Ausrüstungsvarianten und Gewichte bei Mehrtagestouren (Rad / Auto mit Rad)

In diversen Beiträgen zu mehrtägigen Radtouren wurden Erfahrungen mit den Ausrüstungsvarianten gesammelt. Die Varianten und deren Details mit Vor- und Nachteilen werden in diesem Beitrag gesammelt.

Folgende Varianten wurden bisher ausprobiert:

Die leichteste Variante, schlafen auf einer Bank, wenn man nicht mehr weiter kann.

Vorteile:

  • Leicht
  • Reisen ohne Termindruck wegen Öffnungszeiten
  • Viele Schlafplätze an der Route

Nachteile:

  • Öffentliches Schlafen mit Gassigehern und Wildschweinbesuch
  • Schlechter Wetterschutz
  • Super unbequem
  • Umziehen in der Öffentlichkeit

Die Liege erspart die Banksuche und ermöglicht in einer Schutzhütte aufgestellt eine Übernachtung ohne Bodenkontakt. Es wurden bisher 3 Liegen ausprobiert:

  • Uquip Moony Feldbett – Relativ schwer, beim drehen wackelig, wg. Füßen nicht im Zelt verwendbar.
  • Thermarest Liege UL – Aufbau kompliziert und nicht freihändig machbar. Keine Sitzhöhe. Gute Schlaffläche. Relativ leicht, wg. Füßen nicht im Zelt verwendbar.
  • Decathlon Quechua Luftbett – Einfacher Aufbau, stabil, auch im Zelt verwendbar. Erfordert Pumpe und stabile Luftmatte oder zusätzliche Unterlage auf dem lattenrost. Schwer.

Vorteile:

  • Schlafen auf konstantem Untergrund mit kalkulierbarem Schlafkomfort.
  • Schlafplatz unter Brücken oder Schutzhütten möglich, daher verbesserter Wetterschutz

Nachteile:

  • Zusatzgewicht und Packmaß für Liege (3-4,5 kg).

Variante einer Übernachtung im Biwaksack auf einer Liege. Statt des Biwaksacks wurde ein UL Zelt mitgenommen. Die Liege wird aufgestellt und das Zelt aufgebaut und auf die Liege gelegt. Die Isomatte kommt ins Zelt und zum schlafen krabbelt man in das auf der Liege liegende Zelt.

Vorteile:

  • Übernachtung überall, wo eine Liege eben aufgestellt werden kann.
  • Privatshäre im Zelt besser als im Biwaksack.
  • Sitzmöglichkeit bei Liege 1 und 3, einfacheres hinlegen.

Nachteile:

  • Zusatzgewicht 1kg gegenüber Biwaksack mit Liege

Um an einem Ort Rundwege zu laufen oder fahren wurde mit dem Rad und mit dem Auto ein Campingplatz angefahren und dort für mehrere Tage ein Zelt mit Feldbett und entsprechendem Komfort aufgebaut. Dabei wurde das Bach Tipi (Rad) und das Regatta Kolima 2 (Auto, ausgemustert wg. vernäht und unpraktisch und Kondeswasserbildung) verwendet.

Vorteile:

  • Ausrüstung komfortabler
  • Auf- und Abbau nur einmal für mehrere Touren-Tage
  • Geschützter Schlafbereich auf Campingplatz
  • Tourenplanung und Größe ohne Schlafplatzsuchenstress
  • Dusche, Umziehen, Toilette

Nachteile:

  • Anreise mit Rad nur über kurze Strecken, mit dem (E) Auto aufwändig.
  • Campingnachbarn mit Musikberieselungs- oder Mitteilungsbedürfnis.
  • Übernachtungsgebühr
  • Kein Reisegefühl

Mit dem Rad sorglos übernachten geht auf einem Campingplatz mit Zelt. Für mehr Schlafkomfort kann man mehr Ausrüstung mitnehmen. Liege oder Luftbett dienen auch als Sitzgelegenheit. Das Tipizelt hat einen geringeren Krabbelfaktor und man kann sich drin fast stehend umziehen.

