Von Kunidorf in den Hunsrück mit dem neuen Reiserad

Das Patria steht seit 3 Monaten im Keller und hat ein paar Probekilometer mit dem Pendix E Antrieb absolviert. Wenn man damit unterwegs ist und fährt ist jeder Berg ein Vergnügen. Aber das Rad ist schwer und die in der Winterzeit zusammengestellten Ausstattungsvarianten für eine mehrtägige Radtour stellen die Unabhängigkeit unterwegs gegen das Vergnügen am Berg.

Der E-Antrieb ist unterwegs eben auch eine Fessel an das Ende einer Stromleitung.

Also den Pendix Antrieb wieder abgebaut und für 2 relative warme und trockene Tage einen Versuch mit der antriebslosen Variante ohne Anhänger mit dem neuen 2 Personenzelt geplant uns umgesetzt. Der schon bekannte Campingplatz Schinderhannes in Hausbay im Hunsrück war ein geeignetes Ziel. Stecke 85 Kilometer mit 1000 hm und ein Checkin-Automat garantieren einen sicheren Platz zum Übernachten, wann immer man ankommt.

Das Rad hat mit der Campingausrüstung, Verpflegung und 3 Liter Getränken in vier Gepäcktaschen und einem leichten Rucksack 45 kg auf die Straße gestellt. Immer noch schwer, aber das Fahrverhalten war ok. Die Übersetzung erlaubte Steigungen bis 8%, darüber wurde wegen Muskulaturüberlastung auch mal ein längeres Stück geschoben.

Gerechnet und auch umgesetzt wurde ein Tagesschnitt von +- 10 km pro Stunde. Hat soweit alles funktioniert, nur der Rohloff Antrieb hat ein lästiges mit der Rotation des Rades zusammenfallendes Geräusch verursacht. Ursache muss noch gesucht werden.

Die Übernachtung im SeaToSummit Trelos 3 war problemlos, der Sitz aus der Isomatte erstaunlich bequem und der Zeltaufbau hinreichend einfach. Die übliche Wiesenmatsche hat allerdings wieder mal die Zeltnacht, den Abbau und das Einpacken erheblich versaut.

Die Kondition hat zwar für den Hin- und Rückweg gereicht, aber der rechte Fuß mit Pedallschmerzen, der Hintern mit Sitzbeschwerden und die Muskulatur in den Oberschenkeln waren nicht bereit, das für weitere Tage durchzuhalten. Alles in allem gibt es gegen den Traum von der unbeschwerten Radtour das Bild des leichten Radgenuss auf Tagesfahrten vom Standort Van mit Übernachtung auf dem Campingplatz oder im Bus auf Parkplätzen. Es bleibt also schwierig mit den Entscheidungen.

Die Strecke (Hin- und Rückfahrt)

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Fahrrad Projekte

Der Fahrrad Bestand in Kuniland soll noch einmal aktualisiert und an die Nutzung in den nächsten Rentnerjahren angepasst werden.

Dabei ist Kunigundes und Kuniberts gemeinsame Nutzung auf Urlaubstouren und Kuniberts Nutzung auf Alltagswegen und Urlaubstouren zu unterscheiden.

Räder zur Kunigundes oder zur gemeinsamen Nutzung:

  • Tandem Stevens verschenkt, Tandem Bernds gekauft (Frühjahr 2023)
  • Kunigundes Pendix E-Bike zum MTB zurückgebaut, da der Pendix Antrieb zu schwer war und zu ruppig ansprach.
  • Kunigundes e-MTB mit Vivax Assist wird sporadisch weiter genutzt, solange die Technik hält (Fertigung und Verkauf eingestellt)
  • Tern Di7 Faltrad mit Rohloff (statt Schimano 8 Gang) zur Radbegleitung auf Kuniberts Laufrunden.

Kuniberts Räder:

  • Marschall Rahmen 26 Zoll als Rohloff Reiserad
  • Rixe NCX Treckkingrad 28 Zoll mit Pendix als Winterreiserad mit Anhängerkupplung für Weber Monoporter
  • Carver MTB 26 Zoll mit Pendix und Weber Kupplung für Hinterher Anhänger für Einkäufe
  • Marschall Rahmen 28 Zoll für Tagestouren
  • Marschall Rahmen Rennrad für sommerliche Tagestouren
  • Tern Verge P10 Modell 2020 für Touren nach Fahrradmitnahme im kleinen Auto
  • Tretroller Mibo Royla Disc 2019
  • Tretroller Kostka XXL 2019
  • Tretroller Kostka e-Tour Max (E1) FOLD 26/16

Weiterentwicklung Ende 2023:

Für Radreisen mit mehr Komfort und weniger Übernachtungsstress soll ein Reiserad mit Pendix Antrieb zu Verfügung stehen. Damit soll auch im Herbst und Frühjahr bei kälteren Bedingungen eine Zwei Tagestour oder eine längere Tagestour zu den Fixpunkten Dortmund und Kirchzell unternommen werden.

Leider lassen sich die Marschall Rahmen nicht ohne weiteres mit dem Pendix Mittelmotor ausrüsten, die haben alle drei ITA Gewinde. Also wurde im November 2023 nach einem neuen Reiserad gesucht. Am Ende blieb ein Besuch bei einem Patria Händler zur Bestellung eines Patria Terra. Die Entscheidung, zuerst bei NatürlichRad in Bonn anzufragen, wurde wegen der Patria und Pendix Kompetenz auf deren Webseite getroffen.

Da ich mit der Patria Bestellung auch ein Radladen mit Kompetenz in Wartung und Neuaufbau gefunden wurde, startet zur gleichen Zeit auch die Neuausrüstung des auf die Rolle abgeschobenen Marschall Rennrad Rahmens.

Nach den ersten sehr positiv verlaufenden Konfigurationsgesprächen wurde folgende Ausstattung festgelegt und bestellt:

Die neuen Räder im Detail:

Konfiguration Patria Terra Diamant RH62 schiefergrau

KomponenteTechnische Umsetzung
GabelUni Crown; 5cm Spacer; Schaft lang lassen
SteuerlagerAcros silber
SchaltungRohloff DB EX silber
Kassette19 Zähne
Kurbel175mm schwarz 42 Zähne
PedaleCONTEC Pedal „Spike.22“ silber
BremseShimano XT
VorbauAhead silber 125mm
LenkerMTB silber MAS
ReifenMarathon Mondial EVO 55-559 SV
LichtLumotec IQ-XS silber, line plus, SON 28 Disc silber
GepäckTUBUS Cargo schwarz, TUBUS Tara schwarz
KettenschutzKS Ring
Rahmen Verstärkt
Bestellung Patria Terra 07.11.2023 bei NatürlichRad in Bonn, Lieferung 20.12.2023, Abholung in Bonn.

Montage Lenkerhörnchen, KlickFix, Spiegel, Montage Pendix Anrieb 23.12.2023

Konfiguration Neuaufbau Marschall Rennradrahmen

KomponenteTechnische Umsetzung
Gabel
SteuerlagerChris King (schwergängig)
SchaltungMicroShift
HebelSword 2×10 inkl. SuperSlick Züge
SchaltwerkSWord Mittellang
Kassette11-36 Zähne
KurbelGX 175mm 22-36 Zähne
InnenlagerGPX ITA
Kette10 fach
PedaleContec Spike silber
BremskörperUltegra mit KoolStop Bremsbelag
VorbauAhead schwarz 120/130mm
LenkerGravel 440mm schwarz Lenkerband schwarz „gummiert“
Sattelstütze26,8mm silber stufenlos verstellbar
SattelTerry Arteria men
BereifungConti 4-season 28-622 inkl. F-Band und Schlauch
Vorläufige Konfiguration Neuaufbau Marschall Rennrad 07.11.2023 bei NatürlichRad in Bonn.

Da die Hinterbaustrebe ausgebrochen war wurde der Marschall Rahmen von Bonn an den Möhnesee zur Reperatur verschickt.

Ausrüstungsvarianten und Gewichte bei Mehrtagestouren (Rad / Auto mit Rad)

In diversen Beiträgen zu mehrtägigen Radtouren wurden Erfahrungen mit den Ausrüstungsvarianten gesammelt. Die Varianten und deren Details mit Vor- und Nachteilen werden in diesem Beitrag gesammelt.

Folgende Varianten wurden bisher ausprobiert:

Die leichteste Variante, schlafen auf einer Bank, wenn man nicht mehr weiter kann.

