufen, so gut es geht, nach zeht Kilometern sind die Beine schwer und bergab stoßen die Zehen schmerzhaft an, weil die weichen Laufschuhe keinen Halt nach vorn bieten. Wieder am Auto bin ich fertig.

Noch schnell den Schlafplatz anfahren und die Streckendaten mit Bildern auf das Windows Tablet sichern. Drei Brote und das war es auch schon. Kramen, Schlafsack raus, Fenster abdecken, Matratze ausklappen und Augen zu.

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Die erste Nacht am Friedhof von Bellings war ruhig aber die Beine morgens noch schwer. Morgenroutine, drei Brotscheiben, Kleidung anziehen und einpacken, Wetter prüfen und Strecken auf Edge und Fenix 6 pro laden. Das Rad beladen und abfahren und die Komposttüte vergraben.

Aber es ist da, das “unterwegs” Gefühl. Start und Ziel und über den Tag genügend Herausforderung und in der Nacht ein Dach festes über dem Kopf mit Verpflegung.

Ja, es geht langsam, erst bergab und dann im Tal der Kinzig an Schlüchtern vorbei. In Schlüchtern wird an einer zetralen Stelle die Kananlisation erneuert und es braucht 3 Umfahrungsversuche von denen die ersten beiden wieder vor der Baugrube enden.

Das letzte Stück von Niederzell nach Bellings ist ganz nett, sonst gibt es zu der Strecke wenig zu berichten. Es geht eher bergab als bergauf, was zu der atemberuabenden Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,6 Kilometern pro Stunde führt.

An einem Stichweg an einem eingezäunten NaBu Biotop findet sich ein Parkplatz für das Rad. Ich muss es hier abholen und zu dem auf der folgenden Wanderstrecke inspizierten direkt am Eselsweg liegenden Parkplatz am Sportplatz Bellings weiterfahren.


Der Rückweg hat fast 500 Höhenmeter und beginnt erstmals auf der Streckenführung des Eselsweges.

Durch Felder und ein Bachtal mit Feuchtbiotop folge ich ihm bis Hohenzell nur ein kleines Stück, dann führt er nach Norden geradewegs auf Schlüchtern zu. Wegen des schönen Hangweges mit Aussicht auf die ersten Spessarthöhen dauerte es hier fast einen Kilometer, bis die Wegabweichung durch einen Blick auf die Uhr erkannt wurde.

Statt der geplanten 15 Kilometer wurden es mit einem Bogen zurück zur Strecke an einem Weinberg vorbei 16,7 km. Mit 4,2 km/h war es dann auch die langsamste und wärmste Etappe.

Unterwegs alte einsame Höfe mit sich langweilenden Mähmaschinen. Jedenfalls schienen sie an vorbeiziehenden Wanderern nicht interessiert.

Was für andere am Wegesrand nicht ganz galt.

Der Weg nach Hutten führt dann östlich an Schlüchtern vorbei, überquert bei Herolz die Kinzig.

In einer Schleife geht es dann am Escheberg (452 Meter) vorbei nach Hutten zum wartenden NV200. Der körperliche Gesamtzustand am Anfang des Rückweges war eher schlecht. Daher gab es auch kein Laufversuch sonder konsequentes Wandern.

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Am dritten Tag steht die erste Etappe an, die komplett auf dem Eselseg verläuft. Also der Rückweg, der Hinweg beginnt wieder mit dem Rad vom Parkplatz am Sportplatz. Das Wetter bleibt noch warm und trocken, im Auto ist es in der Nacht eher zu warm für den Schlafsack. Mangels Bildern mit Eseln hier die eher verfügbaren Weiderinder.

Es geht erst hoch zum Eisenkopf (463 Meter) und Eisenberg (470 Meter) durch sonnige Buchenwälder auf gut fahrbaren Waldwegen.

Manchmal sehen die Buchen auch Fichten sehr ähnlich. Dann geht es in Kehren und teilweise steil hinunter ins Jossatal nach Mernes.

Dort gibt es sowohl einen Wohnmobilparkplatz als auch einen Dorfladen, in dem man den acht Euro Parkschein ausgestellt bekommt. Der Laden wird dann auch zum auffüllen der Lebensmittelvorräte verwendet, die in die Radtasche passen.

Die verringern dann auf dem Anstieg aus dem Jossatal hoch zum Markrberg entsprechend die Durchschnittsgeschwindigtkeit auf 5,5 km/h. Ja, auf dem Rad. Ich bin ja nicht auf der Flucht. Wobei die Fichten hier den Eindruck erwecken, sie wären auf der Flucht vor dem Borkenkäfer

Am Wanderparkplatz an der Spessart Höhenstraße ist der Eselsweg wieder erreicht. Ab hier geht es dann wieder zurück über die Wanderwegroute.


Der führt dann das Jossatal meidend und auf der Höhe bleibend und der Spessart Höhenstraße folgend an Alsberg und Seidenroth vorbei zurück nach Bellings.

Die Wege sind teils breit geschottert, teils schmal und pfadig. Gut zu gehen und leicht wellig. Die Zehen schmerzen daher nicht so sehr, vielleicht auch weil ich jetzt eher Wanderschuh ähnliches Material an den Füßen habe. Fichten wechseln mit Buchen und Mischbeständen.

Der Wald ist aber insgesamt geprägt von den Regeln der Forstwirtschaft und zu denen gehören auch breite teils grob geschotterte Wege, die teils gut und schnell zu fahren und bewandern sind, teils wenn geschottert auch die Reifen, Hände und Füße durchschütteln und abrutschen lassen.

Die Wanderung wird nach 10 Kilometern wieder zäh und das Ziel wird herbeigeträumt. Der Unterwegsgenuß lässt nach und die Zehen melden Schmerz, der Gang und Tritt wird unsicher. Das linke Auge nervt mit den Fliegen im Sichtbereich. Aber es gibt wieder Aussicht.

Es ziehen Gewitterwolken heran und der Schritt wird doch wieder schneller. Ein Golfplatz, dann Wiesen und Felder und Blick auf Schlüchtern.

Schnell an einem Kletterpark und einem großen Spielpark vorbei wird das freundliche Mitnahmeangebot einer Bauern, der seine Getreideernte abbrechen musste ausgeschlagen trocken das Bellings-Tal ereicht.

So wird die Etappe mit der schon üblichen Erschöpfung abgeschlossen. Schnell eine Waschlappen Radtrinkflaschenduscheinlage zur notwendigen Erfrischung, dann geht es zu Radbergung und dann nicht zum dortigen Waldparkplatz,der auch geeignet gewesen wäre, sondern zum Wohnmobilstellplatz in Mernes.