Vorteile:

  • Übernachtung auf dem Campingplatz sicher
  • Dusche, Toilette

Nachteile:

  • Gewicht der Komfortausrüstung geht irgendwann nur noch mit E-Bike
  • Anreisetermin innerhalb der CP Öffnungszeiten führt zu Zeitdruck auf der Tour
  • Tourplanung wird von verfügbaren Campingplätzen bestimmt. Die gibt es auf Mittelgebirgstouren auf den Radrouten eher selten
  • Laute Campingnachbarn
  • Aufbau aufwändiger. Bei Regen und Matschwiese ist alles eingesaut.

Wenn man mit dem Rad einfach losfahren will, aber die Übernachtung auf dem CP vorzieht, wird ein Zelt benötigt. Zelt, Isomatte und Schlafsack sollten leicht und schnell verwendbar sein. Auf einer Tour kann es aber schwierig sein, passende Campingplätze zu finden oder rechtzeitig zu erreichen.

Vorteile:

  • Übernachtung auf dem Campingplatz sicher
  • Dusche, Toilette
  • Leichtes Gepäck mit Einspuranhänger und zwei Packtaschen am Rad ohne Motor gut mach/fahrbar.

Nachteile:

  • Anreisetermin innerhalb der CP Öffnungszeiten führt zu Zeitdruck auf der Tour
  • Tourplanung wird von verfügbaren Campingplätzen bestimmt. Die gibt es auf Mittelgebirgstouren auf den Radrouten eher selten
  • Laute Campingnachbarn

Vorteile:

Nachteile:

Vorteile:

  • Übernachtung sicher, Duschen, Toiletten. Schutz bei Regen. Wasserversorgung.
  • Leichter als E-Bike Variante.
  • Kein Landstrom erforderlich (bei Solarladung)

Nachteile:

  • Möglicherweise laut. Öffnungszeiten erfordern Anreise zwischen 15 und 17 Uhr. Zeitdruck oder kurze Etappen. Der nächste Campingplatz muss in maximal 8 Stunden erreichbar sein mit 8-10 km/h (Erfahrung siehe Hunsrück Tour)
  • Im Sommer volle Campingplätze. Stress, ob noch ein Platz frei ist.

Ausgewählte Ausrüstungsgegenstände mit Gewichtsangaben sowie Vor- und Nachteilen:

NummerAusrüstungGewicht (kg)AnmerkungDetails/Bewertung
1Hubba NX 1 Personenzelt rot/grün1,6
2Hubba Nx1 Unterlage0,3
3SeaToSummit Telos TR3 Treckingzelt2,4
4SeaToSummit Telos TR3 Footprint0,4
5Faltstuhl Stuhl Robens Observer0,9
6Uquip Moony Feldbett3,5
7Bach Wickiup 3 Tipi2,5
8Tarp Wechsel 290×4000,7
9Tarp Stangen (2)0,7
10Isomatte THERM-A-REST NeoAir Xlite L0,5
11Isomatte SeaToSummit Etherlite XT L0,7
12Picknikdecke0,4
13Schlafsack Nordisc Gormsson -10 XL / 2252,0
14Schlafsack Vaude IcePeak Light 220 -1 Grad1,2Im Zelt bei 6 Grad zu wenig Wärmeleistung, Sommerschlafsack
15Exped litesyn 800 -1 Grad rot1,2Sommerschlafsack
16Kopfkissen SeaToSummit Aeros Pillow grau0,1
17Cocoon travel Pillow Blau0,1
18Liege Exped LuxuryLite Cot Xl grün2,0
19Biwaksack exped ventair pu grün0,7
20Thermarest Trekkerchairkit orange0,4
21Treo Chair grau1,1
22Eurobox xl 60×401,7
23Eurobox m 60×401,4
24Eurobox s 60×40?
25Isomatte jysk grau0,3
26Eurobox Deckel 60×400,7
27Euroschirm groß blau0,4
28Hammer blau0,2
29Powerbank Anker Powercore 26800
302 Pendix Akku 300 Wh mit Ladegerät6,4Last je nach Akkubedarf für 2 Tagestour mit E-Bike und CP Platz Übernachtung (Akku aufladen)
311 Pendix Akku 500 Wh3,6Last je nach Akkubedarf für 2 Tagestour mit E-Bike und CP Platz Übernachtung (Akku aufladen)
Ausrüstungsliste im Bestand

