Das Kunihaus wird auch im Winter 2022 aus unterschedlichen Quellen beheizt, es wird sich möglicherweise erstmals bewähren, nicht nur auf eine Wärmequelle zu setzen. So tummeln sich im Haus neben den Bewohnern gleich drei hauptamtliche Wärmeerzeuger und eine nebenamtliche sekundäre Wäremquelle.
- Ein Kaminofen am Hauptkamin
- Ein sehr eigenwilliger Pelletofen mit Warmwassererzeugung und eigenem Wand/Außenkamin.
- Eine unauffällig arbeitende Wärmepumpe mit Warmwassererzeugung.
- Ein Warmwassertank mit Pumpe und angeschlossenen Heizkörpern in den Zimmern, die über ein Devolo Ventil und die Devolo Haussteuerung geregelt werden.
Der bisher noch nicht abmontierten Flüssiggastherme im Bad wurde der eigene Schornstein genommen, der Dachdurchbruch wurde von oben und unten isoliert und abegdichtet.
Pelletofen und Kaminofen erfordern eine jährliche Reinigung. Hier der Ablauf der Arbeiten:
Der Kaminofen von MEZ Keramik Typ Mailand wurde 2006 im Ofenstudio im Bad Marienberg gekauft. Hersteller und Ofenstudio existieren nicht mehr. In einem Prospekt hat unser Schornsteinfeger die technischen Daten gefunden. Wegen der Prüfung nach BN 18891 darf der Ofen auch in 2024 weiter betrieben werden.
Jährlich muss der Brennraum kontrolliert und das Ofenrohr von Ruß befreit werden. Die Demontage des Ofenrohrs erfolgt durch entfernen der zwei rohrnahen Kacheln und lösen der Schelle, die den Abgasstutzen des Ofenkorpus mit dem unteren Abschnitt des Ofenrohrs verbindet. Die Schelle ist mit einem 6 mm Inbusschlüssel zu lösen und dann zu entfernen.

Wenn der Anschlussstutzen beweglich ist, kann das mittlere Ofenrohrteil nach oben abgezogen werden.

Danach kann das obere Ofenrohr aus der Wand aus dem Kaminloch gezogen werden.



