Puck Isolierung und Möbelbau

Unser Puck 235 GT Legend zeigte bei Winterbewohnung an den Seitenwänden unterhalb der Seitenfenster feuchte Stellen und aufgequollende Seitenverkleidung. Bei Nachtemperaturen um 0 Grad ist Schwitzwasser ein Problem und nach dem Wasserschaden am Kamin wollen wir im Wohnraum links der Tür, im Bug rund um den Deichselkasten und auf der linken Seite weiter bis zum Kühlschrank vernünftig isolieren und Liege- und Sitzmöbel einbauen, die eine Hinterlüftung ermöglichen.

Die einzelnen Arbeitsschritte wollen wir hier dokumentieren.

Der erste Arbeitsschritt ist der Ausbau der Sitzbänke. Auf der rechten Seite (in Fahrtrichtung) sind dazu ein paar Schrauben zu lösen, auf der linken Seite ist die Stromversorgung verbaut, was etwas mehr Aufwand erfordert.

Die Abdeckung der Radkästen und der Verkleidung des Gaskastens wird ebenfalls nach dem Lösen von ein paar Schrauben entfernt. Da die Isolierung nur unterhalb der Fensterlinie erneuert werde soll, wird die mittig rundrum verlaufende Aluschiene, die die obere und untere Wandverkleidung verbindet und als Abdeckung der Stoßkante dient, entfernt. Die eingeklipste optische Abdeckung bricht dabei und muss bei Erstellung der Innenverkleidung neu gestaltet werden.

Zum Kühlschrank hin wird unterhalb des Lüftungsgitters ebenfalls die Wandverkleidung entfernt. Die Bodenplatte und die Stahlkäfigstrebe zeigen keine Feuchtigkeits- oder Rostspuren. Die Isolierung soll hier unterhalb des Ausschnittes mit erneuert werden.

Die Wandverkleidung besteht aus beschichteter Holzfaser, die bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt. Das ist im Bereich des Gaskastens, um die Stauklappe und an der Schnittkante der Mittelschiene zu erkennen, auch wenn das Material nach der letzten Bewohnung vor 4 Wochen trocknen konnte.

Die Feuchtigkeit ist Schwitzwasserkondensat aus der Innenluft, ein Wassereintritt über die Außenhülle ist nirgends zu erkennen. Die Kondenswasserbildung ist im Bereich des Gaskastens besonders stark, weil dort durch mangelhafte Abdichtung zwischen Gaskasten und Alu-Außenhaut bis zu 1 cm durchmessende Öffnungen reichlich kalte Frischluft hereinlassen. Da im verwinkelten Bugstauraumschrank die warem Luft schlecht zirkuliert bleibt es hier bei Bewohnung im Winter dauerhaft feucht mit abwischbaren Schimmelbefall auf den Verkleidungsflächen.

Das Stahlgerippe wird mit Hohlraumversiegelung eingesprüht um den Rostschutz zu verbessern.

Ab 10 cm oberhalb der Unterkante des Stahlrahmenkäfigs ist das Rohr mit schwarzer Schutzfarbe eingesprüht. Das unterste ringsherum verlaufende Stahlrohr des Käfigs liegt auf Niveau der Unterseite der Bodenplatte, die zum Käfigrohr 5 mm Luft hat und ist durch den seitlichen Spalt nicht optisch zu prüfen. Da die Bodenplatte an keiner Stelle aufgequollen ist oder Wasserspuren zeigt, gehen wir davon aus, dass die Bodenkonstruktion von Innen keinen Schaden genommen hat.

Ob es in den unteren Rohren des Käfigs durch von unten eingedrungenes Wasser rostet, ist so nicht zu prüfen, Anzeichen dafür gibt es aber nicht.

Nach Imprägnierung des Rohre des Stahlkäfigs mit Sprühwachs von innen un Reinigung des Wohnwagens kann es an den Wiederaufbau gehen.

Erst wird der Deichselkasten von der nutzlos verteilten dauerelastischen Masse befreit und dann rundherum abgedichtet.

An den Wänden fallen die Nägel auf, die innen spitz in den Raum ragen. Da wurden die Begrenzungsreflektoren einfach in die Außenhaut genagelt. Teile, die wackelsicher befestigt werden müssen, wurden von innen mit Alupressdübeln gesichert. Wenn man die von außen arglos losschraubt, um eine Leuchte etc. zu tauschen bekommt man die nicht wieder fest, ohne die Innenverkleidung zu entfernen.

Die ersten Fachungen wurden dann mit X-TREM Isolator 20 mm ausgefüllt.

Nach Ausfüllen der Fachungen wird eine zweite Lage X-Trem Isolator 10 mm aufgebracht, um den Stahlrohrkäfig zu nach innen zu isolieren. Gaskasten und Radkasten werden ebenfalls mit Isolierung versehen und die Außenstauraumklappe wird überklebt und damit stillgelegt. Die Radkastenabdeckung wird nach Isolierung mit 5 mm X-Trem Isolator (Sprühkleber) wieder übergestülpt.

Für den Winterbetrieb haben wir das Dometic WA120/130 Winterabdeckung-Set für LS100/200 montiert, passt.

Die Unterkonstruktion der Sitz- und Schlaffläche in unserem Puck wird durch eine stabile Konstruktion ersetzt. Die ist zwar um ca. 20 kg schwerer, aber bei 670 kg Leer- und 850 kg zGG. ist das nicht wirklich ein Problem.

Wir haben die geteilte Sitz/Liegefläche von 180cm x 160cm vorher auch schon zweigeteilt genutzt. Die Polterteile im Bug wurden in Schlafstellung behalten und nur der Teil zur Tür hin wurde tagsüber zur Sitzgelegenheit umgebaut.

Das wollen wir wieder so halten, nur

  • soll der Unterbau stabiler sein.
  • soll der Betteil im Bug aus Lattenrost mit quer liegender Matratze bestehen um den Schlafkomfort zu verbessern.

Der Unterbau wird auf Leimholzbalken 6×8 cmin drei Lagen aufeinander geleimt. Die vierte Lage in 32 cm Höhe stellt dann die Auflage für die Sitzpolster zur Verfügung. Für das Bett haben wir so 4 Füße erstellt, mit der vierten Lage einen Bettrahmen hergestellt und eine Lattenrostauflage (90 cm Breite) an der Innenseite aufgeschraubt.

Die bestehende Bugverkleidung konnte nach Seitenkürzung wegen der Raumverkleinerung durch die Isolierung weiter verwendet werden.