In der zweiten Septemberwoche 2023 wird eine Trainingswoche von Dienstag bis Sonntag mit 5 Radtouren angesetzt.
Diesmal nicht mit dem NV200 sondern mit dem E-208 und der letzten Chance für das Kolima Luftzelt. Ein Campingplatz in der Südeifel mit zentraler Lage in einem Gebiet mit Tälern der Prüm, Kyll und Nims, die parallel in Nord-Süd Richtung zur Mosel verlaufen. Hier sollten 5 (Halb-)Tagestouren zu finden sein, auf denen der aktuelle Leistungsstand und die Kniebelastbarkeit getestet werden können.
Als Ausrüstung wird neben dem Zelt mitgenommen:
- Marschall Rohloff Reiserad
- Decathlon Luftbett
- Isomatte und Luftmatte
- Decathlon Falttisch
- Faltstuhl
- Powerstation Anker 555 1 kWh
- Surface Tablet
- GoPro Hero 8, Pixel 6 pro, Edge 1040
- Unzureichendes Kopfkissengemisch
Die Anreise mit dem Elektrofahrzeug nach Oberweis ist unspektakulär und mit Fahrrad auf dem Paulchen Heckklappenträger werden durch Windschattenfahrten 15,8 kWh auf 100 km benötigt. Bei der Rückfahrt am Sonntag werden das mangels LKW und Tempo 100 18,2 kWh sein. Direkt am Campingplatz steht eine 22 kW AC Ladestation, die für die Rückfahrt einmal angefahren wird.
Das Kapitel Anfahrt mit dem Elektroauto gestaltet sich also sehr einfach. Am Platz wird der Kofferraum als Lagerplatz für Kleidung, Schuhe und sonstige Ausrüstung verwendet und nicht weiter bewegt.
Die CO2 Bilanz dieses Urlaubs dürfte also super ausfallen. Allerdings ist das Leben im Zelt auf einem schlammigen Boden mit ein paar Alibi Grasbüscheln anstrengend bis gewöhnungsbedürftig. Die ältere Generation der Platzbesucher bevorzugt im Zweifel den Komfort und fährt SUV und Wohnmobile mit einem Dieselantrieb und Verbräuchen von 10-15 Litern auf 100 km. Es gibt ein paar Zelte, Dachzelte und kleine Wohnwagen, der Anteil liegt bei 10 Prozent. Dann folgen die Kastenwagen mit 20 Prozent und die großen Wohnwagen und Wohnmobile mit den restlichen 70 Prozent. So wird das nichts mit der Energiewende, was hier auf dem Platz steht sind Investitionen für die nächsten 20 Jahre.
Der Platz wird als hundefreundlich beworben und die Hundebesitzer waren wohl auch in der Überzahl. Außer regelmäßigen Bellattacken bei vorbeiziehenden Gassigängern war das aber kein Problem. Die Menschen rings um meinen Online gebuchten Platz waren bis auf zwei Exemplare unauffällig. Erst Lautsprecher mit abendlichem Würfelspiel (rüttel, rüttel, rums) und dann direkt hinter mir zwei befreundete Familien, die Neuigkeiten aus den Generationen währen der zwei Tage Anwesenheit in Theaterbühnenlautstärke vortrugen. Es war einer dabei, der wohl die letzten Wochen nicht viel zu sagen hatte und daher ununterbrochen auch in 20 Metern Entfernung deutlich verständliche Aussagen in die Welt sendete, die zu hören erst die Ohrhörer mit eingeschaltetem ANC unverständlich werden lies. Allerdings war gegen 22 Uhr Ruhe, das war ja schon mal was.
Der Bäckerlauf
Der Bäckerlauf wird durch ein Schlurfläufchen zum Netto in 2,5 km Entfernung ersetzt. Die Prüm abwärts ist das eine schöne und leicht wellige Strecke. Zuerst sollte die Ernährung mit Müsli, Obst und Wasser sichergestellt werden, aber am dritten Tag wurde das Nahrungsangebot durch Brot und Käse ergänzt. DIe ersten zwei Touren hat sich der Akku hinter dem Bauchnabel extrem leer angefühlt.
Die Trainingsrunden
Die erste der 5 Trainingsrunden wurde schon zu Hause geplant, die Planung der weiteren Strecken sollte dann am Abend mit dem Surface erfolgen. Auf dem Faltstuhl mit Arbeitsplatte, Maus und Tastatur hat das auch gut funktioniert. Der Strom aus der Powerstation hat für die 5 Tage für alle Geräte (Smartphone, Edge 1040, GoPro Hero 8 und Surface Tablet) gut gereicht, es waren noch 60% Restkapazität vorhanden.
Fazit
Die Kondition:
Die ersten vier Touren endeten mit dem Gefühl der Enttäuschung über die Möglichkeiten an Kraft und Ausdauer. Die fünfte Tour mit den Anklängen an alte Alpenpassfahrten hat das wieder etwas relativiert. Das Vertrauen auf die eigenen Kräfte wird weiterhin von Schwindel und Müdigkeit überschattet. Wie das jetzt weitergeht? Der Winter droht und reichen die Bäckerläufe und mal eine Halbtages-Lahntour? Muss wohl.
Die Ausrüstung:
E-Auto mit Zelt geht, aber im Zelt spürt man die Umgebungsbedingungen deutlich mehr als im Van oder Wohnwagen. Schlamm, Regen, laute Nachbarn, man ist allem unmittelbarer ausgeliefert. Schlafen auf dem Luftbett war ok, aber mit dem Bett im Wohnwagen nicht vergleichbar. Taunässe am Morgen war heftig, wegen Bachnähe war die Luftfeuchtigkeit am Morgen hoch. Es hat vom Außenzelt auf das Innenzelt getropft und von da auf die Schlafstatt. Nicht so angenehm. Am kältetesten Tag mit acht Grad gab es unangenehm kalte Finger.
- Zelturlaub wird es wohl so schnell nicht mehr geben, das vermurkst zusammengenähte Luftzelt wird entsorgt bzw. die Plane und Luftwurst irgendwie weiterverwendet.
- Radfahren, Laufen und Wandern wird weiter eher als Tagesetappen genossen. Trainingstouren mit dem Rad können besser mit dem NV200 als Basisstation auch im Herbst und Frühjahr umgesetzt werden.