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Nach einer ruhigen Nacht auf dem WoMo Stellplatz, mit frischem Wasser für 50 Cent und im Dorfladen aufgefüllten Nahrungsmitteln fährt der NV200 hoch zum Startpunkt auf einem Parkplatz an der Spessart Höhenstraße.

Das Rad ist schnell fahrbereit und die Strecke wellig durch viel Wald und wenig Flur. Mit einer kleinen Nase und ein paar zusätzlichen Wellen vermeidet die Radstrecke die Straßen und Eselspfade.

Das gelingt nur teilweise, denn es gibt Sperrungen und Holzabfuhraktivitäten auf und neben der geplanten Strecke.

Davon abgesehen werden die Streckenhochlichter (Hoher Berg 521m, Lettgenbrunn 800 Einwohner) ohne besondere Emotionen passiert.

Das Tal der Jossa unterhalb Lettgenbrunn erzeugt wohlwollende Schönhier Emotionen. Deren Quelle liegt vom Randerer unbemerkt im Dorf.

Auch bei der Jossabrücke, die beim Verlassen des Talradweges der Überquerung der Sudentenstraße K891 und des Anstiegs zum Hengstberg (515m) verwendung findet bleibt die Jossa unsichtbar.

Nach dem Anstieg zur Höhenstraße L2905 steht das Rad wieder sicher im Wald und der Eselsweg ist nicht weit.


Der Eselsweg bietet erst ein wenig Aussicht und die Sonne schafft es durch die Wolken. Im Wald geht es mit Hut aber auch ohne Sonnenschutzmittel auf der Haut.

Die Wegeauswahl ist an den Kreuzungen des Eselsweges mit West-Ost Wanderwegen ausreichend.

Die vierte Etappe führt durch die Wiesen von Lettgenbrunn und bietet daher neben den beschränkten Waldwegsichten auch den für das seelische Wohlbefinden notwendigen Überblick der umgebenden Landschaftsbildung.

Die Bankdichte ist ausreichend und da die Getränke nicht permanent durch Trinkblase im Rucksack sondern zusammen mit zwei bis drei Müsliriegel in Sitzposition eingenommen werden ist das ein wichtiges Wohlfühlkriterium.

Das erste mal ist ein Schirm mit im Rucksack, es wird aber nicht gebraucht. Insgesamt wird das Wetter unbeständiger, aber keine Sonnencreme bedeutet beim Nachtour säubern deutlich weniger Aufwand. Sonnencreme ist auf Arm und Bein schwer wieder zu entfernen und zieht beim Wandern an den Beinen den Staub an.

An der Bismarkeiche ist der Rosskopf (500 m) nicht mehr weit.

Es geht durch den Wald auf verschiedenen Wegformen. Den ab Kilometer 10 wie gewohnt schmerzenden Füßen ist es relativ egal, aber auf den Pfaden warten hungrige Zecken, von denen eine es schafft, sich unter der Socke zu verstecken und erst des Abends beim Bohren erwischt zu werden.

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Nach einer ruhigen Nacht im Wald

geht es auf die Radstecke, die sich von der Wanderstrecke auf den Höhen deutlicher als am letzten Tag unterscheidet. Durch den Wald geht es den Hang hinunter nach Wiesen (1018 E), nach eigenem bekunden eine Rodungsinsel.

Am Dorfausgang beginnt ein Waldweg am Talhang des Aubauchtales. Er schlängelt sich und bietet Blick auf die schmalen Talwiesen, Teil der Naturschutzgebiete Spessartwiesen, die durch Beweidung und extensive Mahd erhalten werden.

Dann tröpfelt von West der Birklerbach und der Anstieg zum nächsten Etappenziel steht an. Der Wald ist hier eher fichtig zusammengesetzt.

Heinrichsthal wird durchquert und vor dem Spindelberg (518 m)

rollt das letzte Stück über die Straße zum Parkplatz beim Engländer, ein Motoradtreff an einer Straßenkreuzung.


Auf dem Rückweg kann der Spindelberg (518 m) dann von seiner westlichen Seite betrachtet werden.

Die Regenschauer der letzten Tage locken Pilze aus dem Boden, ein Pilzsucher wurde neben zwei Wildschweinrotten auch gesichtet.

Ein paar Kilometer weiter liegt oder steht dann die Eselshöhe (489 m). Es folgen noch der Hohe Sang (482 m) und der Hühnerberg (482 m). Auf die Sperrung bin ich ohne Hinweis bei Eintritt in das Baumfällgebiet von hinten gestoßen, davor schlief ein Vollernter im Wald.

Die bäumgefällten Bäume werden wohl gleich ohne Umweg über ein Sägewerk in den Schredder geschoben.

Um Heinrichsthal gibt es wieder weniger Baumstämme und mehr Aussicht, was durchaus wohltuend wirkt.

Kurz vor dem Etappenziel liegt noch das Campingressort im Spessart auf dem Weg. Allerdings wird da an den Versorgungsgebäuden gerade gerissen und neu gebaut und er ist nur eingeschränkt nutzbar.

Neben dem Platz gibt es einen kleinen Weiher, dem Wiesbüttsee mit vorliegendem Moor, dem Wiesbüttmoor.

Die Wanderstrecke war wellig ohne größe Anstiege. Zwei Kreuzungen von E mit B (Birkenhainer Straße) und E mit D (Degenweg). Die Füße am Ende des Tages müde wie immer.

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Wieder eine ereignislose Nacht in Blechkleid. Ein paar Gassigänger und als Wecker ein paar 40 Tonner auf dem Weg zur A3.

Der Radweg hat heute wieder ordentliche 450 Höhenmeter und schlängelt sich eher breit und schotterig durch den Forst.

Er führt westlich vom Eselsweg durch den Ort Laufach über den Bach Laufach und unterquer eine Bahnlinie, die sich hier im Spessart verirrt hat.

Daher führt der gewählte Waldweg an der Steigkoppe (502 m) und am Steigkopf (423 m) vorbei ins schon erwähnte Tal hinunter.

Auf der anderen Talseite geht es erst entlang des Erlenbaches mäßig steigend bis auf 400 Meter hinauf um dann auf diesem Nivea bis zum Autanbach zu verbleiben.

Ein letzte Anstieg und der nächste Wanderparkplatz in der Nähe der Eselshöhe wäre erreicht, wenn der letzte Zuweg zum Parkplatz nicht zugewachsen wäre. Auch ist der Parkplatz kein Parkplatz sondern eine unscheinbare Waldwegmündung mit einer nur eingeweihten bekannten wendehammerartigen Erweiterung.

Zum halten und Rad abholen reicht es, zum Übernachten eher nicht. Aber in der Nähe gibt es einen großen Schotterplatz, der dazu besser geeignet erscheint.


