Mit einer Pro Mitgliedschaft bei RunMe.de beginnt im Januar 2025 die Unternehmen Straßenlauf. Keine unerreichbaren Marathonträume sondern reale ohne besondere Vorbereitung zu absolvierende Laufveranstaltungen. Die gibt es schon ab Januar in ausreichend großer Auswahl, wenn man im 100 km Umkreis um die Standorte Kunidorf, Dortmund, Ederstausee oder Kirchzell sucht.
Ein Blick in die Ergebnislisten der Vorjahre klärt, was man laufen muss, ohne den Besenwagen aufzuhalten. Mit einer Zeit unter 60 Minuten für 10 Kilometer ist man noch nicht allein auf der Strecke. Zur Sicherheit werden gegen jede Gewohnheit flache Streckenprofile bevorzugt.
Trotzdem bleiben Zweifel, was auf der früher ungeliebten “schnellen” Strecke, für die nie trainiert wurde, noch möglich ist. Das bis 2010 normale Marathon Lauftempo von 5 Minuten pro Kilometer war jedenfalls auf 10 Kilometer, ja nicht einmal auf 5 Kilometer zu erreichen, wie Testläufe auf der alten Bahnstrecke in Wallmerod deutlich machten.
Die Liste der Läufe ab Januar 2025:
Der Jahresplan 2025 sieht Zielanpassung vor. Nicht erreichbare oder nicht erreichte Ziele machen unzufrieden und unglücklich. Es gab Momente beim Marathon Zieleinlauf, in denen die Mühe der Trainingstage in Gewissheit gewechselt wurden. In absolute Zufriedenheit. Nach zwei Testläufen im Dezember und den anschließenden wetterbedingten Problemen, die normalen Laufkilomter je Woche zusammen zu bekommen musste eine zusätzlicher Anreiz, ein festes Gerüst, eine Leitlinie für die Trainingsanstrengungen her.
Also ein Blick in die Volkslaufveranstaltungen mit 5 und 10 Kilometer im Januar. Kunigunde kämpft noch mit Zahnproblemen, also muss ich alleine starten, bekomme aber auf den ersten Veranstaltungen Begleitung und Unterstützung. Eine Veranstaltung mit flacher Strecke anfang Januar war über runme.de schnell gefunden. Die Informationen werden dort sauber recherchiert und eine Premium Mitgliedschaft ist für die Informationssammelarbeit nicht zu teuer (9€/Jahr).
Also die Strecke wie üblich in Outdooractive geplant, nach komoot geladen und damit automatisch nach garmin connect übertragen. Aus der Strecke in garmin connect einen PacePro Plan erstellt und auf 1:02 ausgerichtet. Leider war das unnötige Arbeit, weil die Strecke in 2025 schon nach 2 Kilomtern einfach geradeaus in den Wald ging, statt in Form eines eckigen Ohres durch selbigen zu verlaufen. Damit war es aus mit dem pacePro. War aber auch egal.
Am Start schien die Sonne zögerlich auf den Altrheinarm. Der Start an der Schule mit umliegendem Wohngebiet bedeutete eine Parkgelegenheit am Waldschwimmbad zu suchen, auch wenn das einen zusäzlichen Wanderkilometer bedeutet. Oder auch vier, denn nach der Nachmeldung ging es zum Umziehen nochmal zum Auto, dann zum Start und nach dem Zieleinlauf zurück zum Auto.
Am Start waren ungefähr 200 laufen wollende, erst auf der fünf, dann auf der zehn Kilometer Strecke. Im hinteren Feld war Platz genug und die Zeitmessung garantierte eine Nettozeit am Ziellinie. Und danach musste ich ja auch nicht wie früher das halbe Feld überholen.