Vorteile:

  • Leicht
  • Reisen ohne Termindruck wegen Öffnungszeiten
  • Viele Schlafplätze an der Route

Nachteile:

  • Öffentliches Schlafen mit Gassigehern und Wildschweinbesuch
  • Schlechter Wetterschutz
  • Super unbequem
  • Umziehen in der Öffentlichkeit

Die Liege erspart die Banksuche und ermöglicht in einer Schutzhütte aufgestellt eine Übernachtung ohne Bodenkontakt. Es wurden bisher 3 Liegen ausprobiert:

  • Uquip Moony Feldbett – Relativ schwer, beim drehen wackelig, wg. Füßen nicht im Zelt verwendbar.
  • Thermarest Liege UL – Aufbau kompliziert und nicht freihändig machbar. Keine Sitzhöhe. Gute Schlaffläche. Relativ leicht, wg. Füßen nicht im Zelt verwendbar.
  • Decathlon Quechua Luftbett – Einfacher Aufbau, stabil, auch im Zelt verwendbar. Erfordert Pumpe und stabile Luftmatte oder zusätzliche Unterlage auf dem lattenrost. Schwer.

Vorteile:

  • Schlafen auf konstantem Untergrund mit kalkulierbarem Schlafkomfort.
  • Schlafplatz unter Brücken oder Schutzhütten möglich, daher verbesserter Wetterschutz

Nachteile:

  • Zusatzgewicht und Packmaß für Liege (3-4,5 kg).

Variante einer Übernachtung im Biwaksack auf einer Liege. Statt des Biwaksacks wurde ein UL Zelt mitgenommen. Die Liege wird aufgestellt und das Zelt aufgebaut und auf die Liege gelegt. Die Isomatte kommt ins Zelt und zum schlafen krabbelt man in das auf der Liege liegende Zelt.

Vorteile:

  • Übernachtung überall, wo eine Liege eben aufgestellt werden kann.
  • Privatshäre im Zelt besser als im Biwaksack.
  • Sitzmöglichkeit bei Liege 1 und 3, einfacheres hinlegen.

Nachteile:

  • Zusatzgewicht 1kg gegenüber Biwaksack mit Liege

Um an einem Ort Rundwege zu laufen oder fahren wurde mit dem Rad und mit dem Auto ein Campingplatz angefahren und dort für mehrere Tage ein Zelt mit Feldbett und entsprechendem Komfort aufgebaut. Dabei wurde das Bach Tipi (Rad) und das Regatta Kolima 2 (Auto, ausgemustert wg. vernäht und unpraktisch und Kondeswasserbildung) verwendet.

Vorteile:

  • Ausrüstung komfortabler
  • Auf- und Abbau nur einmal für mehrere Touren-Tage
  • Geschützter Schlafbereich auf Campingplatz
  • Tourenplanung und Größe ohne Schlafplatzsuchenstress
  • Dusche, Umziehen, Toilette

Nachteile:

  • Anreise mit Rad nur über kurze Strecken, mit dem (E) Auto aufwändig.
  • Campingnachbarn mit Musikberieselungs- oder Mitteilungsbedürfnis.
  • Übernachtungsgebühr
  • Kein Reisegefühl

Mit dem Rad sorglos übernachten geht auf einem Campingplatz mit Zelt. Für mehr Schlafkomfort kann man mehr Ausrüstung mitnehmen. Liege oder Luftbett dienen auch als Sitzgelegenheit. Das Tipizelt hat einen geringeren Krabbelfaktor und man kann sich drin fast stehend umziehen.

Vorteile:

  • Übernachtung auf dem Campingplatz sicher
  • Dusche, Toilette

Nachteile:

  • Gewicht der Komfortausrüstung geht irgendwann nur noch mit E-Bike
  • Anreisetermin innerhalb der CP Öffnungszeiten führt zu Zeitdruck auf der Tour
  • Tourplanung wird von verfügbaren Campingplätzen bestimmt. Die gibt es auf Mittelgebirgstouren auf den Radrouten eher selten
  • Laute Campingnachbarn
  • Aufbau aufwändiger. Bei Regen und Matschwiese ist alles eingesaut.

Wenn man mit dem Rad einfach losfahren will, aber die Übernachtung auf dem CP vorzieht, wird ein Zelt benötigt. Zelt, Isomatte und Schlafsack sollten leicht und schnell verwendbar sein. Auf einer Tour kann es aber schwierig sein, passende Campingplätze zu finden oder rechtzeitig zu erreichen.

Vorteile:

  • Übernachtung auf dem Campingplatz sicher
  • Dusche, Toilette
  • Leichtes Gepäck mit Einspuranhänger und zwei Packtaschen am Rad ohne Motor gut mach/fahrbar.

Nachteile:

  • Anreisetermin innerhalb der CP Öffnungszeiten führt zu Zeitdruck auf der Tour
  • Tourplanung wird von verfügbaren Campingplätzen bestimmt. Die gibt es auf Mittelgebirgstouren auf den Radrouten eher selten
  • Laute Campingnachbarn

Vorteile:

Nachteile:

Vorteile:

  • Übernachtung sicher, Duschen, Toiletten. Schutz bei Regen. Wasserversorgung.
  • Leichter als E-Bike Variante.
  • Kein Landstrom erforderlich (bei Solarladung)

Nachteile:

  • Möglicherweise laut. Öffnungszeiten erfordern Anreise zwischen 15 und 17 Uhr. Zeitdruck oder kurze Etappen. Der nächste Campingplatz muss in maximal 8 Stunden erreichbar sein mit 8-10 km/h (Erfahrung siehe Hunsrück Tour)
  • Im Sommer volle Campingplätze. Stress, ob noch ein Platz frei ist.

Ausgewählte Ausrüstungsgegenstände mit Gewichtsangaben sowie Vor- und Nachteilen:

NummerAusrüstungGewicht (kg)AnmerkungDetails/Bewertung
1Hubba NX 1 Personenzelt rot/grün1,6
2Hubba Nx1 Unterlage0,3
3SeaToSummit Telos TR3 Treckingzelt2,4
4SeaToSummit Telos TR3 Footprint0,4
5Faltstuhl Stuhl Robens Observer0,9
6Uquip Moony Feldbett3,5
7Bach Wickiup 3 Tipi2,5
8Tarp Wechsel 290×4000,7
9Tarp Stangen (2)0,7
10Isomatte THERM-A-REST NeoAir Xlite L0,5
11Isomatte SeaToSummit Etherlite XT L0,7
12Picknikdecke0,4
13Schlafsack Nordisc Gormsson -10 XL / 2252,0
14Schlafsack Vaude IcePeak Light 220 -1 Grad1,2Im Zelt bei 6 Grad zu wenig Wärmeleistung, Sommerschlafsack
15Exped litesyn 800 -1 Grad rot1,2Sommerschlafsack
16Kopfkissen SeaToSummit Aeros Pillow grau0,1
17Cocoon travel Pillow Blau0,1
18Liege Exped LuxuryLite Cot Xl grün2,0
19Biwaksack exped ventair pu grün0,7
20Thermarest Trekkerchairkit orange0,4
21Treo Chair grau1,1
22Eurobox xl 60×401,7
23Eurobox m 60×401,4
24Eurobox s 60×40?
25Isomatte jysk grau0,3
26Eurobox Deckel 60×400,7
27Euroschirm groß blau0,4
28Hammer blau0,2
29Powerbank Anker Powercore 26800
302 Pendix Akku 300 Wh mit Ladegerät6,4Last je nach Akkubedarf für 2 Tagestour mit E-Bike und CP Platz Übernachtung (Akku aufladen)
311 Pendix Akku 500 Wh3,6Last je nach Akkubedarf für 2 Tagestour mit E-Bike und CP Platz Übernachtung (Akku aufladen)
Ausrüstungsliste im Bestand

Mit diesen Ausrüstungskomponenten wurden die folgenden Rad und Beladungsvarianten gepackt, gewogen und teilweise auch ausprobiert