Der Eselsweg geht direkt am Radparkplatz vorbei, am Anfang noch idyllisch durch Buchenniederwald und hält sich östlich vom Hinweg und spart damit ein paar Höhenmeter.

Dann schaut der Zeckenmatschwurzeltrail suchende Premiumwanderwegbeschreiter allerdings überwiegend in die Röhre.

Schotter ist angesagt. Es geht immer so 30, 40 Meter rauf und wieder runter, wie an den Bergen und Köpfen rechts und links des Weges leicht nachzuvollziehen ist.

Eselshöhe(481m), Seeberg(485m), Miesberg (470m), Bösbornkopf (471m), Schwarzkopf (460m), Falkenberg (444m), Efflingsberg (447m) und Steigkoppe (501m). Das Karwendelgebirge ist nix dagegen.

Und wahrscheinlich praktiziert da der Bergdoktor mit mobilem Behandlungswagen.

Auf dem Weg gibt es Wald mit Wegen und sonst nicht viel. Zwei Querungen der St3217 sorgen für die notwendige Abwechslung. Und dann hat noch jemand im Wald einen kompletten Skilift vergessen.

Doch dann konnte ich noch im Bild festhalten, wie eine Ruhebank von einem Rudel Jungfichten umzingelt und angegriffen wurde.

Am Ende dann weniger Schotterwege, aber das hat die abgelatschten Zehen dann auch nicht gnädiger gestimmt.

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Eine weitere ruhige Nacht mit ein paar Regenschauer machen die Wege matschiger als bisher.

Es ist auch kälter und die Sonne wärmt durch die Wolken nicht so schnell auf wie bisher. Und auch drohen weitere Schauer am Nachmittag. Aber für komplette Regenausrüstung ist es noch nicht feucht genug.

Die Radrunde nimmt wieder ein östlich des Eselsweg liegende Bachtal mit. Von der Eselshöhe geht es bergab nach Rothenbuch. Im Dorfladen wird noch einmal die Vorratskiste aufgefüllt.

An der Rothenbuch durchfliessenden Hafenlohr entlang führt wieder ein Talweg oberhalb der Spessartwiesen, überquert den Breitbach bis zum Ahlmichdamm.

Für den Weg hoch zum nächsten Übernachtungsziel an der A3 Ausfahrt Rohrbrunn wird dann einer ruhigen ST2317 der Vorzug gegeben.

Auf Asphalt fährt es sich doch deutlich leichter bergauf. Das merkt man dann im Vergleich mit dem Stück Schotterpiste, die durch den Wald hoch zum Autobahnausfahrt führt.


An der Autobahnausfahrt findet sich wieder ein Gassiparkplatz, allerdings gibt es auch von Zweibeinern hinterlassene Häufchen, auf die bei der Anbindebaumsuche aufgepasst werden muss.

Diese Etappe hat schon arg viele Schotterpassagen und wenig, an dem das Auge verweilen und das Gehirn an Bildenr abspeichern mag. 13 Kilometer, die man halt laufen muss.

Der Eselsweg verlässt die Autobahntrasse und umgeht westlich Weibersbrunn.

So oft auf dem Weg in die Berge vorbei- und nie abgefahren laufe ich jetzt als alter Esel an der frisch renovierten Auffahrt vorbei.

Zurück an NV200 wird nicht am Anbindeplatz sondern an einer Quelle ein paar Meter die Straße nach Krausenbach geparkt.


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Das sind heute zwei Tage und ein halber fehlender Esel. Das Wetter am geplanten Abschlußtag mit einer 41 Kilometer Radrunde auf der letzten Etappe von Wildensee über den Geiersberg (512 m) nach Großheubach und zurück am Bergfuß über Mönchberg war übel regnerisch vorhergesagt.

Da auch noch der Rasen auf unserem Stellplatz in Kirchzell gemäht werden musste, konnte das alles nicht wie geplant umgesetzt werden.

Daher gibt es hier die zwei Randertouren vom vorletzten Tag und eine kleine Radrunde Richtung Geiersberg als Geste des Willens das angefangen auch zum abgeschlossenen zu machen. Der Hinweg mit dem Rad vom Platz an der A3 zu einem Wanderparkplatz oberhalb von Wildensee hält sich auf dem Höhenrücken und unterscheidet sich nur durch die breiteren Waldwege von Eselsrückweg.

Mit seinen 13 Kilometern und 140 hm war das eigentlich als Erholungstag vor der Abschlußtour gedacht. Angesichts des schlechten Allgemeinzustandes wird die kurze Strecke aber freudig angenommen. Man sieht schon an der Durchschnittsgeschwindigkeit von 9,6 km/h die wenig zu Fotopausen veranlassende Umgebung.

Bis auf eine geplante aber in der Realität privatisierte Verbindung bei Hundsrück gibt es nichts weiter zu vermelden.


Der Rückweg war dann mit 11 Kilometer auch kurz aber die Wellen machten auch aus dieser Etappe eine Herausforderung. Die Liste der umgangenen Berge soll aber nicht vorenthalten werden. Hundsrückkopf (478 m), Schneckenhöhe (509 m) und Höckenhöhe I und II (558 und 568 m)

Am Parkplatz war der Akku dann ziemlich leer. Aber es war früher Mittag und Rasenmähen erst nach der Mittagspause erlaubt.


Also noch mal aufs Rad Richtung Geiersberg. Schon auf dem kleinen Umweg wegen der Holzfällung war klar, das auch die geplante 20 Kilometer Runde zur groß war.

Ja, der Zustand der Bank und der des Randerers ist durchaus vergleichbar. Trotzdem stehen noch 3 Gipfel auf dem Programm: Dammberg (455 m), Müßhöhe (465 m) und Heidenplatte (441 m).

Dabei gab es unterwegs ein gutes Angebot an Ruhehütten. Aber die Heidenplatte gab mir den Rest.

An deren Sohle bot sich die Möglichkeit zur Umkehr und die soll man ja nicht ungenutzt verstreichen lassen. Damit ist also der Eselsweg als erster (und letzter(?)) absolvierter Fernwanderweg Geschichte. Und wer hat den Eselsweg dabei gleich in beide Richtungen absolviert? Der soll sich bitte melden!

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Trainingsrunden in der Südeifel (Oberweis an der Prüm)

In der zweiten Septemberwoche 2023 wird eine Trainingswoche von Dienstag bis Sonntag mit 5 Radtouren angesetzt.

Diesmal nicht mit dem NV200 sondern mit dem E-208 und der letzten Chance für das Kolima Luftzelt. Ein Campingplatz in der Südeifel mit zentraler Lage in einem Gebiet mit Tälern der Prüm, Kyll und Nims, die parallel in Nord-Süd Richtung zur Mosel verlaufen. Hier sollten 5 (Halb-)Tagestouren zu finden sein, auf denen der aktuelle Leistungsstand und die Kniebelastbarkeit getestet werden können.

