Von Kunidorf nach Dortmund

Anfang des Jahrtausends, kein Weg war zu weit, kein Berg zu hoch, war die Strecke zwischen Kunidorf und Dortmund wegen regelmäßigem Wochenendbesuch bei den alten Eltern eine willkommene Gelegenheit für eine längere Radeinheit.

Es gab auch eine Radtour mit zwei Zeltübernachtungen mit den beiden Neffen und dem Pino und eine Lauftour mit dem Benpacker und 2 Parkbankübernachtungen.

Die Rückfahrt am Sonntag über Hagen, B54 und die Nistertalstraße war mit dem Rennrad und mit Rückenwind unter 8 Stunden erledigt.

Jetzt sollte es an einem Tag von Kunidorf nach Dortmund zu Kunibertes Elternhaus gehen. Dem Kräfteverlust entsprechend mit dem alten MTB mit Pendix Antrieb und zwei 500 Wh und einem 300 Wh Akku. Damit waren die Gepäcktaschen gut gefüllt und das Rad bleischwer wie für eine mehrtägige Urlaubsreise gepackt.

Zunächst auf dem bekannten Weg zum Biggesee über Bad Marienberg nach Weitefeld, Betzdorf, Freudenberg geht es hinter Olpe auf verkehrsarmen Wegen an Meinerzhagen vorbei parallel zur A45 Richtung Lüdenscheid.

Wie immer ist Lüdenscheid eine einzige Quälerei hinauf und hinunter. Dann noch einmal über die gesperrte A45 und dann hinunter durch das Nahmer Tal zur Lenne und Ruhr. Mit dem dritten Akku und noch mit ausreichend Reserve ist Hohensyburg und das Wannebachtal keine Quälerei, die Nacht ist aber trotz Motorunterstützung nicht krampffrei. Die Erschöpfungszustände halten mindestens drei Tage an und zeigen, dass solche Ausdauerleistungen mit 13 Stunden im Sattel und über 2000 hm nicht mehr einfach so anzugehen sind.

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Busausbau – Schlaf- und Sitzkisten, Küchenkiste

Unser Nissan Evalia Baujahr 2016, Evatus genannt, hat die Hauptaufgabe, unseren kleinen Eriba Puck 235 GT Legend zu ziehen.

Anfang 2020 hat er ein kleines Wohnmobil Update bei zooom bekommen.

  • Standheizung
  • Zweitbatterie mit Wechselrichter und Solarpanel auf dem Dach
  • Bodenplatte im Laderaum
  • Drehsitzkonsolen
  • Scheibenisolierung innen
  • Heckklappenzelt
  • Vaude Busvorzelt

Als Wohnmobil hat ihn dann doch niemand so richtig ernst genommen, bis der bestellte Ducato Bus nach 2 Jahren Wartezeit dann doch nicht geliefert wurde. Wegen der allgemeinen Klima- und Kathastrophenlage haben wir dann auf den Bus verzichtet. Zunächst nur für Kunibert als Alleinschläfer als Basisstation für Trainingstouren auf Rad- und Fernwanderwegen gedacht hat sich auch Kunigunde mit der Nutzung als Wohnmobil angefreundet, dann aber immer mit Übernachtung auf einem Campingplatz mit unserem Vaude Drive Van.

Das Vorzelt stammt noch aus Beständen und ist von 2013. Es passt ganz gut und kann allein stehen bleiben, der Aufbau geht aber nur zu zweit (Stangen einfädeln) und es benötigt ordentlich Platz neben dem Fahrzeug.

Die Ausrüstung soll jetzt vervollständigt und in der Praxis ausprobiert werden. Was noch fehlt, ist eine Schlafgelegenheit bei Nutzung zur Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit für eine Person.

Nach dem Konzept könnten auch 2 im Auto schlafen, aber da dann freies Stehen auf einem PKW Parkplatz ausgeschlossen ist, wird dann auf dem Campingplatz eher ein zusätzliches Zelt zum schlafen genutzt.