Mit diesen Ausrüstungskomponenten wurden die folgenden Rad und Beladungsvarianten gepackt, gewogen und teilweise auch ausprobiert

Liste der Ausrüstungsvarianten mit Vor- und Nachteilen

NummerAusrüstungsvarianteGewichtVerwendungKomponenten
1Zweispuranhänger mit Komfort-Zeltausrüstung25Variante für Zweitagestour nach Dortmund oder Kirchzell mit E-Bike im Vergleich zum B-Turtle oder FahrradwohnwagenAnhänger Hinterher mit 2 Taschen und Luftmatte 10cm 2,4 kg und Luftliege und Schlafsack  Gormmson 2,7 kg und Tipi und Luftpumpe
2Anhänger mit Leichtzelt ohne Komfort14Variante für Zweitagestour nach Dortmund oder Kirchzell mit E-Bike im Vergleich zum B-Turtle oder FahrradwohnwagenAnhänger monoporter 6.2 kg mit Schlafsack Gomsson 2,7 kg und Vaude Hogan UL und Exped ISO Gelb und Jysk Isomatte und 1 Tasche 7 kg
3Eurobox Xl mit Biwaksack und Liege 24, 26, 15, 16, 18, 19, 277,0Biwakübernachtung mit Biwaksack auf Liege
4Eurobox Xl mit Hubba auf Liege 24, 26, 15, 16, 18, 17,6Biwakübernachtung mit Zelt auf Liege
5Kiste L mit Telos und Luftmatte 23, 26, 15, 17, 3, 4, 11, 286,9Geräumiges Zelt zur Übernachtung auf Campingplatz
6Fahrrad: E-Bike Patria Reiserad mit Pendix und 500 Ah Akku28
7Marschall Reiserad18
82 Radtaschen mit Kleidung (1 Tag), Werkzeug, Lebensmittel, Kultur11
9Anhänger Monoporter mit E-Bike Ausrüstung und StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour23
10Anhänger Monoporter mit StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour18
11Anhänger Benpacker mit kleinem Zelt, 3 ltr Wasser und Liege (Camping und Schutzhütte)19
12Anhänger Benpacker mit StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour18
13Anhänger Monoporter mit kleinem Zelt, 3 ltr Wasser und Liege (Camping und Schutzhütte)19
142 Taschen mit StS Zelt, 3 ltr Wasser für Campingplatztour (Fronttaschen an Patria ohne E-Antrieb)11
15Patria ohne Motor mit 4 Satteltaschen und Campingplatz Ausstattung4541 kg gewogen und 45 kg gewogen Reisefertig für Hunsrück TestfahrtBerggängigkeit der Rohloff Übersetzung verbessern.
16Patria mit Motor und gepacktem Monoporter mit E-Bike und Campingplatzausstattung61
17Marschall mit Monoporter Anhänger und Campingplatzausstattung46Reisefertig wohl 50 kg
Liste der Ausrüstungsvarianten mit Vor- und Nachteilen

Fazit:

Es wurden schon einige Varianten ausprobiert. Die Vor- und Nachteile sind jeweils erheblich und die eingeschränkte Leistungsfähigkeit im Alter macht es auch nicht einfacher. Losfahren und geniessen, auch wenn es her und da weh tut, dieses (Selbst-)Vertrauen ist leider nicht mehr da. Und zu der hier nicht aufgeführten Variante mit Übernachtung in Pension oder Hotel kann ich mich einfach nicht überwinden. In fremden Betten und dann 100 Euro pro Nacht lassen leider auch keinen Genuss aufkommen.

Die Variante mit Tagestouren von einem festen Campingplatz aus ist neben diesen Radreisevarianten auch mit zu bedenken und hat einige Vorteile. Mit dem E-Auto geht das wie in der Eifel ausprobiert auch gut klimaneutral, mit dem Bus ist das nicht ganz so gut, aber auch noch kein Beinbruch. Aber es hat auch Nachteile, der wesentliche spielt im Kopf, die Tagesrundtouren oder Hin-Rückfahrten auf dem Radwanderweg erzeugen halt kein Radreisegefühl.

Es wird also weiter ausprobiert. Wichtig ist die weitere Verbesserung des körperlichen Zustands, daran wird trotz der Schmerzen und Verfallserscheinungen weiter gearbeitet. Nicht immer konsequent genug, aber dennoch….