Als Ausrüstung wird neben dem Zelt mitgenommen:

  • Marschall Rohloff Reiserad
  • Decathlon Luftbett
  • Isomatte und Luftmatte
  • Decathlon Falttisch
  • Faltstuhl
  • Powerstation Anker 555 1 kWh
  • Surface Tablet
  • GoPro Hero 8, Pixel 6 pro, Edge 1040
  • Unzureichendes Kopfkissengemisch

Die Anreise mit dem Elektrofahrzeug nach Oberweis ist unspektakulär und mit Fahrrad auf dem Paulchen Heckklappenträger werden durch Windschattenfahrten 15,8 kWh auf 100 km benötigt. Bei der Rückfahrt am Sonntag werden das mangels LKW und Tempo 100 18,2 kWh sein. Direkt am Campingplatz steht eine 22 kW AC Ladestation, die für die Rückfahrt einmal angefahren wird.

Das Kapitel Anfahrt mit dem Elektroauto gestaltet sich also sehr einfach. Am Platz wird der Kofferraum als Lagerplatz für Kleidung, Schuhe und sonstige Ausrüstung verwendet und nicht weiter bewegt.

Die CO2 Bilanz dieses Urlaubs dürfte also super ausfallen. Allerdings ist das Leben im Zelt auf einem schlammigen Boden mit ein paar Alibi Grasbüscheln anstrengend bis gewöhnungsbedürftig. Die ältere Generation der Platzbesucher bevorzugt im Zweifel den Komfort und fährt SUV und Wohnmobile mit einem Dieselantrieb und Verbräuchen von 10-15 Litern auf 100 km. Es gibt ein paar Zelte, Dachzelte und kleine Wohnwagen, der Anteil liegt bei 10 Prozent. Dann folgen die Kastenwagen mit 20 Prozent und die großen Wohnwagen und Wohnmobile mit den restlichen 70 Prozent. So wird das nichts mit der Energiewende, was hier auf dem Platz steht sind Investitionen für die nächsten 20 Jahre.

Der Platz wird als hundefreundlich beworben und die Hundebesitzer waren wohl auch in der Überzahl. Außer regelmäßigen Bellattacken bei vorbeiziehenden Gassigängern war das aber kein Problem. Die Menschen rings um meinen Online gebuchten Platz waren bis auf zwei Exemplare unauffällig. Erst Lautsprecher mit abendlichem Würfelspiel (rüttel, rüttel, rums) und dann direkt hinter mir zwei befreundete Familien, die Neuigkeiten aus den Generationen währen der zwei Tage Anwesenheit in Theaterbühnenlautstärke vortrugen. Es war einer dabei, der wohl die letzten Wochen nicht viel zu sagen hatte und daher ununterbrochen auch in 20 Metern Entfernung deutlich verständliche Aussagen in die Welt sendete, die zu hören erst die Ohrhörer mit eingeschaltetem ANC unverständlich werden lies. Allerdings war gegen 22 Uhr Ruhe, das war ja schon mal was.

Der Bäckerlauf

Der Bäckerlauf wird durch ein Schlurfläufchen zum Netto in 2,5 km Entfernung ersetzt. Die Prüm abwärts ist das eine schöne und leicht wellige Strecke. Zuerst sollte die Ernährung mit Müsli, Obst und Wasser sichergestellt werden, aber am dritten Tag wurde das Nahrungsangebot durch Brot und Käse ergänzt. DIe ersten zwei Touren hat sich der Akku hinter dem Bauchnabel extrem leer angefühlt.

Die Trainingsrunden

Die erste der 5 Trainingsrunden wurde schon zu Hause geplant, die Planung der weiteren Strecken sollte dann am Abend mit dem Surface erfolgen. Auf dem Faltstuhl mit Arbeitsplatte, Maus und Tastatur hat das auch gut funktioniert. Der Strom aus der Powerstation hat für die 5 Tage für alle Geräte (Smartphone, Edge 1040, GoPro Hero 8 und Surface Tablet) gut gereicht, es waren noch 60% Restkapazität vorhanden.

Die erste Runde mit 56 Kilometen und 900 Höhenmetern sollte eine erste Einschätzung über die Radfahrfähigkeiten liefern. Schon der Prümtalradweg mit vielen kleinen Steigungen sollte den Akku schneller leeren, also nach den “Langstreckentouren” nach Dortmund und Kirchzell gedacht und gehofft. Die Landschaft schön und abwechslungsreich und die Strecke häufig geteert und autofrei konnte man schon geniessen. Auch der Rückweg mit dem Anstieg aus dem Moseltal war noch ok, bei den Hügeln auf dem Rücken östlich des Prümtals begann dann aber schon das Zählen der Anstiege. Zurück am Campingplatz war die Vorgabe für die nächste Tourenplanung dann: Weniger reicht auch.

Die zweite Runde beginnt mit einem kurzen An- und Abstieg ins westlich vom Prümtal gelegene Enztal. Erst ein Radweg, dann eine Kreisstraße ohne Verkehr nach Fischbach-Oberraden führt in eine menschenleere Gegend und über Waldwege mit Schiebestrecken hinauf zur L9 und dann über Privatgelände am “Schloß” Merkeshausen vorbei. Über die Zufahrt geht es dann steil hinauf und dann wieder hinunter zum wenig beeidruckenden grünen Bitburgsee, eine kleine Prümstauung mit Freizeitzentrum. Auf dem Rückweg entlang der Prüm nach Oberweis geht nicht mehr viel.

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Die dritte Tour geht wieder Richtung Norden, weil es dann zuerst bergauf geht, zumindest tendentiell. Die Tour führt zunächst das Prümtal hoch bis zum Bitburg Stausee und folgt dann der Landesstraße L12 bis Plütscheid. Das fährt sich leichter, der Straßenverkehr stört aber auch mehr und erfordert ständigen Rückspiegelblick. Der Rückweg durch das Nimstal liefert die Höhenmeter des Hinweges wieder zurück. Das Gefühl der Erschöpfung ist auch nach dieser Runde wieder zuverlässiger Begleiter. Keine Kraft, keine Reserven. Das Wetter ist allerdings weiterhin super.