Im ersten Ansatz wurde Evatus mit Euroboxen beladen und die Idee war, aus einem kleinen passend gebautem Schränkchen am Dieselheizungsausströmer und 4 Euroboxen 40x60x32 eine Schlaffläche hinter dem Fahrersitz zu schaffen.

Die normalen Plastikdeckel bogen sich bei Belastung durch und die Seitenwände wichen seitlich aus. Es folgt daher ein Versuch mit einem Holzdeckel aus einer 40×60 Leimholzplatte.

Die Leimholplatten hatten schon das passende Maß, mit der Oberfräse wurde ein 15 Milimeter breiter Rad abgefräst, damit die Platte rutschfrei auf der Kiste aufliegen kann.

Die Konstruktion hat allerdings den Nachteil, dass die Seitenwände der Euroboxen nicht genügend stabil für die Belastung beim Sitzen und aufstehen sind. Dadurch wird der obere Rand mit der Deckelauflage im der Mitte breiter und die Deckel schwimmen auf den Kisten.

Nach längerer Überlegungsphase haben wir dann im Februar/März eine Wochen schlechten Wetters für die Konstruktion von 3 Holzboxen genutzt. Vorher hatten wir schon in eine Kockkiste für die Wasserversorgung investiert.

Die Ladefläche soll auf der linken Seite zwei Holzkisten in Sitzhöhe bekommen, ergänzt durch ein Regal in gleicher Höhe mit Freifläche für den Ausströmer der Standheizung.

Auf der rechten Seite kommt die Kochkiste zusammen mit der Kühlkiste ebenfalls in eine Holzkiste gleicher Höhe.

Im Tagesmodus bekommt die Sitzbank eine Auflage mit Längsbrettern. Im Schlafmodus für zwei Personen werden diese Bretter zusammen mit 4 weiteren quer im Fahrzeug auf die Holzkisten gelegt und dienen als Unterlage für die Isomatten.

An der Schiebetür rechts steht die nachts erreichbare Trenntoilette.

Die zusätzliche Ausrüstung besteht dann aus:

  • 2 Holzkisten links mit Platz für Vorzelt, Kabel und Radtaschen. Drei versenkten Längsbrettern dienen als Mattenauflage
  • 1 Holzkiste rechts. Erst hatten wir die Xobi-Box dort im Fahrzeug verwenden wollen. Im Einpersonenbetrieb kommt die dort auch wieder hin, da dann auch außerhalb von Campingplätzen ohne Vorzelt übernachtet werden soll. Im 2 Personenbetrieb dient diese Kiste als Schlafauflage und in der Kiste wird die Kleidung in zwei Einkaufstaschen verstaut. Die Kiste hat kleine Querbrettchen als Schlafauflage bekommen. Die Sitz/Schlafauflage besteht also aus:
    • 5 Auflagebrettchen für die lange Box auf der rechten Seite.
    • 4 Auflagebrettchen für die Nachtkonfiguration mittig zwischen den beiden Kisten.
    • 3 Auflagebretter links über beide Boxen hinweg.
  • Gaskartuschenkocher separat (Brunner Devil 0708013N), Wahlweise Induktionskochplatte auf Campingplatz (1200 Watt).
  • Trenntoilette Trelino S
  • Kleine Kühlkiste 12V/220V
  • Anker Powerhouse 555 1 kWh bei Bedarf
  • 2 Ikea SLÄKT Faltsitzkissen als Sitz- und Schlafauflage. Die bei den ersten Touren verwendeten Isomatten haben sich wegen mangelndem Schlafkomfort und Sperrigkeit im Tagesmodus nicht bewährt.

