Randern auf dem Lichtenfelser Panoramaweg

Der Lichtenfelser Panoramaweg ist knapp 70 Kilometer lang, das passt gerade für die drei letzten schönen Tage im Oktober 2024. Trocken, die Nächte nicht zu kalt und noch 4 Tage bis zum Diagnosetermin, der den Übergang zu einen neuen Lebensabschnitt markiert.

Es gibt also für 4 Tage kein Morgen und die Planung wurde schon am Lechsee begonnen. Logistisch anspruchsvoll mit Basisstation auf dem Camping Teichmann, einem Luxus Camping mit allen Einrichtungen, dessen Angebote an Gästebewirtung auch am Wochenende enden. Mit der Abreise am Sonntag gehen wir also beide vom Herbst in den Wintermodus.

Einen Bäckerlauf gibt es nicht, der ist auch vom Platz per Fuß kaum zu erreichen.

Die Anreise zum Platz und den Einstiegen in die Wanderroute erfolgt mit dem unvergleichlichen Nissan Evalia, unserem Evatus. Es gibt am Tag vier Aktivitäten, erst eine Radfahrt bis zu einem Punkt des Wanderweges, dann die Wanderung zurück zum Fahrzeug. Mit diesem geht es zum nächsten Parkplatz auf oder in der Nähe der Wanderute, auf derselben dann wandernd bis zu abgestellten Rad und dann mit diesem wieder zurück zum Auto.

Die Vorteile gegenüber der Weitwanderwegabsolvierung mit Hin- und Rückweg auf der Wanderstrecke ist die Abwechslung in der Fortbewegung und die Nutzung des Autos und des Fahrrades als Depot für Essen, Getränke und Wechselkleidung. Der Nachteil ist der größere Planungsaufwand die gößere Gefahr wichtiges zu vergessen und es erst am Fahrrad Wechselpunkt zu merken.

Die Ausrüstung ist das Marschall Treckingrad mit zwei Gepäcktaschen, einer Lenkertasche und zwei Fahrradschlösser. Das Rad wird im Wald am Wanderweg angeschlossen, die Wahrscheinlichkeit eines mit Werkzeug vorbeiwandernden Diebes ist also sehr gering.

Die vier Etappen der Lichtenfelser Panoramawegs

Am ersten Tag bleibt mit Anreise und Campinplatzanmeldung nur Zeit für eine kurze Etappe zwischen zwei kleinen Wanderparkplätzen bei Fürstenberg an der Straße “Im Stepel” und an der L3084 vor Sachsenberg. Dazwischen liegen gut 10 Kilometer des LichPaw, die mit knapp 9 Radkilometer erschlossen werden.

Die Tour beginnt mit einer Abfahrt von Fürstenberg ins Orketal auf der K50 bis zum Abzweig nach Reckenberg. Das geht schnell, bergab ist es aber schon recht kalt.

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Nahe einer Ruhebank wird das Rad angeschlossen, die Bekleidung angepasst und alles wertvolle in den Ruchsack verschoben. Der Weg geht wie nach der Radabfahrt nicht anders zu erwarten nach oben durch herbstliche Mischwälder. Schön, einsam und anstrengend, alles so, wie es sein sollte. Ein paar Schleifen durch die Täler, dann ist das parkende Wohnmobil erreicht.

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Mit diesem geht es dann zum nächten Etappenwanderparkplatz. Diesmal geht die Wanderung hinab ins Orketal und dann über einen Pfad durch Eichenwälder bis zum nahe Schoss Reckenberg abgestellen Rad.

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Der Rückweg mit dem Rad ist dem Wanderweg ähnlich, vermeidet aber die mit dem Rad nicht passierbaren Pfade.

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Die erste Etappe hat von 10:30 bis 15:00 für gut 10 Kilometer gut 3,5 Stunden benötigt. Im Vergleich zu 20 Kilometer hin- und zurück gewandert ist das nicht aufwändiger. Die erste Erfahrung ist also positiv, die längere zweite Tour wird zeigen, ob es auch dann noch umsetzbar ist. Auf den Wanderetappen wird übrigens flach und leicht bergab gelaufen, für Anstiege ist ein Wanderstock dabei.

Von der Nuhne bei Rengershausen über die Hügel nach Norden bis zu einem Busch oberhalb von Münden ging die erste Etappe auf dem Rad. Der Lichtenfelser Panoramaweg zurück nimmt ein paar Schleifen und ein paar Höhenmeter mehr mit als die Radstrecke. An einer im Track noch zu sehenden Stelle gab es eine in einem Elektrostachdraht endende Differenz zwischen Markierung und Track.

Die zweite Etappe war etwas umständlich zu erreichen, dann aber recht flach durch das Aartal. Beide Teilstrecken boten abwechslungsreiche Ausblicke, Bachläufe und Anstiege auf gut begehbaren Wegen. Es gab immer wieder genügend Forst und Ackerwege, die gut geschottert oder asphaltiert waren und ein gute Anteil der Strecke konnte slowgejoggt werden.

Also aufs Rad, erst entlang der Nuhne, dann nach Norden über Neunkirchen bis an die Anbindestelle oberhalb von Münden.

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Die Wanderstrecke hält sich an den Hügeln oberhalb der Radstrecke und wechselt zwischen landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Sehr aussichts- und abwechslungsreich.

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Die Wanderstrecke zum Rad startet an einer noch in Betrieb befindlichen Mühle an der Aar und folgt dem Bachtal Richtung Süden. Der Weg hält sich an den Hängen auf der östlichen Talseite und führt neben längeren flachen Teilstücken auch mal ein paar Meter den Hang hinauf. Gut zu laufen mit ein paar Wandereinlagen.

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Der Rückweg ist dann im Wesentlichen identisch mit der Wanderstrecke.