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Eine Tour zur Kyll, der Radweg sollte ja wieder befahrbar sein. Outdooractive- und OSM Karte waren sich uneins, ob die Brücke als Zuweg von Bitburg zur Kylltalradweg existiert. Es gab eine Radwegumleitung und so habe ich auf der Tour die Kyll nicht erreicht. Neben dem Anstieg auf die Hochfläche zwischen Prüm und Kyll gab es auf dieser Runde ein paar Kilometer Bahntrassenradweg und Stadtradwege in Bitburg sowie die Enttäuschung mit der Kyllbrücke. Wieder überwiegend Landes- und Kreisstraßen mit wenig interessanten Aspekten. Es ging, aber es ging langsam, so wie die Vortage auch. Eigentlich war ich nur noch froh, das bis auf eine Nacht und eine Tour die Einheiten rum waren. Die Aussicht auf 6 Stunden laute Familienunterhaltung am Platz, tropfenden Morgengruß vom Zelt und die schmale Liegefläche mit unzureichendem Kopfkissen wurde mit “den einen Tag schaffst du auch noch” bekämpft.

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Am Sonntag geht es ohne Lauf gleich nach dem Frühstück auf zur letzten Runde. Es ist nach dem Regen in der Nacht noch feuchtnebligdampfig bei schon 17 Grad. Noch einmal nach Norden bis nach Waxweiler, wo dann auf alter Bahnstrecke der leichte Teil des Prümtalweges beginnt. Statt den für eine 100’er Runde zu nutzen biegt die Streckenplanung auf kleinen Straßen wieder nach Süden ab, um das Prümtal auf seinem östlichen Höhenzug zu begleiten.

Der Anstieg auf der westlichen Seite führt über ein paar Seitentalwellen stetig bergan. Die Stimmung ist super, die Beine fressen vergleichsweise freiwillig die Steigungshöhenmeter und die Augen geniessen die Einsamkeit und Stille des wolkenverhangenen Morgen und geniessen die Ankundigung eines sonnigen Spätsommertages. Kleine Ortschaften wechseln mit Feldern, Wiesen und Wäldern. Es rollt gut auf den kleinen Sträßchen, allein mit zwei Rädern ohne Verfolger im Rückspiegel. Stille am Ohr.

Oberpierscheid, Niederpierscheid, Waxweiler. Eine rauschende Abfahrt mit 16% Gefälle und 200 Höhenmeter sind in ein paar Minuten vernichtet.

Bis Mauel bleibt die Strecke auf der K125 mehr oder weniger im Prümtal. Die Sonne ist voll da, aber es ist noch nicht zu warm für den Aufstieg zur L12. Nur eine Handvoll Autos stören die kehrige Strecke von der Maulermühle hoch zu L12. Fast 200 Höhenmeter, kleiner Gang aber im Gegensatz zu den Anstiegen auf den vorherigen Touren ist das Genuss und die Erinnerung an die Passfahrten in den Alpen versetzt den Geist in einen Anklang an die fast vergessenen Gefühle beim Ansteig und beim Erreichen der Höhe mit einer selten zu erreichenden Zufriedenheit.

Das ist die Essenz der Berge. Der Zustand der Zufriedenheit, die auf der Höhe auf dich wartet, wenn du dich dem Berg gewachsen gezeigt hast. Es geht anscheinend auch mit kleinen Bergen und ein paar Kehren, wenn die Kraft für Höheres nicht mehr reicht.

Die Rückfahrt über die L12 ist dann einfach, die paar Autos und Motorräder stören noch nicht. Am Platz angekommen bin ich wieder allein auf der Stellplatzgruppe. Zeltabbau ist noch mal schweißtreibend, die Rückfahrt entspannend über leere Straßen und Autobahnen.

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Fazit

Die Kondition:

Die ersten vier Touren endeten mit dem Gefühl der Enttäuschung über die Möglichkeiten an Kraft und Ausdauer. Die fünfte Tour mit den Anklängen an alte Alpenpassfahrten hat das wieder etwas relativiert. Das Vertrauen auf die eigenen Kräfte wird weiterhin von Schwindel und Müdigkeit überschattet. Wie das jetzt weitergeht? Der Winter droht und reichen die Bäckerläufe und mal eine Halbtages-Lahntour? Muss wohl.

Die Ausrüstung:

E-Auto mit Zelt geht, aber im Zelt spürt man die Umgebungsbedingungen deutlich mehr als im Van oder Wohnwagen. Schlamm, Regen, laute Nachbarn, man ist allem unmittelbarer ausgeliefert. Schlafen auf dem Luftbett war ok, aber mit dem Bett im Wohnwagen nicht vergleichbar. Taunässe am Morgen war heftig, wegen Bachnähe war die Luftfeuchtigkeit am Morgen hoch. Es hat vom Außenzelt auf das Innenzelt getropft und von da auf die Schlafstatt. Nicht so angenehm. Am kältetesten Tag mit acht Grad gab es unangenehm kalte Finger.

  • Zelturlaub wird es wohl so schnell nicht mehr geben, das vermurkst zusammengenähte Luftzelt wird entsorgt bzw. die Plane und Luftwurst irgendwie weiterverwendet.
  • Radfahren, Laufen und Wandern wird weiter eher als Tagesetappen genossen. Trainingstouren mit dem Rad können besser mit dem NV200 als Basisstation auch im Herbst und Frühjahr umgesetzt werden.

Wander/Laufrunde Hunsrück-Mosel bei Burgen

3 Trainingstage zur Formerhaltung beim Radfahren und Wandern stehen im September an. Durch die Erhöhung der Lauf-Trainingumfänge im August und September haben sich die Radtrainingstouren verringert. Bei einer neuen Mehrtagestourvariante sollte das Defizit etwas ausgeglichen werden.

Ursprünglich waren Hin- und Rückfahrt zum Urlaubsort mit dem Rad und der Transport einer relativ komfortablen Campingausrüstung sowie zwei Wander/Lauf Touren mit etwa 25 Kilomtern und 600-800 Höhenmetern geplant. Wegen anderweitiger Termine und schlechtem Wetter wurde das auf 3 Tage gekürzt.

Für den Übernachtungskomfort war als Referenz ein Luftzelt-Anhänger (B-Turtle) herangezogen worden. Es wurde dann ein vergleichbares Luftzelt angeschafft (Regatta Kolima 2). Das bei Camping Wagner auf der Webseite angegebene Gewicht von 5 kg hat sich leider als falsch erwiesen. Das Zelt wiegt laut Aufdruck der Transporttasche 7,9 kg, mit Pumpe und Innenzelt haben wir 8,5 kg gemessen. Damit war es für den Transport mit dem Einspuranhänger Weber Monoporter zu groß und zu schwer.