Liste der Ausrüstungsvarianten mit Vor- und Nachteilen

NummerAusrüstungsvarianteGewichtVerwendungKomponenten
1Zweispuranhänger mit Komfort-Zeltausrüstung25Variante für Zweitagestour nach Dortmund oder Kirchzell mit E-Bike im Vergleich zum B-Turtle oder FahrradwohnwagenAnhänger Hinterher mit 2 Taschen und Luftmatte 10cm 2,4 kg und Luftliege und Schlafsack  Gormmson 2,7 kg und Tipi und Luftpumpe
2Anhänger mit Leichtzelt ohne Komfort14Variante für Zweitagestour nach Dortmund oder Kirchzell mit E-Bike im Vergleich zum B-Turtle oder FahrradwohnwagenAnhänger monoporter 6.2 kg mit Schlafsack Gomsson 2,7 kg und Vaude Hogan UL und Exped ISO Gelb und Jysk Isomatte und 1 Tasche 7 kg
3Eurobox Xl mit Biwaksack und Liege 24, 26, 15, 16, 18, 19, 277,0Biwakübernachtung mit Biwaksack auf Liege
4Eurobox Xl mit Hubba auf Liege 24, 26, 15, 16, 18, 17,6Biwakübernachtung mit Zelt auf Liege
5Kiste L mit Telos und Luftmatte 23, 26, 15, 17, 3, 4, 11, 286,9Geräumiges Zelt zur Übernachtung auf Campingplatz
6Fahrrad: E-Bike Patria Reiserad mit Pendix und 500 Ah Akku28
7Marschall Reiserad18
82 Radtaschen mit Kleidung (1 Tag), Werkzeug, Lebensmittel, Kultur11
9Anhänger Monoporter mit E-Bike Ausrüstung und StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour23
10Anhänger Monoporter mit StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour18
11Anhänger Benpacker mit kleinem Zelt, 3 ltr Wasser und Liege (Camping und Schutzhütte)19
12Anhänger Benpacker mit StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour18
13Anhänger Monoporter mit kleinem Zelt, 3 ltr Wasser und Liege (Camping und Schutzhütte)19
142 Taschen mit StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour (Fronttaschen an Patria ohne E-Antrieb)11
15Patria ohne Motor mit 4 Satteltaschen und Campingplatz Ausstattung4541 kg gewogen und 45 kg gewogen Reisefertig für Hunsrück TestfahrtBerggängigkeit der Rohloff Übersetzung verbessern.
16Patria mit Motor und gepacktem Monoporter mit E-Bike und Campingplatzausstattung61
17Marschall mit Monoporter Anhänger und Campingplatzausstattung46Reisefertig wohl 50 kg
Liste der Ausrüstungsvarianten mit Vor- und Nachteilen

Fazit:

Es wurden schon einige Varianten ausprobiert. Die Vor- und Nachteile sind jeweils erheblich und die eingeschränkte Leistungsfähigkeit im Alter macht es auch nicht einfacher. Losfahren und geniessen, auch wenn es her und da weh tut, dieses (Selbst-)Vertrauen ist leider nicht mehr da. Und zu der hier nicht aufgeführten Variante mit Übernachtung in Pension oder Hotel kann ich mich einfach nicht überwinden. In fremden Betten und dann 100 Euro pro Nacht lassen leider auch keinen Genuss aufkommen.

Die Variante mit Tagestouren von einem festen Campingplatz aus ist neben diesen Radreisevarianten auch mit zu bedenken und hat einige Vorteile. Mit dem E-Auto geht das wie in der Eifel ausprobiert auch gut klimaneutral, mit dem Bus ist das nicht ganz so gut, aber auch noch kein Beinbruch. Aber es hat auch Nachteile, der wesentliche spielt im Kopf, die Tagesrundtouren oder Hin-Rückfahrten auf dem Radwanderweg erzeugen halt kein Radreisegefühl.

Es wird also weiter ausprobiert. Wichtig ist die weitere Verbesserung des körperlichen Zustands, daran wird trotz der Schmerzen und Verfallserscheinungen weiter gearbeitet. Nicht immer konsequent genug, aber dennoch….

Der Westerwaldsteig als Streckenvorgabe für das Wintertraining

Die Winterzeit 2023 / 2024 mit dem Winterpokal steht bevor und die Trainingseinheiten sollen und müssen über den Winter fortgeführt werden. Das morgendliche Laufen zum Bäcker ist etwas einseitig und die Radkondition wird dadurch auch nicht über den Winter gerettet.

Also müssen die Winterpokalpunkte mit einem Mix an Bewegung gewonnen werden, die auch bei ungünstigen Wetterbedingungen ein Mindestmaß an Bewegung garantiert und den ISH möglichst klein hält.

Einer dieser Bausteine ist der durch Kuniland verlaufende Westerwaldsteig. Neben den schon gelaufen, gefahren und gewanderten „alten“ Fernwanderwegen wurder die Strecke wegen der teils bemüht trailigen Wegführung links und rechts liegen gelassen. Aber für eine Winterherausforderung ist das laufend auch eine Option. Die 16 Etappen sind zwischen 7 und 20 Kilometer lang und können als Wendepunktstrecke mit definierten Park Endpunkten gut als Mittagslauf in die Trainingswoche eingebaut werden.

Ein paar schöne Landschaftsbilder werden je nach Wetterbedingungen auch noch abfallen. Mal sehen, ob auch oberhalb der 12 Bäckerkilometer die Knie die unebene Strecke und die Höhenmeter aushalten.

Informationen zum Westerwaldsteig gibt es unter https://www.westerwald.info/westerwaldsteig/ .

Die Liste der Aktivitäten auf der Strecke von Ost (Herborn) nach West (Bad Hönningen) :

Die erste Etappe mit Laufklamotten im Schlurfschritt durch die schöne Herborner Altstadt, da muss man schon die irritierten Blicke der Einkäufer in den engen Gassen ignorieren. Bald geht es steil in die Wohnlage von Herborn und mit einigen Schleifen entlang der Autobahnbrücken der A45 ins Ambachtal, der die Rampe, den Zugang zum Westerwald von der Ostseite her bildet. Damit die versprochenen Höhenmeter zusammen kommen, pendelt die Wegführung von der rechten zur linken Talseite, was müde Beine und schöne Aussicht beschert. Es ist einer der letzten an den Sommer erinnernden Oktobertage und die Stimmung ist mit Wehmut und Knieschmerz durchsetzt.

Ein paar kleine Verläufe mit eingerechnet reichen die 9 Kilometer aus um Sorgen über die Außendarstellung in der Fußgängerzone Herborns anwachsen zu lassen. Der Parkplatz an der Herborner Lahnbrücke wird dann kurz vor der Sockendurchnässung erreicht.

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Zwei Tage später ist es der definitiv letzte Sommertag. Vom Parkplatz an der Kirche mit altem Friedhofswall geht es auf eine etwas kürzere Etappe. Wieder kreuzt der Wanderweg das Erdbachtal und scheffelt so seine versprochenen Höhenmeter. Der weg ist teilweise wiesig und uneben zu laufen, das rechte Knie kommentiert das mit ein paar stehenden Schmerzsignalen. Sonst ist es aber eine aussichtsreiche Sonnenetappe ohne Sonnencreme und ohne Mückenstichgefahr. Schöner kann Sommer eigentlich nicht sein.

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Drei Halbetappen in einer Woche. Die Sommerwärme liegt noch über den Westerwaldhöhen. Das ist angenehm, kein zu kalt, der Wind frisch vom Mittelmeer. Es gibt nur ein paar Höhenmeter durch zwei bescheidene Täler. Der höchste Teil des Westerwaldes ist jetzt eine Freifläche mit ein paar Laubbäumen. Sechshundert Meter über dem Meer ist man hier weit oben und so fühl es sich auch an. Mit dem Karbonstöckchen in der Hand, mal Spitze nach oben, mal nach unten geht es fast locker die 8,5 Kilomter nach Westen und ebenso locker, weil von der Fotopflicht befreit, auch wieder zurück. War eine schöne, fast perfekte Strecke für Alter, Gewicht und Kondition.

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In Rehe kann am empfohlenen Parkplatz am Rathaus nur zwei Stunden mit Parkscheibe geparkt werden. Das reicht nicht für 16 Kilometer Wald-Weg-Wiesen-Schlurf. Aber beim Ortseingang am Friedhof geht es ohne Zeitbegrenzung.

Es war lange Laufhosen, Pulli und Windjackenlaufwetter. Zur Vortribsunterstützung wurden statt der etwas zu kurzen kürzlich gekauften Karbonstöcke alte Langlaufstecken ausprobiert. Die Länge 140 cm hat gepasst, aber schwerer sind die schon.