Der dritte Tag sollte die längste Wanderstrecke des Lichtenfelser Panoramaweges als Aufgabe erhalten. Das hat gut gepasst, denn kurz nach Beginn der ersten Radstecke siegte die Sonne gegen den nässenden Nebel. Das blieb den ganzen Tag so und machte diverse Kleidungswechsel nach Rad und Wanderabschnitt überflüssig. Die lange Strecke wurde dann auch in den Salomon Wanderschuhen absolviert, 3/4 hoch und wasserdicht war auf den nassen Wiesenabschnitten eine gute Wahl.

Die erste Radstrecke führte zunächst steil bergan bis an den Rand einer Hochfläche neben dem Ensenberg. Das Rad wurde nicht nahe der Mitte der Strecke zwischen den beiden Parkplätzen abgestellt, weil danach eine längere baumlose landwirtschaftlich genutzte Fläche ohne Radanschlussmöglichkeit zu sehen war.

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Dafür ging es auf dem Rückweg über den Eschenberg, den wegen seiner Höhe von 535 Metern ein Gipfelkreuz ziert. Der Weg dahin im Sonnenschein, sehr schön.

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Die Weiterfahrt zum schon bekannten Parkplatz war kein Problem. Dann die längste Etappe begonnen. Über Felder, dann in Seitentäler eintauchend und wieder nach oben auftauchend waren die ersten 10 Kilometer Wandergenuß pur. Die restlichen fünf konnte man auf überwiegend gut begehbaren landwirtschaftlichen Wegen den Blick und die Gedanken schweifen lassen.

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Der Rückweg sollte dann nur ein Rückweg sein, aber die Radstrecke an eine Ruine bei Gut Schaaken über einen Waldweg auf die Hochfläche war trotz Schiebestrecke ein eigenständiges Erlebnis.

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Tag vier ist auch der Rückreisetag, es wird eine Stunde früher hell am Campingplatz, die Schranke macht um acht also eine Stunde später auf, was die Tageslichtnutzung angeht. es bleibt noch ein Rest von 15 Kilometern Richtung und durch das Nuhnetal. Die Startparkplätze sind schon bekannt, also keine Überraschung. Es regnet am Campingplatz, war die Vorplanung für die Etappen um Regenschutzkleidung ergänzt.

Der erste Teil geht über die Höhen bei Sachsenberg und nur am Anfang der Radtour regnet es noch leicht. Bergab durch ein Seitental auf die obere Butzmühle zu ist ein Flatterband über den Weg gesperrt als Höhenbeschränkung. Mit dem Rad fahre ich einen Umweg, zu Fuß auf dem Rückweg komme ich locker drunter her. Ein Grund für die Sperrung ist auf dem Wegabschnitt nicht zu erkennen.

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Der Rückweg geht dann auf bekannten Wegen mit neuen Eindrücken und besserem fast schon sonnig warmem Wetter zurück zum Auto. Schöne Strecke, schöne Ausblicke und leicht zu laufen, so dass man nicht ständig vor sich auf den Weg schauen muss.

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Die Reststrecke geht dann fast zu schnell. Das wars und schön wars. Der Lichtenfelser Panoramaweg hat die richtige Mischung aus Tal und Höhenwegen und es gibt nicht zu viele Pfade, auf denen man nicht sieht und sich im Sommer nur Zecken holt.

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Dann noch schnell aufs Rad, Steigungen gibt es auch nicht mehr.

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Fazit

Rad – Das war für die matschigen teils tiefgründigen Wege nicht ideal. Das Marschall Reiserad mit der Rohloff hätte am Berg die bessere Übersetzung und auf den Wegen die breiteren Reifen gehabt. Die Wegführung war gut, ein paar Teilstrecken hätten besser befahrbar sein können, was aber einen größeren Umweg zur Folge gehabt hätte.

Wandern/Laufen – Die Laufeinlagen waren nichts halbes und nichts ganzes. Schnell gewandert war ich gleich schnell als bei dem Versuch, bergab zu laufen. Das liegt unter anderem am langsamem Laufstil mit Rucksack und Stock, aber auch an den vielen Laufstopps wegen Fotoerstellung. Beim Wandern ging das oft auch ohne anzuhalten. Das Wandern hat sich bei geicher Strecke auch nicht ganz so ermüdend angefühlt. Mit Wnderschuhen kann man auch gut radfahren und wandern, was die Ausrüstungsauswahl vereinfacht. Hohe Schuhe sind wegen Matsch und nassen Wiesen sehr hilfreich.

Etappenkonzept – Die vier etwa gleich langen Einheiten erzeugen vier mal nasse Kleidung. Das bedeutet bei vier Etappen einen Berg von stinkender nicht trocken zu bekommender Wäsche. Im Sommer, wenn ein T-Shirt ausreicht, mag das funktionieren, im Herbst oder Winter ist das zu viel Aufwand und die Gefahr, an der Wechselstelle am Fahrrad nicht die richtige Ausrüstung parat zu haben, recht groß. Andererseits hat die halbierung der Strecke auch Vorteile bei der Verpflegung, die man auf dem Rad mitnehmen oder im Auto lassen kann. Auf den Wanderstrecken muss man nur wenig mitnehmen. Ein Lösung wäre, die komplette Strekce bis auf eine Radanfahrt zum ersten Anbindewald am Stück zu absolvieren. Mal ausprobieren.

Camping / Minivan zur Anfahrt – Wenn man nach der Tagesetappe seine Dusche braucht, unverzichtbar. Allerdings bedeutet das im Vergelich zur Parkplatzübernachtung eine längere Anfahrt und Abfahrt erst ab acht Uhr. Dafür Morgens eine Toilette und Trinkwasser und Strom für den Tag.

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