Nach einem ersten harten Winter im neuen Haus wurde 1994 eine Flüssiggasheizung von Knauber Energie mit Gastank und Heizkörpern in den Wohnräumen installiert. Nach 22 Jahren und zuverlässigem Heizverhalten wollten wir weg vom fossilen Brennstoff und haben von Haustechnik Höhn einen Pelletofen mit Warmwassererzeugung, einen Außenkamin, einen 300 Liter Wassertank mit Pumpen und Pumpensteuerung (DeltaSol MX) installieren lassen. Das funktioniert bis auf den Pelletofen ganz hervorragend. Leider haben wir ein Montagsmodell mit deutlicher Unlust beim Startverhalten und deutlicher Lust beim generieren von Fehlermeldungen erwischt.
Die Wartung des Ofens erfolgt neben dem Leeren des Aschkastens und dem Befüllen des Pellettanks in zwei Stufen:
Stufe 1 alle 6-8 Wochen: Reinigung des Wärmetauschers und des Abgaszuges auf der linken Ofenseite.
Stufe 2 einmal im Jahr: Reinigung des Brennraumes und des Brenntopfes.
Die Brenntopfreinigung erfordert den Ausbau der Brennraumauskleidung und ist eine ziemliche Sauerei. Die Möbel werden zusammengeschoben und mit Plane abgedeckt.
Um den mit 4 Schrauben befestigten Brenntopf entnehmen zu können muss die Brennraumverkleidung entfernt werden. Die Reihenfolge, in der die Steine entnommen werden müssen, wird in der Anleitung leider nicht erklärt, es gibt aber nur genau eine Reihenfolge, unter deren Beachtung die Entnahme und der Zusammenbau zuverlässig gelingt. Die Schritte sind in der Galerie zu sehen, es wird der Ausbau gezeigt.
Der Ausbau des Brenntopfes wäre eigentlich kein großes Problem, wenn der Sockel etwas kleiner wäre. Die Schrauben konnen noch einfach gelöst werden. Dann den Brenntopf anheben und nach vorn kippen und gleichzeitig von unten durch die Ascherutsch versuchen, den beweglichen Rost so anzuwinkeln, dass der durch die Rostöffnung passt und nach oben aus dem Brennraum gezogen werden kann.
Beim Ausbau unterstütz einen dabei die Schwerkraft, bei Einbau muss der Rost mit einem Schraubenzieher gegen die Schwerkraft zusammengeschoben werden, damit der Brenntopffuß an dem Pelleteinwurf vorbei passt. Das Teil ist schwer und die Brennraumöffnung scharfkantig. Der Rost hat Belüftungslöcher, die wollen von Schlacke befreit werden. Das geht bei vielen der Öffnungen auch bei der monatlichen Reinigung, aber nicht alle Löcher sind im eingebauten Zustand mit einer Büroklammer gut erreichbar.
Die beliebtesten Störungen und die möglichen Ursachen.
- Zündzeitpunkt überschritten.
- Ursache: Die automatische Rostreinigung hat die vom vorherigen Brennvorgang im Brenntopf verbliebene Asche nicht in den Aschekasten durchfallen lassen. Der Rost öffnet sich zwar, aber die Ascheschicht ist verbacken und selbsttragend und fällt nicht nach unten. Beim nächsten Anheizvorgang fallen die frischen Pellets in die Asche, werden dadurch gegen den Heißluftstrom isoliert und entzünden sich nicht oder zu spät.
- Lösung: Brenntopfrost von Hand öffnen, mit Drahtbürste säubern und wieder schließen.
- Brennstoff/Pelletmangel.
- Eine ab 2022 erstmals und dann regelmäßig auftretende Störung. Erst haben wir an einen defekten Motor, der als Antrieb der Förderschnecke arbeitet, geglaubt. Aber obwohl sich die Förderschnecke nach der Fehlermeldung nicht “von Hand” drehen läßt, kann die Förderung über den entsprechenden Menüpunkt im Testmenü erfolgreich eingeschaltet werden. Der Antrieb funktioniert also, der neue Motor für 450 Euro arbeitet also vermutlich genau so gut wie der alte.
- Die Beobachtung der Messwerte im Sensor Menü hat dann ergeben, dass trotz maximaler Förderrate von 100% am Ende der Startphase die Brennraumtemperatur bei 300-350 Grad liegt. Aber erst bei 500 Grad regelt der Ofen die Brennstoffzufuhr wieder kleiner als 100% Förderschneckenleistung. Also ist wohl die Verbrennung nicht optimal mit zu kleiner Flamme. Wir haben daher mit der Positionierung des Luftmengensensors experimentiert und die Ofenleistung auf 30% gesetzt. Der Ofen arbeitet im “Begrenzt durch Leitungsvorwahl” Modus. In dieser Einstellung und Position des Luftmengensensors in der errechneten Mitte des Zuluftrohres (grüner Strich) hat der Ofen dann den Wassertank auf 65 Grad ohne Störung aufheizen können.
- Maximale Lüfterdrehzahl erreicht
- Luftmengensensor reinigen, Einbauposition prüfen.
Die Split Luft/Wasser Wärmepumpe (Mitsubishi ECODAN EHSD-VM2C R3.UK mit Außengerät PUHZ-SW50VKA) arbeitet aktuell bei beginnender Heizperiode mit 35 Grad Vorlauftemperatur, die Heizkörper werden durch Devolo Home Control Thermostatregler über eine Steuerung auf 19 – 21 Grad geregelt. Mit einer Warmwassertanktemperatur von 35 Grad und durchlaufender Heizung funktioniert das, wenn es nicht zu kalt wird. Ist tagsüber genügend Strom vorhanden (von Oktober bis Februar ist das wegen Elektroautos und Stromspeicher nie mehr der Fall) wird der Tank tagsüber von Hand durch Erhöhung der Vorlauftemperatur auf 45 Grad aufgeheitz. Die Wärmepumpe arbeitet dann mit ca. 1000 Wh über Solarstrom. Die Wärmepumpe schaltet sich automatisch ab, wenn der Pelletofen Wärme in den Pufferspeicher liefert.
Mit der Leistung von ca. 1 kWh werden 2,5 – 3 kWh Wärme ins Haus eingebracht. Rund um die Uhr können als mit der Wärmepumpe 50-60 kWh pro Tag an Heizleistung geliefert werden. Das reicht selbst an normalen Wintertagen für die Grunderwärmung.
Das Handbuch zum Gerät liegt auf dem Netzlaufwerk (unter ../Projekte/Heizung/Waermepumpe/Praxisleitfaden_Ecodan_2017_EHSD-VM2C_PUHZ-SW50VKA.pdf und und Bedienungsanleitung_IH_Hydromodul_01_RG79D954H01_DE_Jul_2014.pdf).
Die Steuerung der auf Warmwasser basierenden Heizung mit den Wärmequellen Pelletofen und Wärmepumpe wird durch einen Deltasol MX Regler gesteuert. In deren zwei Heizkreisen arbeiten zwei Pumpen, eine weitere Pumpe wälzt das Wasser in den Heizhörpern um. Die Wärme wird in einem 300 Liter Tank aufbewahrt. Die Wärmepumpe hat eine weitere interne Steuerung, mit der die Heizleistung und weitere Parameter festgelegt wernde können.