Die Strecke war gut zu laufen, nicht zu steil mit viel Aussicht nach Osten und im Süden bis zum Feldberg. Zum Ende mit Oktobersonne wieder wärmer, die Wendepunktpause war dann doch deutlich kürzer als bei den ersten Strecken. Der Lauf war am Ende recht anstrengend aber noch nicht zu lang. Das Rechte Knie hat aber schon ein paar mal gewarnt. Das linke Auge sieht bei Trailstrecken auch nicht mehr so gut und die Bildverarbeitungsgeschwindigkeit hat deutlich nachgelassen. Da wird dann schon mal ungewollt eine Wurzelhöhe falsch berechnet. Schlurf eben.

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Nach längerer Pause wegen Sturm, Regen und Schnee und Fokus auf anderen Trainingsansätzen geht es am zweiten Februar mal wieder für eine längere Lauf/Wanderstrecke auf den Westerwaldsteig. Nach vielen Grübeleien über die besten altersgerechten Hintertüraktivitäten war die Streckenwanderung wieder eine Option. Wandern auf einem der vielen Fernwanderwege in Deutschland in Etappen mit dem Evabus erscheint nach Abwägung der Aspekte der Tagesgestaltung, Anforderung, Naturgenuß und Übernachtung eine mögliche Option, wenn die Gehwerkzeuge und sonstige beteiligten Körperteile acht Stunden Wanderlaufen und somit eine übliche Fernwanderwegetappe mit 15 bis 20 Kilometern aushalten. Also ab auf die dritte Etappe des Westerwaldsteig und eine Einwegstrecke von 13 Kilometern ausprobiert.

Jetzt schmerzen die Füße, der vorher schon ständig meckernde angematschte rechte kleine Zeh wurde vorher verpflastert, aber das ist noch im Rahmen einer Nacht behebbar. Im Prinzip sollte eine solche Tagestour in naher Zunkunft im Wechsel mit einer lokalen Radrunde in den Wochentrainingsplan eingabut werden.

Die Strecke war bekannt und wenig reizvoll, für den Westerwald sehr wenig Anstiege und überwiegend breite Forstwege, die das Fortkommen erleichtern und den Schlurflauftrab möglich machen.

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An einem kalten aber heiterem Februar war nach Mittag ein Zeitfenster im Regenwolkenrennen dieses Winters regenfrei. Die nächste Etappe schnell mit Stöcken gelaufschlurft. Die Wiesenwege waren für die erstmalig ausprobierten Joe Nimble Trailschuhe aber zu flach, ein abmatschen war nicht an allen Stellen zu vermeiden. Die Schuhe hatten Grip, aber waren innen in Kombination mit den gewählten Socken etwas rutschig. Das Laufgefühl war gut und der rechte Zeh hat sich nicht besonders gemeldet.

Am Kontaktpunkt zur dritten Etappe bot sich daher der Rückweg nach Winnen über den Hauptwanderweg II über asphaltierte Wirtschaftswege an. Damit war die Runde 4 Kilometer kürzer als geplant.

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Es hat gerade aufgehört zu regnen und der Bäckerlauf war am Montag durch eine feuchte Radfahrt ersetzt worden. Die Strecke war schnell wegen dem zu erwartenden Matsch auf eine Runde über feste Wege verkürzt worden.

Der Westerwaldsteig war wie zu erwarten ein Morastpfad und es lief gar nicht gut. Die Karbon-Stöcke zu kurz, die Wurzelpfade rutschig und die Trailschuhe (Salewa Wildfire 2 GTX) werden nach diesem Lauf zu Gartenschuhen degradiert. Die Zehen abgescheuert und die Morastpfade haben Knie und Leiste belastet wie eine Schneematschstrecke. So geht das nicht mit Wanderlaufen auf längeren Strecken wie den geplanten 3 Etappen auf der Eifelleiter.

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An einem der ersten Märztage im Jahre 2024 sieht es sehr nach November aus. Die Teilstrecke West der Etappe 5 geht über bekanntes Gelände mit eher leichten Steigungen ganz in der Nähe von Kunidorf vorbei. Den Weg von Rothenbach nach Freilingen wir mit Kunigunde gelaufen und zurück geht es dann allein. Nach der Radtour am Vortag droht am Anfang auf den Trailstreckenteilen das rechte Knie, das lässt dann aber durch kontrollierte Laufbewegungen nach. Die rechte Fußsohle hat einen scherzenden Riß aufgeboten und der rechte kleine Zeh meckert trotz Tapeverband vor sich hin.

Die Bilder vom Hinweg zeigen die traurige und doch wieder schöne einsame Landschaft, der Nebel lässt nur Details unverschluckt, die seine Stimmungslage unterstützen.

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Herbstzeit im Gemüsegarten

Im September erstrahlt der Garten noch einmal in einem leuchtenden Farbenmeer. Der Sommerflieder, die verschiedenfarbigen Astern, Ringelblumen, Herbstanemone, später Phlox und Gewöhnlicher Sonnenhut erblühen zeitgleich und locken die Insekten, Schmetterlinge und natürlich auch das Taubenschwänzchen noch einmal in den Garten.

Jetzt reifen die stachellosen Brombeeren. Sie werden zum Teil eingefroren für Müsli und Quark. Aufgrund der enormen Menge wird der überwiegende Teil aber entsaftet und in Weinflaschen gefüllt. Nach und nach kann dann daraus Gelee oder Sirup gekocht werden.

In diesem Jahr wurde im August und September mehrmals Gemüse und Salate erneut ausgesäht. So gibt es im Herbst noch einmal eine 2. Portion Buschbohnen, aber auch Salate, Steckrüben, Fenchel, Petersilie und Pakchoi-Pflanzen. Dabei wurden auch neue Sorten ausprobiert wie zum Beispiel der Pakchoi, Rettich „Münchner Bier“ und Postelein-Salat. Mit den Schneckenkragen versehen schaffen es dann die Jungpflanzen trotz Schneckeninvasion zu überleben.

Die Ernte ist so vielfältig und somit gibt es oft eine bunte Gemüsemischung als Suppe, Eintopf oder Pfannengericht. Dabei können Mangold, Rosenkohl, Sellerie und Palmkohl bis in den Winter hinein auf den Beeten verbleiben und nach und nach beerntet werden.

Anfang Oktober werden die Kürbisse „Butternut“ in den Keller gelagert. Strauchtomaten reifen bis Anfang Oktober auch noch bei dem sonnigen Wetter und die späte Himbeersorte lässte täglich neue Früchte nachreifen.

Im November regnet es sehr viel und es ist kaum möglich, verblühte Stauden oder auch Hecken zu schneiden. Es kann aber noch viel im Garten geerntet werden. Palmkohl, Rosenkohl, Steckrüben, die weiße Rübe „Münchner Bier“ und auch einige Wintersalate und Petersilie sind noch in den Beeten. Eine Pak Choi Planze dient als Nahrung für die Raupen des großen Kohlweißlings und eine Asiasalatsorte wird noch einmal neu ausgesäht. Um die leeren Beetflächen zu schützen, werden sie zuerst mit Laub und dann mit dem Insektenschutzflies abgedeckt. Die Katze liebt diese Flächen.

Mitte November bekomme ich dann von einem Schäfer in Kunidorf Schafswolle geschenkt. Diese soll auf die Beete verteilt werden und sowohl gegen Schnecken helfen aber auch zur Düngung der Gemüseplanzen beitragen. Ein Teil der Wolle soll noch im Herbst ausgelegt werden, der überwiegende Teil aber erst im kommenden Frühjahr.

Bevor das aber möglich ist, kommt es in der letzten Novemberwoche zu einem starken Wintereinbruch mit extremen Schneefällen. Vor allem die vielen Sträucher biegen sich unter der Schneelast. Leider knicken auch viele Äste ab, vor allem der Sommerflieder und die Zaubernuss sind davon stark betroffen.

Wandertrilogie Allgäu: Die Wiesengängerroute

Unsere Wanderschleifen auf der Wiesengängerroute im Allgäu.