Nach fünfhuntert Metern war die Temposuche abgeschlossen. Der Luftholrhythmus bestimmt das Tempo und die HF Kurve bestätigt nachträglich die korrekte Leistungseinschätzung. Knapp unter 6 Minuten für den Kilometer war das Limit. Bis Kilometer fünf konnte ich nach rechts und links schauen und sehen, wie es meinen Nachbarn so geht. Danach musste ich um mein Tempo kämpfen und auch ein paar vorbei laufen lassen. Mit einer HF von fast 160 war ich auf dem letzten Kilometer am Limit.
Der Zieleinlauf bot ausreichend Zufriedenheit, auch die Hoffnung, das da noch was am Tempo zu machen sein im Laufe des Jahres. Auf dem Rückweg in der kalten Luft konnten dann die Muskelbereiche vor allem im Oberschenkel, die bei diesem ungewohnten Tempo ungewöhlich heftig Vortrieb erzeugen mussten, einfahc identifiziert werden.
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Das der zweite Zehner schon eine Woche später auf dem Plan stand hat mit der Gelegenheit zu tun. Ein Arbeitstag in Dortmund verbunden mit dem Halterner Seelauf war zu verlockend. Zumal bei dem versprochenen Sonnenschein nach kalter Nacht.
Am Anfang der Woche war deutlich zu spüren, das der erste Lauf beanspruchend war. Training war wegen der Kälte nur mühsam möglich. Indoor oder tagsüber auf den wenigen nicht vereisten Wegen. Zum Bäcker nur schnell mit dem Rad auf der gestreuten Straße.
Die Anfahrt gelang rechtzeitig, dadurch war auf dem startnahen Parkplatz noch Luft. Das vereinfachte die Logistik und das zwischenzeitliche Aufwärmen im mit Standheizung ausgerüsteten Bus. Denn die Sonne lies sich nicht blicken und es war saunasskalt.
Also erst kurz vor Start wieder raus. Der diesmal erfolgreiche angewendete PacePro Plan sah das Ziel nach 60 Minuten vor, daher ging es am Anfang auch bis Kilometer 5 nur knapp unter 6 Minuten/ Kilometer voran. Ein Blick auf die Umgebung und den in grau gerahmten See war möglich und machte den Lauf mit zu einem Erlebnis. Die letzten Kilometer sollten dann schneller werden, die Extrarunde bei Kilometer 8 bis 9 war dann aber schon eine mentale Herausforderung. Schneller ging nicht, es gab nicht mehr genug Luft, das Limit ist das gealterte Luftaustauschgerät im Brustkorb. Schneller geht also nur begrenzt durch weniger Gewicht oder besseren Laufstiel.
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Auf dem Weg zu Renovierungstagen in Dortmund liegt der Lenneper Osterlauf am Weg. Start im Schul- und Sportzentrum Hackenberg ist das ein nicht ungefährlicher Erinnerungsort. Das war 2008 und 2009 Start und Ziel der beiden besten (und einzigen) Ultraläufe über 63,3 Kilometer.
Die 10 Kilometerstrecke führt über Abschnitte auf der Ultrastrecke kurz vor dem Ziel und erzeugt vor dem Start und unterwegs Erinnerungen an bessere Zeiten.
Die 10K Strecke hat 160 Höhenmeter mit kleineren und einem heftigen Anstieg zum Ende bei Kilometer 9 und ist für den aktuelle Trainings- und Gewichtsstand gerade noch machbar.
Ab Mitte des Rennens motiviert und zieht ein Mitalterer vor mir mit Röntgenlaufschirt von 2014, hängt mich aber am letzten Berg gnadenlos ab.
Am Ende stehen 10K in 1:00:43, also in einem Tempo, das ich 2009 über 63K gelaufen bin. Altern ist schon gemein.