Der Westerwaldsteig als Streckenvorgabe für das Wintertraining

Die Winterzeit 2023 / 2024 mit dem Winterpokal steht bevor und die Trainingseinheiten sollen und müssen über den Winter fortgeführt werden. Das morgendliche Laufen zum Bäcker ist etwas einseitig und die Radkondition wird dadurch auch nicht über den Winter gerettet.

Also müssen die Winterpokalpunkte mit einem Mix an Bewegung gewonnen werden, die auch bei ungünstigen Wetterbedingungen ein Mindestmaß an Bewegung garantiert und den ISH möglichst klein hält.

Einer dieser Bausteine ist der durch Kuniland verlaufende Westerwaldsteig. Neben den schon gelaufen, gefahren und gewanderten „alten“ Fernwanderwegen wurder die Strecke wegen der teils bemüht trailigen Wegführung links und rechts liegen gelassen. Aber für eine Winterherausforderung ist das laufend auch eine Option. Die 16 Etappen sind zwischen 7 und 20 Kilometer lang und können als Wendepunktstrecke mit definierten Park Endpunkten gut als Mittagslauf in die Trainingswoche eingebaut werden.

Ein paar schöne Landschaftsbilder werden je nach Wetterbedingungen auch noch abfallen. Mal sehen, ob auch oberhalb der 12 Bäckerkilometer die Knie die unebene Strecke und die Höhenmeter aushalten.

Informationen zum Westerwaldsteig gibt es unter https://www.westerwald.info/westerwaldsteig/ .

Die Liste der Aktivitäten auf der Strecke von Ost (Herborn) nach West (Bad Hönningen) :

Die erste Etappe mit Laufklamotten im Schlurfschritt durch die schöne Herborner Altstadt, da muss man schon die irritierten Blicke der Einkäufer in den engen Gassen ignorieren. Bald geht es steil in die Wohnlage von Herborn und mit einigen Schleifen entlang der Autobahnbrücken der A45 ins Ambachtal, der die Rampe, den Zugang zum Westerwald von der Ostseite her bildet. Damit die versprochenen Höhenmeter zusammen kommen, pendelt die Wegführung von der rechten zur linken Talseite, was müde Beine und schöne Aussicht beschert. Es ist einer der letzten an den Sommer erinnernden Oktobertage und die Stimmung ist mit Wehmut und Knieschmerz durchsetzt.

Ein paar kleine Verläufe mit eingerechnet reichen die 9 Kilometer aus um Sorgen über die Außendarstellung in der Fußgängerzone Herborns anwachsen zu lassen. Der Parkplatz an der Herborner Lahnbrücke wird dann kurz vor der Sockendurchnässung erreicht.

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Zwei Tage später ist es der definitiv letzte Sommertag. Vom Parkplatz an der Kirche mit altem Friedhofswall geht es auf eine etwas kürzere Etappe. Wieder kreuzt der Wanderweg das Erdbachtal und scheffelt so seine versprochenen Höhenmeter. Der weg ist teilweise wiesig und uneben zu laufen, das rechte Knie kommentiert das mit ein paar stehenden Schmerzsignalen. Sonst ist es aber eine aussichtsreiche Sonnenetappe ohne Sonnencreme und ohne Mückenstichgefahr. Schöner kann Sommer eigentlich nicht sein.

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Drei Halbetappen in einer Woche. Die Sommerwärme liegt noch über den Westerwaldhöhen. Das ist angenehm, kein zu kalt, der Wind frisch vom Mittelmeer. Es gibt nur ein paar Höhenmeter durch zwei bescheidene Täler. Der höchste Teil des Westerwaldes ist jetzt eine Freifläche mit ein paar Laubbäumen. Sechshundert Meter über dem Meer ist man hier weit oben und so fühl es sich auch an. Mit dem Karbonstöckchen in der Hand, mal Spitze nach oben, mal nach unten geht es fast locker die 8,5 Kilomter nach Westen und ebenso locker, weil von der Fotopflicht befreit, auch wieder zurück. War eine schöne, fast perfekte Strecke für Alter, Gewicht und Kondition.