Details zu der Route siehe https://www.allgaeu.de/draussen/wandern/wandertrilogie/wiesengaenger

Die Wiesengängerroute ist Teil der Allgäuer Wandertrilogie: https://www.allgaeu.de/draussen/wandern/wandertrilogie

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Der von uns aus ausgewählte Wanderparkplatz liegt bei Oberbinnwang, direkt an der Wiesengängerroute. Zusammen mit diesem Wanderweg und dem Jakobsweg wandern wir Richtung Bad Grönenbach, oberhalb des Illertals am Rechberghaus vorbei bis Rothenstein. Ab da geht es durch den Wald hinauf nach Bad Grönenbach. Nach einer kleinen Rundtour durch den Ort geht es zum „Hohen Schloss Bad Grönenbach“ und dort in den Kräutergarten und Kreislehrgarten. Der Rückweg führt am Schloss-Aktiv-Park vorbei und mit einem Wanderweg bis Rothmoos und Oberbinnwang.

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Bei dieser Tour führt sowohl der Hin- als auch Rückweg nach Bad Grönenbach über kleine Verbindungsstraßen. Außerdem fährt man auf dem Hinweg über einen langen Schotterweg entlang einer Kiesgrube. Die Aussicht „Kornhofer Bänke“ südlich von Bad Grönenbach ist dafür aber umso lohnender, da man bei guter Sicht bis in die Berge schauen kann. Aufgrund der oben beschriebenen Wegführung entschließen wir uns, diese Etappe als Joggingrunde für Kunibert mit Faltradbegleitung durch Kunigunde zu gestalten. In Bad Grönenbach schieben wir dann das Rad und müssen es auch die Stufen hinauf zur Stiftskirche an manchen Stellen tragen.

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Die Tour wird gestartet an einem Parkplatz in Wolfertschwenden. Mit einem Wanderweg geht es zuerst durch den Wald hinauf nach Klessen und weiter durch den Wald bis hinauf zum Schieseenhof. Kurz vor Niebers treffen wir dann auf unserer Wiesengängerroute. Bis Mit ihr geht es durch den Wald wieder hinunter und vorbei an den „Geologischen Orgeln„. Dann durch Niederdorf und zurück nach Wolfertschwenden. Bis Niederdorf begleitet uns auch der Jakobsweg und der Kneipp-Wanderweg.

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Nach der Anreise im Herbst 2023 in Ottobeuren war dieses unsere erste Schleifenetappe der Wiesengängerroute. Startpunkt ist der Campingplatz Ottobeurern. Von dort geht es zuerst in die Stadt zur Basilika St. Alexander und Theodor der Benediktiner-Abtei. Weiter geht es zum Kneipp-Aktiv-Park und von dort zum Bannwald. Dort treffen wir auf den Waldlehrpfad, dem wir entlang des plätschernden Baches folgen, bis der Weg uns hinauf zum Schiessenhof führt. Entlang der Wiesen mit weiter Fernsicht wandern wir nach Schachern und kommen dort auf die Wiesengängerroute. Sie führt dann zurück zum Campingplatz, da die Wiesengängerroute direkt am Campingplatz vorbei geht.

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Wanderurlaub auf der Wiesengängerroute: Campingplatz Ottobeuren

Die letzte Septemberwoche 2023 soll noch einmal richtig sonnig werden, wenn auch die Nächte schon herbstlich kühl sind. Somit beschließen wir, mit unserem kleinen Wohnwagen in den Unterallgäu zu fahren, da er doch mehr Komfort bietet, als unser Minicamper mit Busvorzelt. Von dort aus ist man den Bergen schon ganz nahe, die wir seit langer Zeit nicht mehr gesehen haben. Wir wählen den Campingplatz Ottobeuren aus und hoffen, dort noch einen freien Platz zu bekommen.

Dieser Platz ist ein reiner Touristenplatz, der auf einer Anhöhe liegt und sehr sonnig ist. Vom Platz aus kann man schon die Basilika der Benediktiner Abtei sehen und er ist der perfekte Startpunkt für unsere Wisengänger-Route.


Der Bäckerlauf

Der Bäckerlauf führt vom Campingplatz abwärts Richtung Ottobrunn. Um eine Minimalstrecke von 3 Kilometern zu erreichen, wird nicht der direkte Weg zum nächsten Bäcker gewählt. Entlang der Umgehungsstraße nördlich von Ottobrunn bietet der Weg keine besonderen Landschaftsbilder, dafür ist der die Straße begleitende Radweg aber auch bei herbstlicher Dunkelheit gut zu laufen.

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Wanderungen vom Campingplatz Ottobeuren aus

Startpunkt unserer Wanderung ist der Parkplatz“Großer Wald“. Von dort wandern wir zuerst zur Metzebergalpe, Göhl-Alpe und unter den Breitensteinliften hindurch. Dann geht es durch den Wald steil bergauf zum Breitensteiner Berg. Oben angekommen führt uns ein breiter Schotterweg wieder zur Metzebergalpe und von dort zum Parkplatz zurück.

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Trainingsrunden in der Südeifel (Oberweis an der Prüm)

In der zweiten Septemberwoche 2023 wird eine Trainingswoche von Dienstag bis Sonntag mit 5 Radtouren angesetzt.

Diesmal nicht mit dem NV200 sondern mit dem E-208 und der letzten Chance für das Kolima Luftzelt. Ein Campingplatz in der Südeifel mit zentraler Lage in einem Gebiet mit Tälern der Prüm, Kyll und Nims, die parallel in Nord-Süd Richtung zur Mosel verlaufen. Hier sollten 5 (Halb-)Tagestouren zu finden sein, auf denen der aktuelle Leistungsstand und die Kniebelastbarkeit getestet werden können.

Als Ausrüstung wird neben dem Zelt mitgenommen:

  • Marschall Rohloff Reiserad
  • Decathlon Luftbett
  • Isomatte und Luftmatte
  • Decathlon Falttisch
  • Faltstuhl
  • Powerstation Anker 555 1 kWh
  • Surface Tablet
  • GoPro Hero 8, Pixel 6 pro, Edge 1040
  • Unzureichendes Kopfkissengemisch

Die Anreise mit dem Elektrofahrzeug nach Oberweis ist unspektakulär und mit Fahrrad auf dem Paulchen Heckklappenträger werden durch Windschattenfahrten 15,8 kWh auf 100 km benötigt. Bei der Rückfahrt am Sonntag werden das mangels LKW und Tempo 100 18,2 kWh sein. Direkt am Campingplatz steht eine 22 kW AC Ladestation, die für die Rückfahrt einmal angefahren wird.

Das Kapitel Anfahrt mit dem Elektroauto gestaltet sich also sehr einfach. Am Platz wird der Kofferraum als Lagerplatz für Kleidung, Schuhe und sonstige Ausrüstung verwendet und nicht weiter bewegt.

Die CO2 Bilanz dieses Urlaubs dürfte also super ausfallen. Allerdings ist das Leben im Zelt auf einem schlammigen Boden mit ein paar Alibi Grasbüscheln anstrengend bis gewöhnungsbedürftig. Die ältere Generation der Platzbesucher bevorzugt im Zweifel den Komfort und fährt SUV und Wohnmobile mit einem Dieselantrieb und Verbräuchen von 10-15 Litern auf 100 km. Es gibt ein paar Zelte, Dachzelte und kleine Wohnwagen, der Anteil liegt bei 10 Prozent. Dann folgen die Kastenwagen mit 20 Prozent und die großen Wohnwagen und Wohnmobile mit den restlichen 70 Prozent. So wird das nichts mit der Energiewende, was hier auf dem Platz steht sind Investitionen für die nächsten 20 Jahre.

Der Platz wird als hundefreundlich beworben und die Hundebesitzer waren wohl auch in der Überzahl. Außer regelmäßigen Bellattacken bei vorbeiziehenden Gassigängern war das aber kein Problem. Die Menschen rings um meinen Online gebuchten Platz waren bis auf zwei Exemplare unauffällig. Erst Lautsprecher mit abendlichem Würfelspiel (rüttel, rüttel, rums) und dann direkt hinter mir zwei befreundete Familien, die Neuigkeiten aus den Generationen währen der zwei Tage Anwesenheit in Theaterbühnenlautstärke vortrugen. Es war einer dabei, der wohl die letzten Wochen nicht viel zu sagen hatte und daher ununterbrochen auch in 20 Metern Entfernung deutlich verständliche Aussagen in die Welt sendete, die zu hören erst die Ohrhörer mit eingeschaltetem ANC unverständlich werden lies. Allerdings war gegen 22 Uhr Ruhe, das war ja schon mal was.