Die Erstellung der Holzkisten und der Sitz- und Schlafauflage in Bildern (erster Versuch):

Die Version ab 05.2023 werden hier schrittweise in das Fahrzeug gestellt:

Unsere Tandem Historie

Im Laufe unseres Fahrradlebens hat es ab Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrtausends eine Folge von Tandems gegeben. Die Idee war dabei, die unterschiedliche Ausdauer und Vortriebsleistung der Tandemfahrer zusammen auf einem Gefährt zur gemeinsamen Tourgestaltung zu nutzen.

Da Kunibert schon mit einer hochgewichtigen 8 jährigen Pause mit dem Rad im Alltag unterwegs war, gab es auf den gemeinsamen Touren unterschieldiche Trainigsstände, die auf einem Tandem einfach ausgeglichen werden können.

Wegen der 2/3 zu 1/3 Gewichtsverteilung hat Kunibert immer Druck auf das vordere Tretlager ausgeübt (Ausnahme Pino) und damit auch über die Lenkerbewegung die Richtung festgelegt.

Die Tandemhistorie reicht in die analoge Fotohistorie zurück und begann mit dem Besuch des Oktagons in Remagen, in dem die Tandems der Firma Schauff ausgestellt und zu kaufen waren.

Unser erstes Schauff Tandem mit 28″ Räder mit zierlichem Rahmen, Felgenbremsen, Halogen-Frontbeleuchtung und Trommelbremsen.

Unser zweites Schauff Tandem mit 26″ Räder und MTB Rahmen, Halogen-Front Beleuchtung und Trommelbremsen.

Unser Pino mit Kettenschaltung und Trommel und hydraulischen Felgenbremsen .

Unser Stevens MTB Tandem mit Scheibenbremsen und zusätzlicher Hydraulik Felgenbremse. Damit sind wir in den Sommerurlauben bis 2012 auf Alpenpässen unterwegs gewesen.

Unser Bernds Falttandem für Rad- und Radschiebewandertouren im Flachland und den Mittelgebirgen.

Unser neues Bernds Falt-Tandem

Ende Dezember 2022 haben wir bei Bernds in Überlingen ein Tandem bestellt. Anfang Mai 2023 war es dann abholbereit.

Im Gegensatz zu unserem 2,55 Meter langen Stevens MTB Tandem passt es (gerade so) auf den Radträger auf die Anhängerkupplung unseres Evalia. Damit wollen wir auf unseren Bustouren trotz gefüllten Innenraumes ein Rad mitnehmen und Kräfte ausgleichend Radtouren unternehmen können.

Bei der Abholung in Überlingen konnten wir dann nach ersten Touren und der Rückfahrt unsere Erwartungen erfüllt sehen.

Wir haben das Rad in folgender Konfiguration erhalten:

  • Falttandem Sport 11-Gang Kettenschaltung 11-42Z
  • Magura MT5 Scheibenbremsen
  • Schutzblech
  • Lichtanlage SON + B+M IQXs + Spanniga Rücklicht mit Standlichtfunktion
  • Vorderradgabel mit Lowrider und Heckgepäckträger
  • Big Apple 55mm
  • MTB Lenker

Nachgerüstet wurde:

  • Lenkertaschenhalter Klickfix vorn und hinten. Dazu musste die Frontscheinwerferbefestigung am Lenker an das Lenkerrohr verlegt werden.
  • B+M Rückspiegel vorn und hinten
  • Klingeltausch (Originalteil war zu dezent)

Noch offen:

  • Die Sattelfrage. Vorn passt der Hintern, hinten gibt es noch Anpassungsbedarf.
  • Lenkerhörnchen, wobei die bei einer ersten Tour nicht vermisst wurden.
  • Übersetzungsanpassung. Wir fahren eher langsam und könnten vorn ein kleineres Kettenblatt gebrauchen.