Liege- und Sitz- und Schlafkomfort sollte die Liege Uquip Moony liefern. Das Zelt war dann wieder das Bach Tipi. Mit Isomatte Innenfootprint wurde alles in eine hohe Eurobox mit Sitz(Holz)Deckel verstaut. Das Zelt musste zusammen mit den Wanderstöcken auf dem Gepäckträger verstatut werden. Der Schlafsack benötigt viel Platz, aber bei angekündigten Temperaturen von 0 Grad gehörte der auch zu der Komfortausstattung. Die Wäsche für die Laufrunde kommt in den Laufrucksack, die Wanderstöcke auf den Gepäckträger. Die Ortliebtaschen werden rechts mit dreckigen Sachen (Überschuhe, Werkzeug, Laufschuhe, Badeschuhe) und links mit Getränken, Lebensmitteln und Tageskleidung gefüllt.

Den Strom stellen 3 Powerbanks am 75 Wh zur Verfügung. Geladen werden muss das Garmin Oregon, das Pixel 6 Smartphone und die Garmin Fenix 6. Für die 3 Tage reichen 1,5 Powerbanks. Der Oregon könnte auch durch die Fenix 6 im Navigationsmodus am Lenkerhalter ersetzt werden, wenn die Herzfrequenz durch den Brustgurt aufgezeichnet wird. Die Fenix war nach den 3 Tagen noch zu 40 Prozent geladen. Auf die Fenix gelangen die Strecken über das Garmin Connect Konto. In Outdooractive geplante Strecken werden von dort automatisch ins Garmin Konto übertragen und stehen auf der Uhr (ggf. durch aktive Übertragung in der Garmin Connect Smartphone App) zur Verfügung.

Die Strecken werden über der Komoot App auf den Oregon geladen und ausgewählt. Die Fenix zeichnet die Strecken auf. Das Smartphone sendet den Livetrack an Kunigunde.

Die komplette Fuhre war schon schwer, aber mit der Rohloff Nabe auch an den Steigungen im Westerwald noch fahrbar (ca. 4 km/h in Gang 2). Leichter ist natürlich immer besser.

Die Gewichte der Campingausstattung:

AusrüstungGewicht (gr.)
Uquip Moony Feldbett3500
Bach Wickiup 32500
Isomatte THERM-A-REST NeoAir Xlite L460
Schlafsack Nordisc Gormsson -10 XL  / 225 Polyester2000
Powerbank Anker Powercore 26800 je Stück482
Summe9906
Ausrüstung (Auswahl) mit gewogenen Gewichtsangaben

Bei bedecktem Wetter ging es gegen 10 Uhr in Kunidorf Richtung Westen das kleine Saynbachtal hinunter. Da es in Richtung Rhein keine direkte sicher befahrbare Radstrecke durch den Westerwald gibt und eine Rheinbrücke zur Querung angefahren werden muss, ist die Strecke, obwohl eigentlich bergab, recht anspruchsvoll. Immer wieder rechts/links durch die Ortschaften, die Verkehradern meidend dauert es, bis die Abfahrt von Höhr nach Vallendar erreicht ist. Nach Aufzeichnung kommen hier etwa 300 der 380 Höhenmeter der Tour zusammen. Der Rest ist Koblenz und der Mosel geschuldet. Die Fahrt durch Koblenz bis zum Beginn des Moselradwegs hinter Metternich ist auch nicht ohne Ansstrengung. Die Rückfahrt auf dem Radweg bis zum deutschen Eck ist da die bessere Variante.

An der Mosel zieht es sich dann hauptsächlich parallel zur Bundesstraße bis zur Moselbrücke bei Löf / Alken. Der erst bevorzugte Campingplatz im Brodenbach hatte am Anreisetag (Dienstag) Ruhetag, daher ging es noch 5 Kilometer moselaufwärts bis Burgen zum Camping Häppy Life.

Bei Ankunft gegen 17.00 Uhr war noch genug Zeit zur Anmeldung, Getränkekauf im kleinen Campinglädchen und gedanklicher Vorbereitung auf den morgigen Lauf – und Wandertag.

Wenn man beim Wikiup Tipi nicht mit Zeltnägeln spart, kommt der Aufbau ganz gut hin. Das Problem bei der Zeltform ist (auch oder erst recht mit Liege) die zentrale Zeltstange und die durch das in der Höhe schnell einengende Innenzelt. Selbiges streicht bei Wind durch die Bewegung am Kopf oder Fußteil am Schlafsack, ein durchaus den Einschlafprozeß störendes Geräusch.

Da der Platz direkt an der Uferstraße liegt, wurde das bei jedem Pkw, Bus, Motorad, Lkw nicht nehr hörbar. Auf der Mosel fährt der ein oder andere Kreuzfahrer und die Bahnlinie wird auch in der Nacht noch genutzt. Das angekündigte Weinfest mit Musik war dafür nicht zu hören.

Die Wiese war noch etwas halb gefüllt, ein Platz unter einem Baum ist zwar nicht optimal und die umliegenden Wohnmobilbewohner hatten für eine halbe Stunde was zu gucken. Es war angenehm, dass dem Aufbau erst am übernächsten Tag ein Abbau folgen musste.

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Die Nacht war kalt, im Schlafsack kein Problem, aber das Aufstehen erst mal eine Überwindung. Bei dichtem Nebel war das nach dem warmen Sommer gewöhnungsbedürftig. Handschuhe waren erforderlich, die Füße bekamen ein paar Extrasocken, die wasserdichten von der Radfahrt. Frühstück im Zelt mit Brötchen von den naheliegenden Bäckereifiliale, dann noch eine Stunde im Schlafsack aufwärmen. Mit der Luftmatratze war es auf der Liege von unten nicht kalt, so dass der Schalfsack als Decke verwendet werden konnte.

Gegen 10 geht es dann los auf die geplante Runde, erst am Moselhang entlang nach Brodenbach, dann ein Stück am Ehrbach entlang und dann in einem steilen Seitental dem Saar-Hunsrück Steig folgend hinauf nach Morshausen. Wieder runter ins Baybachtal und gleich rauf nach Macken.

Inzwischen waren die Beine schwerer und die Treckingstöcke untertützen nur noch bergauf beim Wandern. Mit Rucksack und 1,5 Liter Wasser musste sparsam umgegangen werden, Zugang zum Trinkwasser war zeitlich gut verteilt über einen Flaschenschraubschlauch mit Mundstück gegeben. Inzwischen war es T-Shirt warm und sonnig, die Tourstrecke in Anspruch und Streckenführung herrlich. Hinter Macken ging es über eine alte Posttraßentrasse auf breitem Weg, teilweise geteert, zurück nach Burgen. Hier oben haben schon die Römer ihre Villen gebaut. Am Campingplatz war noch eine Stunde seit für eine Sonnenruhe auf der Liege. Was für ein Radtourluxus.