Der Bäckerlauf

Der Bäckerlauf wird durch ein Schlurfläufchen zum Netto in 2,5 km Entfernung ersetzt. Die Prüm abwärts ist das eine schöne und leicht wellige Strecke. Zuerst sollte die Ernährung mit Müsli, Obst und Wasser sichergestellt werden, aber am dritten Tag wurde das Nahrungsangebot durch Brot und Käse ergänzt. DIe ersten zwei Touren hat sich der Akku hinter dem Bauchnabel extrem leer angefühlt.

Die Trainingsrunden

Die erste der 5 Trainingsrunden wurde schon zu Hause geplant, die Planung der weiteren Strecken sollte dann am Abend mit dem Surface erfolgen. Auf dem Faltstuhl mit Arbeitsplatte, Maus und Tastatur hat das auch gut funktioniert. Der Strom aus der Powerstation hat für die 5 Tage für alle Geräte (Smartphone, Edge 1040, GoPro Hero 8 und Surface Tablet) gut gereicht, es waren noch 60% Restkapazität vorhanden.

Die erste Runde mit 56 Kilometen und 900 Höhenmetern sollte eine erste Einschätzung über die Radfahrfähigkeiten liefern. Schon der Prümtalradweg mit vielen kleinen Steigungen sollte den Akku schneller leeren, also nach den „Langstreckentouren“ nach Dortmund und Kirchzell gedacht und gehofft. Die Landschaft schön und abwechslungsreich und die Strecke häufig geteert und autofrei konnte man schon geniessen. Auch der Rückweg mit dem Anstieg aus dem Moseltal war noch ok, bei den Hügeln auf dem Rücken östlich des Prümtals begann dann aber schon das Zählen der Anstiege. Zurück am Campingplatz war die Vorgabe für die nächste Tourenplanung dann: Weniger reicht auch.

Die zweite Runde beginnt mit einem kurzen An- und Abstieg ins westlich vom Prümtal gelegene Enztal. Erst ein Radweg, dann eine Kreisstraße ohne Verkehr nach Fischbach-Oberraden führt in eine menschenleere Gegend und über Waldwege mit Schiebestrecken hinauf zur L9 und dann über Privatgelände am „Schloß“ Merkeshausen vorbei. Über die Zufahrt geht es dann steil hinauf und dann wieder hinunter zum wenig beeidruckenden grünen Bitburgsee, eine kleine Prümstauung mit Freizeitzentrum. Auf dem Rückweg entlang der Prüm nach Oberweis geht nicht mehr viel.

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Die dritte Tour geht wieder Richtung Norden, weil es dann zuerst bergauf geht, zumindest tendentiell. Die Tour führt zunächst das Prümtal hoch bis zum Bitburg Stausee und folgt dann der Landesstraße L12 bis Plütscheid. Das fährt sich leichter, der Straßenverkehr stört aber auch mehr und erfordert ständigen Rückspiegelblick. Der Rückweg durch das Nimstal liefert die Höhenmeter des Hinweges wieder zurück. Das Gefühl der Erschöpfung ist auch nach dieser Runde wieder zuverlässiger Begleiter. Keine Kraft, keine Reserven. Das Wetter ist allerdings weiterhin super.

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Eine Tour zur Kyll, der Radweg sollte ja wieder befahrbar sein. Outdooractive- und OSM Karte waren sich uneins, ob die Brücke als Zuweg von Bitburg zur Kylltalradweg existiert. Es gab eine Radwegumleitung und so habe ich auf der Tour die Kyll nicht erreicht. Neben dem Anstieg auf die Hochfläche zwischen Prüm und Kyll gab es auf dieser Runde ein paar Kilometer Bahntrassenradweg und Stadtradwege in Bitburg sowie die Enttäuschung mit der Kyllbrücke. Wieder überwiegend Landes- und Kreisstraßen mit wenig interessanten Aspekten. Es ging, aber es ging langsam, so wie die Vortage auch. Eigentlich war ich nur noch froh, das bis auf eine Nacht und eine Tour die Einheiten rum waren. Die Aussicht auf 6 Stunden laute Familienunterhaltung am Platz, tropfenden Morgengruß vom Zelt und die schmale Liegefläche mit unzureichendem Kopfkissen wurde mit „den einen Tag schaffst du auch noch“ bekämpft.

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Am Sonntag geht es ohne Lauf gleich nach dem Frühstück auf zur letzten Runde. Es ist nach dem Regen in der Nacht noch feuchtnebligdampfig bei schon 17 Grad. Noch einmal nach Norden bis nach Waxweiler, wo dann auf alter Bahnstrecke der leichte Teil des Prümtalweges beginnt. Statt den für eine 100’er Runde zu nutzen biegt die Streckenplanung auf kleinen Straßen wieder nach Süden ab, um das Prümtal auf seinem östlichen Höhenzug zu begleiten.

Der Anstieg auf der westlichen Seite führt über ein paar Seitentalwellen stetig bergan. Die Stimmung ist super, die Beine fressen vergleichsweise freiwillig die Steigungshöhenmeter und die Augen geniessen die Einsamkeit und Stille des wolkenverhangenen Morgen und geniessen die Ankundigung eines sonnigen Spätsommertages. Kleine Ortschaften wechseln mit Feldern, Wiesen und Wäldern. Es rollt gut auf den kleinen Sträßchen, allein mit zwei Rädern ohne Verfolger im Rückspiegel. Stille am Ohr.

Oberpierscheid, Niederpierscheid, Waxweiler. Eine rauschende Abfahrt mit 16% Gefälle und 200 Höhenmeter sind in ein paar Minuten vernichtet.

Bis Mauel bleibt die Strecke auf der K125 mehr oder weniger im Prümtal. Die Sonne ist voll da, aber es ist noch nicht zu warm für den Aufstieg zur L12. Nur eine Handvoll Autos stören die kehrige Strecke von der Maulermühle hoch zu L12. Fast 200 Höhenmeter, kleiner Gang aber im Gegensatz zu den Anstiegen auf den vorherigen Touren ist das Genuss und die Erinnerung an die Passfahrten in den Alpen versetzt den Geist in einen Anklang an die fast vergessenen Gefühle beim Ansteig und beim Erreichen der Höhe mit einer selten zu erreichenden Zufriedenheit.

Das ist die Essenz der Berge. Der Zustand der Zufriedenheit, die auf der Höhe auf dich wartet, wenn du dich dem Berg gewachsen gezeigt hast. Es geht anscheinend auch mit kleinen Bergen und ein paar Kehren, wenn die Kraft für Höheres nicht mehr reicht.

Die Rückfahrt über die L12 ist dann einfach, die paar Autos und Motorräder stören noch nicht. Am Platz angekommen bin ich wieder allein auf der Stellplatzgruppe. Zeltabbau ist noch mal schweißtreibend, die Rückfahrt entspannend über leere Straßen und Autobahnen.

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Fazit

Die Kondition:

Die ersten vier Touren endeten mit dem Gefühl der Enttäuschung über die Möglichkeiten an Kraft und Ausdauer. Die fünfte Tour mit den Anklängen an alte Alpenpassfahrten hat das wieder etwas relativiert. Das Vertrauen auf die eigenen Kräfte wird weiterhin von Schwindel und Müdigkeit überschattet. Wie das jetzt weitergeht? Der Winter droht und reichen die Bäckerläufe und mal eine Halbtages-Lahntour? Muss wohl.

Die Ausrüstung:

E-Auto mit Zelt geht, aber im Zelt spürt man die Umgebungsbedingungen deutlich mehr als im Van oder Wohnwagen. Schlamm, Regen, laute Nachbarn, man ist allem unmittelbarer ausgeliefert. Schlafen auf dem Luftbett war ok, aber mit dem Bett im Wohnwagen nicht vergleichbar. Taunässe am Morgen war heftig, wegen Bachnähe war die Luftfeuchtigkeit am Morgen hoch. Es hat vom Außenzelt auf das Innenzelt getropft und von da auf die Schlafstatt. Nicht so angenehm. Am kältetesten Tag mit acht Grad gab es unangenehm kalte Finger.

  • Zelturlaub wird es wohl so schnell nicht mehr geben, das vermurkst zusammengenähte Luftzelt wird entsorgt bzw. die Plane und Luftwurst irgendwie weiterverwendet.
  • Radfahren, Laufen und Wandern wird weiter eher als Tagesetappen genossen. Trainingstouren mit dem Rad können besser mit dem NV200 als Basisstation auch im Herbst und Frühjahr umgesetzt werden.