Was uns bei den ersten Fahrten aufgefallen ist:

  • Die breiten 20 Zoll Reifen rollen gut auch auf Waldwegen und losem Untergrund.
  • Fahr- und Sitzposition in Kombination mit dem geraden Lenker und Hinterbaufederung.
  • Schaltung funktioniert nach korrekter Einstellung. Hält das Rad leicht und vereinfacht Reparatur (Hinterradausbau).
  • Edle Lichtanlage
  • Transport auf „normalem“ Fahrradträger. Im Heckbereich vor dem Fahrtwind geschützt hat unser Evalia bei der Rückfahrt von Überlingen in den Westerwald mit 4,5 Litern Diesel auf 100 km keinen erkennbaren Mehrverbrauch.
  • Gesamtgewicht ok.
  • Fronttaschen erschweren das Schieben des Rades vom Sattel aus, da sich das Vorderrad durch die ungleiche Beladung ohne Hand am Lenker nach rechts oder links dreht. Die Transportkapazität bei ausschliesslicher Verwendung der Hinterbautaschen (ebenfalls kleine Front Packtaschen) ist eingeschränkt.
  • Abstand zu den Radtaschen hinten für Kunigundes Füße ziemlich knapp.
  • Beim Tragen klappt das Hinterrad nach unten und muss von einer zweiten Person festgehalten oder mit Spanngurt am Sattel fixiert werden. Das erschwert neben den tief liegenden Griffpositionen das Tragen des Rades auf schwierigen Strecken (Treppen, umgefallene Bäume)

Radabholung in Überlingen

Zwar haben Kunibert und Kunigunde schon ein Mountainbike-Tandem, das im Nissan Evalia transportiert werden kann, was aber immer sehr umständlich ist und den Platz im Bus stark einschränkt. Somit entstand die Idee, ein Falttandem bei der Firma Bernds zu bestellen. Im Mai 2023 war es dann soweit, unser Tandem konnte in Überlingen am Bodensee abgeholt werden. Da die Anfahrt von Kunidorf bis Überlingen relativ weit ist, war schnell klar, dass wir nur mit dem Nissan Evalia und dem Vaude-Vorzelt zu einem Campinplatz am Bodensee fahren wollten. Außerdem waren wieder einige Verbesserungen an dem Nissan Evalia vorgenommen worden, die nun gleichzeitig getestet werden sollten.

Die Bäckertour

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Abholung des neuen Tandems

Am nächsten Tag ging es zu Fuß am Bodensee entlang vom Campingplatz zur Firma Bernds. Dort wurde das neue Tandem übergeben und zuvor noch einige kleine Einstellungen vorgenommen. Zurück fuhren wir dann erstmals mit ihrem neuen Tandem. Am Campinplatz angekommen montierte Kunibert Satteltaschen und Lenkertaschen, so dass für die erste kleine Tour auch Proviant und Regenkleidund wie gewohnt mitgenommen werden konnte.

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Erste Tandemausfahrt am Bodenseeufer nach Meersburg

Nachdem das Tandem mit Satteltaschen etc. ausgestattet war, ging es gleich zur ersten Ausfahrt nach Meersburg. Auf dem Weg dahin geht es vorbei am Naturschutzgebiet Aachmündung und fast immer mit Blick auf dem Bodensee.

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Tandemtour durchs Hinterland und zu Obi

Wir planen eine erste Ausfahrt, wobei wir aber zuvor noch eine neue kleine Gasflasche für den Kocher benötigen. Vom Campingplatz aus geht es zurerst nach Nussdorf am Bodensee, anschließend durch den Wald ins Hinterland bis zum Obimarkt von Überlingen. Auf dem Rückweg fahren wir vorbei an einem Demeter-Hof und viele Gemüsefelder. Das Tandem fährt sich gut und am Berg können wir auch die Schaltung ausprobieren.

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Tandemtour nach Salem

Die letzte Tour dieses Kurzurlaubes soll uns zum Schloss und Kloster Salem führen. Wieder sind einige Höhenmeter zu bewältigen. Außerdem haben wir uns noch eine weitere kleine Packtasche für das Vorderrad besorgt. Wir haben ideales Fahrradwetter und somit wird es eine schöne Ausfahrt.

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