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Seit langer Zeit die erste Teilnahme an einer Laufveranstaltung. Es hat mal Tage gegeben, da hatte ich deutlich mehr Vertrauen in meine Leistungsfähigkeit. Renneinteilung ohne Überschätzung mit Luft am Ende war in der Zeit von 2004 bis 2012 eine meiner Fähigkeiten, die solche Läufe zum Vergnügen und zu sehnsuchtsbehafteten Erinnerungen gemacht haben.
von 2010 bis 2021 habe ich meine Zeit mit meiner Arbeit verbracht, den Rest mit Familie und Alltagsnotwendigkeiten. Die Hoffnung auf neue Erlebnisse dieser Art in der Zeit mit viel Zeit hat das oft ertragen lassen, aber leider habe ich dann doch im Alltagsstress mehr Schulden aufgehäuft, als ich schadensfrei wegstecken konnte.
Nach 18 Monaten mit Training auf Rad und Socken und vielen Verzweiflungs und Aufgabegedanken gab es im September ziemlich unerwartet erste Anzeichen von Wirkung. Wesentlich war eine endlich einsetzende Gewichtsreduzierung in Verbindung mit erweiterten Laufanforderungen. Stecken von 12-17 Kilometern bei drei Bäckerläufen in der Woche sollte, so etwa wie die Arbeitsläufe in den Jahren 2004 bis 2012, die Grundlage einer verlässlichen Trainingstruktur bilden. An Urlaubstagen wurden die Bäckerläufe auf 10 Kilometer ausgeweitet, zusätzlich zu der eigentlichen Tagesaktivität.
Nach einigem zögern wurde dann am Vortag an der Hachenburger Rundsporthalle die Anmeldung zum Lauf nach Anreise mit dem Rad als letzte Trainingseinheit durchgeführt. Was für ein Gefühl, wieder eine Startnummer in der Hand zu haben.
Am Veranstaltungstag war es warm und leicht feucht, also gute Bedingungen. Die Strecke war bekannt, für den Marathon hatte ich mal 3:45 benötigt. Wie vielen Veranstaltungen haben Seuche und Krieg den Menschen die Lust am laufen genommen. Es war gegenüber der Stimmung vor 10 Jahren ein truriger Anblick und eher keine Stimmung am Start. Solange es noch Laufveranstaltungen wie diese gibt, ist das keine Grund, nicht teilzunehmen.
Startbereich Halbmarathon Hachenburg
Auf der Strecke war dann sofort das alte Gefühl wieder da, auch wenn das jetzt ein alter grauer gebeugter Mann unterwegs war. Die Zielzeit von 2:15 war erstmals auf die Strecke mit den langen Anstiegen auf Kilometerzeiten umgerechnet auf der Laufuhr (Garmin Fenix 6x) abrufbar. Die Zielzeiten bergauf und das mit dem Tempo erreichte Zeitguthaben auf die Zielzeit war hilfreich und beruhigend.
Wie erwartet waren die ersten 10 Kilometer bergauf auch bei dem gewählten Tempo machbar, wie erwartet wurde es ab Kilomter 12 schwer und ab Kilomter 14 sehr schwer. Wie erwartet ging es nicht so richtig leicht bergab. Es gab aber in der Zeitklasse noch genügend LäuferInnen, die dann an schwierigen Passagen für Ablenkung sorgen konnten.
Ab Kilometer 18 mit Erreichen der Hachenburger Bebauungsgrenze wurden die Schmerzsignale der Laufwerkzeuge zunehmend ignoriert und versucht, das Tempo in etwa aufrecht zu erhalten.
Wir an Kunigundes Zieleinlauffoto gut zu erkennen ist, fehlt es da schon deutlich an aufrechter Haltung des Oberkörpers und die Startnummer war unterwegs irgendwie auf den Rücken gerutscht, weil sie sich das Elend nicht länger ansehen konnte. So kam es dann zu einem Inkognito Zieleinlauf, nur dei Zeitnahme hat die Startnummer noch erkannt.
Dann ab dem Heimweg die schönen Schmerzen eines “schnellen” Laufs entlang der Leistungsgrenze. Was gibt es schöneres.
Wie es weiter geht? Es können weitere Läufe über kürzere Distanzen folgen, es kann aber auch ganz schnell vorbei sein mit dieser Art von Antrengung. Der Wille ist schon da, aber der Weg?