Von Dortmund nach Kunidorf über Winterberg

Nach ein paar Tagen in Dortmund mit zwei Tandemschleifen auf der Landesgartenschauroute musste wieder in Kunidorf nach dem rechten Wachstum geschaut werden. Auf der Hinreise wurde das Tandem auf dem Heckträger und das Rohloff Reiserad mit dem Hinterher Lastenanhänger von Evatusbus nach Dortmund transportiert.

Die Variante für die Rückfahrt war nach einigen Packversuchen die folgende:

  • Reiserad mit Heckgepäckträger und Hinterher Lastenanhänger mit 20 Zoll Bereifung.
  • Übernachtung im MSR-Trekkingzelt auf FaltFeldbett mit Exped UL-Isomatte und Vaudee Daunenschlafsack.
  • Bekleidung für 3 Tage, Werkzeug, Elektronik mit 3 Powerbanks, Lebensmittel und 4,5 Liter Getränke.

Das Ganze war mit 25kg für den Anhänger und 25 kg für das Fahrrad spürbar schwer, rollte aber bergab hervorragend. Der Versuch, eine Zeltübernachtungsausrüstung mit Faltliege auf Front- und Heckgepäckträger unterzubringen, war vorher vor allem an dem trägen Lenkgefühl gescheitert.

Die Route von Dortmund entlang der Ruhr bis nach Winterberg, von dort runter zur Eder zwei Hügel weiter nach Dillenburg an der Lahn und der Finale Aufstieg in den Westerwald war landschaftlich eine schöne Tour und die Beschaffenheit der Radstrecke in größeren Teilen schon bekannt.

Wie geht es also mit dem Gewicht über 3 Tage über die Berge? Gar nicht oder platt nach zwei Tagen oder super, wohion fahren wir morgen? Finden sich Stellen zur sorgenfreien Nachtverbringung oder muss doch altersbedingt in Hotelzimmern genächtigt werden?

Viele Fragen und nur ein paar Antworten im Fazit nach der Beschreibung der Touretappen:

Von Dortmund über Winterberg nach Dillenburg mit dem Reiserad in drei Etappen:

Die erste Etappe beginnt an einem Sonntag im August 2023 mit einem mittelgroßen Problem. Der auf den letzten Touren sehr hilfreiche Garmin edge 1040 hatte es vorgezogen, in Kunidorf zu bleiben. Alternative: Navigation mit dem Smartphone über Sprachsteuerung als stromsparende Variante. Dazu musste dann ein zusätzlicher Akkupack mitgenommen werden, denn der Stromverbrauch war so nicht mehr einschätzbar und ein Solarpanel war nicht im Gepäck.

Es ergab sich dann noch eine Beifracht in Form von zwei Rollstuhlrampen bis nach Wickede, die den Anhänger auf den ersten 40 Kilometern noch mal mit 5 kg zusätzlich belasteten.

Trotzdem ging es den Testberg in Syburg hinauf und auf dem Ruhrradweg passabel voran. Allerdings war schnell spürbar, das die 50 kg Fracht auch auf flachen Strecken ständigen Vortrieb verlangten.

Das Wetter schwankte zwischen warm und heiß und mit der abnehmenden Flußbreite wurden die Anstiege am nicht mehr durchgehend befahrbaren Flußufer deutlich spürbar. Viele Trinkpausen, zwei Nachkäufe an Tankstellen und zwei größere Umwege an einer Ruhrschleife machten aus der geplanten 90 eine 116 km Tour.

Die Suche nach einem Übernachtungsplatz endete schnell an einer etwas in eine Hecke eingeschobene Parkbank mit Platz für die Faltliege. Es war schon fast dunkel, aber der Aufbau hat gut geklappt und nach einer Lappendusche auf der Parkbank war schnell die Ruhephase erreicht.

Die Isomatte hatte durch den zwischenliegenden Zeltboden auf der Faltliege wenig halt. Der Boden an der Schlafstelle war etwas abfallend und im Laufe der Nacht rutschte alles auf der Liege nach unten. Drehen war auch nicht einfach, da die Isomatte dabei die Tendenz zum Abrutschen zeigte.

Schlafen in dem Zelt war aber angenehm, man fühlte sich sichtgeschützt. Nebenan auf der Banhlinie sorgte der letzte Zug mit lautem Warnsignal für den Schlaf und gegen 5 für das Aufwachen.

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Erst mal räumen und abräumen und den Rest Müsli vertilgen. Wasser reicht noch bis hinter Winterberg. Der Anstieg, der noch kürzlich in Gegenrichtung mit dem Treckingrad als schotterig empfunden wurde, verteilte sich auf wenige Steilstücke und lange in höheren Gängen fahrbare Passagen.

Mit Blick auf die Winterberger Skilifte zog sich dann aber der Schotterweg, bis die altbekannte Aussichtsbank mit freiem Blick nach Süden erreicht war. Die Sonne musste Zelt und Schlafsack trocknen und die Nahrungsvorräte wurden wegen der rollend erreichbaren Lebensmittellager auf der Abfahrt zur Eder ordentlich reduziert.

Die Gegenanstiege auf dem Radweg nach Allendorf zeigten dann aber schon die Belastung der Beine durch die bisherige Strecke und der Kopf haderte mit dem tragen von Helm und Brille. Der Rucksack mit den Wertsachen war trotzt Beschwerung mit einer 1,5 Liter Wasserflasche und der Nachtfahrstrinlampe erstaunlicherweise kein Problem.

Der auf die Wasserflasche aufgeschraubte Trinkschlauch wurde ab Tag zwei nicht mehr verwendet. Ab und zu stehen bleiben und trinken war eh notwendig und die ständige Trinkmöglich brachte keinen Vorteil.

Der Radweg entlang der Eder war abwechslungsreich, mal Straße, mal Bahnlinie oder breite geteerte Weege durch die Talauen. Ruhig und schön, bis auf einen ersten heftigen aber kurzen Gewittergruß, bei dem sich der mitgeschleppte Schirm durchaus bewährt hat. Bei dem schwülwarmen Wetter war der Gedanke an eine zusätzliche Kleidungsschicht schwer zu ertragen.

Ab Hatzfeld geht es dann mit dem hessischen Radferrnweg R8 über den Höhenzug des Lahn-Dill Berglandes. Eine kleine Straße führt parallel zum Anstieg des bekannten hessischen Skigebiet „Sackpfeife“ bis auf 540 Meter. An der Passhöhe zwei Bänke und eine versteckte vergammelte Schutzhütte. Es ist erst Nachmittag, aber der Wetterbericht verspricht Regen in der Nacht und die Schutzhütte Schutz davor. Auf der weiteren Strecke Richtung Dillenburg wird es nicht so einfach sein, eine geschützte einsame Unterkunft zu finden.

Also die Schlafstatt gerichtet und noch ein wenig auf der Ruhebank über die bisherigen Erfahrungen nachgedacht.

Die Nacht war ok, auf der Straße war wenig los und am Morgen sorgte das Regengebiet für eine verspätete Abfahrt.

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Die zweite Nacht auf der Zeltliege war nicht so regenerativ erfolgreich wie die erste. Es ging zwar steil abwärts ins Tal, aber statt die Energie ins Rollen zu stecken mussten die Bremsen einen großen Anteil in Wärme umwandeln.

Wegen der verspäteten Abfahrt und der nach dem Regengebiet ungehindert leuchtenden Sonne wurde es sehr schnell sehr dampfig feucht. Die Sitzfläche zeigte deutliche Schleifs- und Druckspuren und Arm und Nachenmuskulatur waren nicht mehr vergnügt. Es ging zäh und langsam, wenn auch nicht steil bergauf parallel zur B253 auf einem gut ausgebauten Radweg, unterbrochen von Ortsdurchfahrten, die dafür Zugriff auf Getränke ermöglichten.

Bis Eschenburg ansteigend und dann Richtung Dillenburg der Dietzhölzle und der Bundesstraße folgend leicht abwärts rollend war Dillenburg bald erreicht. Eine Bank mit Mittagsverpflegung, ein Blick auf die Wettervorhersage und eine Umfrage unter den beteiligten Körperteilen ergab dann den Auftrag an Gehirn und Hand einen Abholnotruf abzusetzen statt den Aufstieg in den Westerwald zu wagen.