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Nach einer nicht ganz so kalten Nacht begrüßte der Moselnebel. Das Zelt war aber nicht feucht, dem Mikroklima unter dem Baum geschuldet. Der Abbau ging dann problemlos, der Dreck am Boden und die Vogeldrops auf dem Außenzelt wurden nur grob entfernt. Den Rückweg hatte ich am Tag vorher von der Bikemap App umplanen lassen. Statt bei Vallendar hoch zum Westerwald sollte die bekannte Strecke Bad Ems Kunidorf für den Aufstig sorgen. Das waren zwar 10 Kilometer mehr, aber die Strecke ist unkompliziert, wenn man auf der Strecke hinter Arzbach nicht ungünstig in einer Kurve auf einen Raser von hintern und ein Fahrzeug von oben trifft. Also zur falschen Zeit am falschen Ort radelt. Bei der Moselüberquerung einfach an die Beschilderung halten und dann Mosel und Rheinufer über das deutsche Eck ausfahren, schon klappt das auch mit der Rheinbrücke.

Ab Arzbach ging es dann doch erstaunlich gut nach Montabaur, und wenn man bei den langen Anstiegen an was schönes denkt, kommt man auch sicher oben an.

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War das jetzt die letzte Tour in diesem Jahr 2022? So eine Wanderung kann man auch an einem Tag mit Autoanfahrt unternehmen, ist das bei den zu erwartenden Energiepreisen der Wochenendausflug der Zukunft? Es wird sich bei den Gewohnheiten der Mehrheit der hier lebenden Menschen in den nächsten Jahren einiges ändern. Hoffentlich kann ich mich noch einige Zeit aus eigener Kraft auf solche Unternehmnungen einlassen.

Die Ausrüstung:

Zelt: Das Tipizelt bleibt für die Größe irgendwie unbequem. Die Liege ist für den Komfort recht schwer und so gut schläft man auf ihr auch nicht, wenn auch besser als auf mit der Luftmatratze dem Boden. Für den nächsten Ausflug habe ich daher über eine Variante mit Minizelt und Tarp mit Stuhl und zusätzlicher Luftmatratzenunterlage nachgedacht. Diese Kombination ist 3,5 kg leichter und mit dem Tarp könnte man sich vor dem kleinen Zelt ein komfortables Dach bauen, unter dem man auch mal im Sitzen essen oder planen könnte

AusrüstungGewicht (gr.)
Stuhl Robens Observer850
Hubba NX 1 Personenzelt1500
Isomatte THERM-A-REST NeoAir Xlite L460
Tarp Wechsel 290×400670
2 Tarp Stangen629
Picknikdecke oder Isomatte360
Schlafsack Vaude IcePeak Light 220 -1 Grad1200
Powerbank Anker Powercore 26800 je Stück482
Summe6151
Ausrüstung (Auswahl) mit gewogenen Gewichtsangaben

Rad und Anhänger: Das Rad läuft und schafft den Einspuranhänger, wenn er nicht zu schwer und hoch beladen ist. Fahren ist unproblematisch, auch auf Schotter und zwischen Drängelgittern.

Stromversorgung und Navigation: Die Powerbank würde für 3 Tage reichen, wenn mit Nabendynamo oder Solarpanel noch etwas nachgeladen werden könnte. Als Navi könnte die Fenix 6 am Lenker montiert verwendet werden, der Garmin Oregon könnte zu Hause bleiben. Benötigt beim Fahren mit Hintergrundbeleuchtung relativ viel Strom und ist so nur mit Powerbank zu betreiben.

Tourplanung: Die Etappenplanung mit einem Wandertag ist entspannend und ich könnte mir das auch gut über mehrere Etappen vorstellen. Nur jeden zweiten Tag einen neuen Campingplatz bedeutet aber auch, das man unbekannte Gegenden erst nach verdoppeltem Zeitaufwand erreicht. Leider macht das umso mehr Spaß desto wärmer die Luft. Aber im Sommer sind die Campingplätze voll, was den Spaß wieder deutlich mindert.

Also im Sommer in der Schutzhütte übernachten und im Herbst / Frühjahr / Winter mit dem Rad und Zelt auf den Campingplatz? Oder dann doch lieber mit dem Kastenwagen unterwegs und Etappentouren? Die Entscheidung fällt schwer, eines ist aber klar, ohne regelmäßiges Training verschieben sich die Leistungsgrenzen schnell nach unten und das Gewicht nach oben.

Zur Lahnquelle

Zur Lahnquelle oder zu neuen Erkenntnissen

Seit meiner Radreise 2004 von Kunidorf in die Alpen mit 10 Tagen ohne Zweifel an weiter oder höher hat sich im Laufe der Jahre die Vorstellung festgesetzt, das im Rentenalter mit der gebotenen Ruhe unter Nutzung von Zeit und Erfahrung an diese Traumtour angeknüpft werden kann. Die Verantwortung in Arbeit und Familie hat ab 2010 nur noch mit abnehmender Intensität einzelne Versuche von Mehrtagestouren zugelassen. Von Marathonfähigkeit über 3 Tageslauf von Kunidorf nach Dortmund über eine nach zwei Tagen abgebrochene RLP Radumrundung über Halbmarathonfähigkeit hat das körperliche Potential bis zum vierundsechzigten Lebensjahr soweit abgenommen, dass bei 20 Kilometer zu Fuß oder 50 Kilometer auf dem Rad die Wohlfühlgrenzen erreicht wurden.


Zufrieden finden

Planen, Ausführen, Freuen. Nachdem in Phase eins unter Pandemiebedingungen das Gewicht (noch nicht genügend) und die ungesunden Gewohnheiten so gut es eben ging reduziert wurden musste eine Prüfung her. Wo stehe ich und wovon kann ich noch träumen ohne mich zu belügen. Eine Zwischenprüfung sozusagen. Also die Ausrüstung aus den Ecken zusammengesucht und vier Packtaschen mit zusammen 20 kg an mein Reiserad geklemmt (wird schon nicht abfallen). Die Rohloff mit dem großen Ritzel lässt mich damit sehr langsam Berge hochfahren, die früher Hügel waren.

Also schnell ein Ziel gesucht, denn ohne Ziel kann man auch 300 Kilometer durch Kunidorf fahren, Hauptstraße, Gartenstraße, Hauptstraße,… Macht nur keiner. Ich auch nicht. Ich denke aber drüber nach, warum eigentlich nicht.