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In Rehe kann am empfohlenen Parkplatz am Rathaus nur zwei Stunden mit Parkscheibe geparkt werden. Das reicht nicht für 16 Kilometer Wald-Weg-Wiesen-Schlurf. Aber beim Ortseingang am Friedhof geht es ohne Zeitbegrenzung.

Es war lange Laufhosen, Pulli und Windjackenlaufwetter. Zur Vortribsunterstützung wurden statt der etwas zu kurzen kürzlich gekauften Karbonstöcke alte Langlaufstecken ausprobiert. Die Länge 140 cm hat gepasst, aber schwerer sind die schon.

Die Strecke war gut zu laufen, nicht zu steil mit viel Aussicht nach Osten und im Süden bis zum Feldberg. Zum Ende mit Oktobersonne wieder wärmer, die Wendepunktpause war dann doch deutlich kürzer als bei den ersten Strecken. Der Lauf war am Ende recht anstrengend aber noch nicht zu lang. Das Rechte Knie hat aber schon ein paar mal gewarnt. Das linke Auge sieht bei Trailstrecken auch nicht mehr so gut und die Bildverarbeitungsgeschwindigkeit hat deutlich nachgelassen. Da wird dann schon mal ungewollt eine Wurzelhöhe falsch berechnet. Schlurf eben.

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Nach längerer Pause wegen Sturm, Regen und Schnee und Fokus auf anderen Trainingsansätzen geht es am zweiten Februar mal wieder für eine längere Lauf/Wanderstrecke auf den Westerwaldsteig. Nach vielen Grübeleien über die besten altersgerechten Hintertüraktivitäten war die Streckenwanderung wieder eine Option. Wandern auf einem der vielen Fernwanderwege in Deutschland in Etappen mit dem Evabus erscheint nach Abwägung der Aspekte der Tagesgestaltung, Anforderung, Naturgenuß und Übernachtung eine mögliche Option, wenn die Gehwerkzeuge und sonstige beteiligten Körperteile acht Stunden Wanderlaufen und somit eine übliche Fernwanderwegetappe mit 15 bis 20 Kilometern aushalten. Also ab auf die dritte Etappe des Westerwaldsteig und eine Einwegstrecke von 13 Kilometern ausprobiert.

Jetzt schmerzen die Füße, der vorher schon ständig meckernde angematschte rechte kleine Zeh wurde vorher verpflastert, aber das ist noch im Rahmen einer Nacht behebbar. Im Prinzip sollte eine solche Tagestour in naher Zunkunft im Wechsel mit einer lokalen Radrunde in den Wochentrainingsplan eingabut werden.

Die Strecke war bekannt und wenig reizvoll, für den Westerwald sehr wenig Anstiege und überwiegend breite Forstwege, die das Fortkommen erleichtern und den Schlurflauftrab möglich machen.

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An einem kalten aber heiterem Februar war nach Mittag ein Zeitfenster im Regenwolkenrennen dieses Winters regenfrei. Die nächste Etappe schnell mit Stöcken gelaufschlurft. Die Wiesenwege waren für die erstmalig ausprobierten Joe Nimble Trailschuhe aber zu flach, ein abmatschen war nicht an allen Stellen zu vermeiden. Die Schuhe hatten Grip, aber waren innen in Kombination mit den gewählten Socken etwas rutschig. Das Laufgefühl war gut und der rechte Zeh hat sich nicht besonders gemeldet.

Am Kontaktpunkt zur dritten Etappe bot sich daher der Rückweg nach Winnen über den Hauptwanderweg II über asphaltierte Wirtschaftswege an. Damit war die Runde 4 Kilometer kürzer als geplant.

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Es hat gerade aufgehört zu regnen und der Bäckerlauf war am Montag durch eine feuchte Radfahrt ersetzt worden. Die Strecke war schnell wegen dem zu erwartenden Matsch auf eine Runde über feste Wege verkürzt worden.

Der Westerwaldsteig war wie zu erwarten ein Morastpfad und es lief gar nicht gut. Die Karbon-Stöcke zu kurz, die Wurzelpfade rutschig und die Trailschuhe (Salewa Wildfire 2 GTX) werden nach diesem Lauf zu Gartenschuhen degradiert. Die Zehen abgescheuert und die Morastpfade haben Knie und Leiste belastet wie eine Schneematschstrecke. So geht das nicht mit Wanderlaufen auf längeren Strecken wie den geplanten 3 Etappen auf der Eifelleiter.