In einer knappen Stunde sollte eine Gewitterfront anrollen, die für die nächten drei Stunden ordentlich Regen fallen lassen würde. Ein paar Gehirnzellen faselten was von „Aufgabe“ und „Weichei“, der Rest war einfach nur froh über den Abschluß der Tour.

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Zusammenfassung und Erkenntnis

Nutzt die Erkenntnis dem Erkennenden ist es eine nützliche Erkenntnis. Die Mehrtagestouren der letzten zwei Jahre haben die individuellen Probleme verdeutlicht, die ein „auf und los“ mit dem Rad erschweren.

Denn das „auf und los“ durch die Natur unter den bekannten Bedingungen der umgebenden Zivilisation ist die grundlegende Sehnsuchtserfahrung und der grundsätzliche Traum aus den seligen Tagen der unbegrenzten körperlichen Leistungsfähigkeit. Das auch bei der großen Radtour und den Marathon und Ultraläufen ein Limit spürbar war und zum Teil auch überschritten wurde, spielt heute keine Rolle, wenn der Punkt der Erschöpfung schon so viel früher erreicht wird. Es ist auch der ständig spürbare Schwindel, der ständig an die eingeschränkte Leistungsfähigkeit erinnert. Die dadurch und den Knieschaden Anfang 2023 erzeugte Unsicherheit überschattet die Planung und Durchführung von neuen Unternehmungen.

Was bleibt also? Die Zeit und aufkommende Chancen sind zu nutzen und Defizite so weit wie möglich aufzufüllen. Also geht es nicht darum, jetzt kopflos einfach los zu fahren und sich nach 3 Tagen abholen zu lassen um für weitere 3 Tage zu nichts sinnvolles in der Lage zu sein.

Die bestehenden Trainingsansätze müssen unter Vermeidung von Überlastungsschäden weiter geführt werden.

  • Morgendliche Läufe zum Bäcker oder Kunigundeläufe.
  • Weitere Gewichtsreduktion.
  • Radtouren mit Trecking oder E-Bike nach Kirchzell oder Dortmund.
  • Neue Gegenden erkunden mit Kunigunde, dem Bus und Wohnwagen auf Rad- und Wnderwegen.
  • Intensive mehrtägige Radtouren in neuer Umgebung mit Bus und Rad auf Rad- und Fernwanderwegen.

Das Konzept der Schleifen auf Fern Rad- oder Wanderwegen hat sich zur Motivationsumterstützung bewährt und es wird hier im Blog ein Paket von Touren hinterlassen, die den geneigten Lesern als Grundlage für die eigene Umsetzung nützen kann.

Das Übernachten im Busch auf Rad- und Wandertouren ist jedenfalls bis auf einzelne Unternehmnungen mit dem Rad zu festgelegten Zielen keine Option mehr. Die Nutzung von Campingplätzen ist auf den Touren nach Dortmund und Kirchzell wegen der ungünstigen Laage und des engen Zeitkorsetts ebenfalls keine Option. Und das Hotel als sicherlich praktikable Variante zu nutzen kann sich der in dieser Hinsicht sparsame Kunibert nicht überwinden. Das Schlafen in fremden Betten ist immer noch mit unangenehmen Gefühlen behaftet. Buchung von festen Rad- und Wandertouren hat neben der Hotelübernachtung noch den Nachteil der Wetterlotterie. Mehrtageswandertouren scheitern an der fehlenden Wasserversorgung und dem notwendigen Rucksackgewicht. Touren mit Gepäcktransport sind keine Option, da kann ich auch gleich mit dem Taxi von Hotel zu Hotel fahren.

Die 3 tages Tour gegen Ende des Sommers 2023 war also für die weitere Planung von Außeneinsätzen. Hauptsache, es gibt noch welche. Es ist so schön da draußen!

Tandemschleifen auf dem Möhnetalradweg

Nah und mittig am Möhnetalradweg gelegen ergattern wir nach einer längeren Regenphase einen freien Stellplatz auf dem Campingplatz Wannetal. Der nebenan gelegene Campingplatz Wiggeshof war belegt und die Wiesen waren zu nass. So strandeten wir an einem sehr warmen Freitagnachmittag im Familienausflugwochenendtrubel. Sehr ungewohnt, aber das eigentliche Camperleben. Es gab neben einem Hunde-Kinder-Ehemännerschwätzertrupp auch andere Gäste. Radler mit Zelt, ein Minivan und natürlich auch die großen Blechkästen mit oder ohne Deichsel.

Basiscamp

Der Bäckerlauf

Der Bäckerlauf geht zur Bäckerei Schulte im Dorfkern. Der Weg ist starkt wellig und der Lauf wird wegen der Vergesslichkeit des Läufers beim Einpacken von Laufhosen etwas eingeschränkt. Das Angebot ist gut und die Brötchen lecker.

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Schleifen auf dem Möhneradweg.

Von der Quelle in der Hansestadt Brilon bis zur Mündung in die Ruhr in Arnsberg-Neheim begleitet der ausgeschilderte Radweg auf 65 Kilometern durch die hügelige Landschaft südlich des Haarstrangs und nördlich des Sauerlandes.

Die Radwegeschleifen im Detail:

Die erste Etappe starten wir von dem Wanderparkplatz Aupketal aus kurz hinter Neheim. Das kurze Wegstück bis zur Mündung der Möhne in die Ruhr haben wir weggelassen, da der Radweg entlang der Straße verläuft und sich die Mündung unter der Autobahnbrücke befindet. Vom Parkplatz aus führt die Route zuerst entlang des Baches Aupke hinauf zum Sauerländer Rennweg x26. Mit diesem Wanderweg geht es anschließden wieder hinunter zum Hevesee. Dort umrunden wir das Naturschutzgebiet Hevearm und Hevesee und fahren dann über die Brücke nach Möhnesee. Von dort aus führt uns der Radweg zur alten Staumauer und entland der Straße wieder hinunter nach Neheim und zum Wanderparkplatz.

Bei dieser Tour können wir vom Campingplatz aus starten. Es geht zuerst zur Möhne hinunter, dort kommen wir zum „Alten Sägegatter“ und fahren weiter auf einer alten Bahntrasse in Richtung Möhnesee. Von der Kanzelbrücke aus geht es dann bis zur Delecker Brücke am Nordufer entlang und auf dem Südufer wieder zurück. Wir fahren auch am Naturschutzgebiet Möhneaue vorbei und von dort aus die selbe Wegstrecke zurück zum Clampingplatz.

Noch einmal können wir unsere Tour direkt vom Campingplatz aus starten. So geht es in den Wald hinein und in mehreren Schleifen zum Heidberg 360 m. Dort stoßen wir auf den Sauerländer Rennweg x26, dem wir für längere Zeit folgen. Durch das Romecke Bachtal gelangen wir dann fast bis Warstein und zum Fluss Weste. Von dort fahren wir nach Beleke und folgen dabei auch dem Warsteiner Weg der Montangeschichte. In Beleke stoßen wir wieder auf unseren Möhnetalradweg, der uns zurück nach Niederbergheim bringt und zum Campinplatz.

Der Startpunkt der Tour ist ein Parkplatz in Beleke. Mit dem Möhnetalradweg geht es flussaufwärts bis zum Radknotenpunt 37. Dort verlassen wir den Möhntalradweg und fahren den Kallenhardter Berg hinauf. Vorbei am Diözesanzentrum Rüthen geht es auf der anderen Talseite immer mit Blick auf Kallenhardt zurück bis Warstein. Dann auf dem schon bekannten Radweg im Westetal zurück nach Beleke.

Unser Ziel bei dieser Runde war es, die Möhnequelle zu erreichen. Da die Strecken für Kunigunde aber nicht zu lang werden dürfen, haben wir die Hin- und Rückfahrt gleich gewählt. Und auch den Startpunkt etwas weiter in Richtung Möhnequelle verschoben, so dass ein kleiner Teil des Möhnetalradweges bei Rüthen nicht von uns gefahren wurde. Der Startpunkt liegt auf einem Parkplatz an der B516, da der Radweg eigentlich bis Brilon parallel zur Bundesstraße verläuft. Dann geht es durch die Stadt und in Richtung Kurpark den Berg hinauf. Kurz hinter dem Kurpark haben wir das Tandem aber abgestellt und sind zu Fuß den Berg hinauf zur Möhnequelle gewandert.