Ein Ziel muss oben sein

Also ein Gewässer von ausreichender Länge in der Nähe gesucht und die Quelle gesucht.
Rhein? Nein, zu weit bis zur Quelle. Saynbach? Nein, nicht weit genug bis zur Quelle. Lahn? Die wollte ich ja eigentlich in Etappen erwandern, aber der Mittellauf ist ist eher zersiedeltes Gebiet, da mit dem Rad auf Testfahrt durch ist wohl die bessere Idee. Also die Tour von Kunidorf zur Lahn über den Ulmtalradweg gesucht und den Lahntrack ab Biskirchen dran gehangen. Gut 200 Kilometer sollten als Testgrundlage ausreichen. Dann noch den Rückweg ins Dilltal drangehangen, denn an der Lahnquelle wartet schliesslich kein Schüttelbus, der einen müden Radler samt Gepäck nach Kunidorf zurück fährt. Im Dilltal in Herborn, bevor es wieder hoch in den Westerwald geht, ist das schon wahrscheinlicher.
Wahrscheinlicher jedenfalls, als dass der Kunibert noch in der Lage ist, aus eigener Kraft heimzufahren.


Zunächst die Daten – die Strecke als GPX Track

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Was dann so unterwegs passiert ist.

Auf bekannten Wegen Richtung Osten unter noch leicht tropfenden Wolken gilt die Konzentration dem durch die Fronttaschen ungewohnten Fahrverhalten. Große Taschen an einem falsch bestellten und dann zugeschnitten festgewürgtem Lowrider lassen Zweifel an der Erfahrung des Zweiradmechanikers aufkommen. An die Taschen links muss man unterweg ran, die Rechts sind für die Nacht. Das Solarpanel muss seinen erzeugten Strom noch selbst futtern, der GoalZero 10 Ah Akku ist noch voll. Vorn lädt das E-Werk seinen lange nicht mehr verwendeten Pufferakku, der Garmin Oregon 700 wird von einer 5 Ah Powerbank versorgt und zeigt brav den Track an, der Pufferakku hält bis km 130, danach liefert der E-Werk Akku zuverlässig Strom.

Der Anstieg zum Knoten ist mit den 19 Zähnen und 26″ Reifen an der Rohloff Nabe zu bewältigen. Reisegenuss auf dem Ulmtalradweg mit der dunklen Ahnung, es wird nicht so bleiben.

Die Lahn begrüßt nach wenigen Kilometern mit einer Umleitung, einen Weg steil hoch auf eine Halbinsel. Da kommen auch schon die ersten E-Bike bewaffneten Lahnradwegtouristen den Hang hinab und hinterlassen eine Ahnung von mitleidigen Bemerkungen. Ich schiebe an der Luftgrenze und komme irgendwie oben an. Doch diese kleinen Herausforderungen sind erst mal nicht das Problem. Jetzt kommen 80 Kilometer Flachgelände und das soll dem untrainierten Halteapparat bestehend aus Hand, Arm, Nacken, Schultern und Rücken erheblich zusetzen.

Wenn die flache Strecke keine Abwechslung hergibt muss man die Abwechslung selbst herbeiführen. Handposition am Lenker, ein paar Meter Wiegetritt und dann Leerlauf mit Hintern hoch. Es wird Nachmittag und Abend und die ersten Gedanken an eine Zeltübernachtung auf dem Campingplatz kommen auf. Die bisherige Lahnradwegstrecke bot keinen ruhigen Platz mit Schutzhütte als Übernachtungsmöglichkeit. Gegen 21 Uhr die erste Suche auf der OSM Karte nach entsprechenden POIs, aber von Gießen bis Marburg ist alles zu unruhig und zu städtisch geprägt. Es am Westknick der Lahn wird es etwas ruhiger und hinter Cölbe sieht es nach etwas passendem aus. Es geht auf 23 Uhr zu und Vortriebsreserven sind nicht mehr vorhanden.

Die zweite Herausforderung ist die Übernachtung genau da, wo es nicht mehr weitergeht. Gut, an der bin ich schon vor 50 Kilometern vorbeigefahren, aber die Nacht in einer Stadt unter einer Brücke zu verbringen ist eine ganz andere Art von Abenteuer. Die Taschen rechts enthalten einen Schlafsack, einen Biwaksack eine UL Isomatte und eine Unterlage. In sinnvoller weise in- und aufeinander gestapelt ergibt sich eine Einstiegsöffnung, die für Oberschenkel mit 149 Kilometern auf dem Tacho eindeutig zu klein ist. Aber noch kann den drohenden Muskelkontraktionen ausgewichen werden. Es wird kalt, aber auf der Ruhebank lässt es sich ganz ruhig ruhen. Ein Radfahrer in der Nacht und einer im dunklen Morgen, dann ist die nacht vorbei.

So ein bisschen ist das Gefühl wieder da. Unterwegs. Erst mal alles anziehen, was warm macht. Die SPD Sandalen mit dem Gore Socken bekommen Regenüberzüge, die Jacke bekommt eine Jacke angezogen und Handschuhe finde ich auch in einem der Kleidungspackbeutel. Der Tagesproviant mit 4,5 Liter Wasser und 4 blegten Brötchen ist vertilgt, am letzten Ort vor der Passhöhe wird nachgefüllt. Dann geht es wirklich ein wenig wie in den Bergen, das Tal wird enger, die Hügel nebenan höher. Und es wird auch steiler. Der Radweg führt auch gern einen Seitenhang hoch und dann wieder zurück ins Tal. Die Stimmung ist gut, das kann geschafft werden.

Bis zur Lahnquelle ist alles ok. Ein paar Meter abseits angehalten und das Belohnungsschnitzel vertilgt. Dann noch die Hängematte als Übernachtungsalternative zwischen zwei Bäumen ausprobiert, das würde die Suche nach Ruhebänken oder Schutzhütten durch die Suche nach einem ruhigen Waldstück außer Reichweite morgendlicher Gassigänger ersetzen. Oder Doch Campingplatz? Wie es mit Tourenübernachtungen weiter geht, ist noch nicht abschließend geklärt.

Also ab ins Dilltal, geht ja einfach auf der anderen Seite wieder runter Richtung Heimat. War aber leider nicht so. Erst hinter den sieben Bergen war das Dilltal erreicht. Die Schiebestrecken mit Steil, Geröll und Matsch haben dann endgültig für eine Überlastung des Gesamtsystems gesorgt. Irgendwie bis Herborn kommen. Hat eigentlich dann noch ganz gut funktioniert, aber in der Nacht gab es dann in Kunidorf lautes Oberschenkelkrampfgeschrei. Und zwei Tage später heftige Schmerzen in der Schulteraufhängung bei bestimmten Armbewegungen und leider auch beim Atmen. Das beschränkt das Lungenvolumen und Laufen ist damit nur noch bergab möglich. Es wird auf bangend auf Besserung gehofft.


Die Lehre aus dem Tun

steht noch nicht fest.
Biwaksack, Hängematte, Zelt und Camping?
Reiserad oder E-Bike?
Streckenlänge?
Reichen die körperlichen Reserven?
Muss ich überhaupt noch alleine los?
Will ich noch alleine los?