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An einem der ersten Märztage im Jahre 2024 sieht es sehr nach November aus. Die Teilstrecke West der Etappe 5 geht über bekanntes Gelände mit eher leichten Steigungen ganz in der Nähe von Kunidorf vorbei. Den Weg von Rothenbach nach Freilingen wir mit Kunigunde gelaufen und zurück geht es dann allein. Nach der Radtour am Vortag droht am Anfang auf den Trailstreckenteilen das rechte Knie, das lässt dann aber durch kontrollierte Laufbewegungen nach. Die rechte Fußsohle hat einen scherzenden Riß aufgeboten und der rechte kleine Zeh meckert trotz Tapeverband vor sich hin.

Die Bilder vom Hinweg zeigen die traurige und doch wieder schöne einsame Landschaft, der Nebel lässt nur Details unverschluckt, die seine Stimmungslage unterstützen.

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Herbstzeit im Gemüsegarten

Im September erstrahlt der Garten noch einmal in einem leuchtenden Farbenmeer. Der Sommerflieder, die verschiedenfarbigen Astern, Ringelblumen, Herbstanemone, später Phlox und Gewöhnlicher Sonnenhut erblühen zeitgleich und locken die Insekten, Schmetterlinge und natürlich auch das Taubenschwänzchen noch einmal in den Garten.

Jetzt reifen die stachellosen Brombeeren. Sie werden zum Teil eingefroren für Müsli und Quark. Aufgrund der enormen Menge wird der überwiegende Teil aber entsaftet und in Weinflaschen gefüllt. Nach und nach kann dann daraus Gelee oder Sirup gekocht werden.

In diesem Jahr wurde im August und September mehrmals Gemüse und Salate erneut ausgesäht. So gibt es im Herbst noch einmal eine 2. Portion Buschbohnen, aber auch Salate, Steckrüben, Fenchel, Petersilie und Pakchoi-Pflanzen. Dabei wurden auch neue Sorten ausprobiert wie zum Beispiel der Pakchoi, Rettich „Münchner Bier“ und Postelein-Salat. Mit den Schneckenkragen versehen schaffen es dann die Jungpflanzen trotz Schneckeninvasion zu überleben.

Die Ernte ist so vielfältig und somit gibt es oft eine bunte Gemüsemischung als Suppe, Eintopf oder Pfannengericht. Dabei können Mangold, Rosenkohl, Sellerie und Palmkohl bis in den Winter hinein auf den Beeten verbleiben und nach und nach beerntet werden.

Anfang Oktober werden die Kürbisse „Butternut“ in den Keller gelagert. Strauchtomaten reifen bis Anfang Oktober auch noch bei dem sonnigen Wetter und die späte Himbeersorte lässte täglich neue Früchte nachreifen.

Im November regnet es sehr viel und es ist kaum möglich, verblühte Stauden oder auch Hecken zu schneiden. Es kann aber noch viel im Garten geerntet werden. Palmkohl, Rosenkohl, Steckrüben, die weiße Rübe „Münchner Bier“ und auch einige Wintersalate und Petersilie sind noch in den Beeten. Eine Pak Choi Planze dient als Nahrung für die Raupen des großen Kohlweißlings und eine Asiasalatsorte wird noch einmal neu ausgesäht. Um die leeren Beetflächen zu schützen, werden sie zuerst mit Laub und dann mit dem Insektenschutzflies abgedeckt. Die Katze liebt diese Flächen.

Mitte November bekomme ich dann von einem Schäfer in Kunidorf Schafswolle geschenkt. Diese soll auf die Beete verteilt werden und sowohl gegen Schnecken helfen aber auch zur Düngung der Gemüseplanzen beitragen. Ein Teil der Wolle soll noch im Herbst ausgelegt werden, der überwiegende Teil aber erst im kommenden Frühjahr.

Bevor das aber möglich ist, kommt es in der letzten Novemberwoche zu einem starken Wintereinbruch mit extremen Schneefällen. Vor allem die vielen Sträucher biegen sich unter der Schneelast. Leider knicken auch viele Äste ab, vor allem der Sommerflieder und die Zaubernuss sind davon stark betroffen.