Von Kunidorf in den Hunsrück mit dem neuen Reiserad

Das Patria steht seit 3 Monaten im Keller und hat ein paar Probekilometer mit dem Pendix E Antrieb absolviert. Wenn man damit unterwegs ist und fährt ist jeder Berg ein Vergnügen. Aber das Rad ist schwer und die in der Winterzeit zusammengestellten Ausstattungsvarianten für eine mehrtägige Radtour stellen die Unabhängigkeit unterwegs gegen das Vergnügen am Berg.

Der E-Antrieb ist unterwegs eben auch eine Fessel an das Ende einer Stromleitung.

Also den Pendix Antrieb wieder abgebaut und für 2 relative warme und trockene Tage einen Versuch mit der antriebslosen Variante ohne Anhänger mit dem neuen 2 Personenzelt geplant uns umgesetzt. Der schon bekannte Campingplatz Schinderhannes in Hausbay im Hunsrück war ein geeignetes Ziel. Stecke 85 Kilometer mit 1000 hm und ein Checkin-Automat garantieren einen sicheren Platz zum Übernachten, wann immer man ankommt.

Das Rad hat mit der Campingausrüstung, Verpflegung und 3 Liter Getränken in vier Gepäcktaschen und einem leichten Rucksack 45 kg auf die Straße gestellt. Immer noch schwer, aber das Fahrverhalten war ok. Die Übersetzung erlaubte Steigungen bis 8%, darüber wurde wegen Muskulaturüberlastung auch mal ein längeres Stück geschoben.

Gerechnet und auch umgesetzt wurde ein Tagesschnitt von +- 10 km pro Stunde. Hat soweit alles funktioniert, nur der Rohloff Antrieb hat ein lästiges mit der Rotation des Rades zusammenfallendes Geräusch verursacht. Ursache muss noch gesucht werden.

Die Übernachtung im SeaToSummit Trelos 3 war problemlos, der Sitz aus der Isomatte erstaunlich bequem und der Zeltaufbau hinreichend einfach. Die übliche Wiesenmatsche hat allerdings wieder mal die Zeltnacht, den Abbau und das Einpacken erheblich versaut.

Die Kondition hat zwar für den Hin- und Rückweg gereicht, aber der rechte Fuß mit Pedallschmerzen, der Hintern mit Sitzbeschwerden und die Muskulatur in den Oberschenkeln waren nicht bereit, das für weitere Tage durchzuhalten. Alles in allem gibt es gegen den Traum von der unbeschwerten Radtour das Bild des leichten Radgenuss auf Tagesfahrten vom Standort Van mit Übernachtung auf dem Campingplatz oder im Bus auf Parkplätzen. Es bleibt also schwierig mit den Entscheidungen.

Die Strecke (Hin- und Rückfahrt)

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Von Kunidorf nach Dortmund

Anfang des Jahrtausends, kein Weg war zu weit, kein Berg zu hoch, war die Strecke zwischen Kunidorf und Dortmund wegen regelmäßigem Wochenendbesuch bei den alten Eltern eine willkommene Gelegenheit für eine längere Radeinheit.

Es gab auch eine Radtour mit zwei Zeltübernachtungen mit den beiden Neffen und dem Pino und eine Lauftour mit dem Benpacker und 2 Parkbankübernachtungen.

Die Rückfahrt am Sonntag über Hagen, B54 und die Nistertalstraße war mit dem Rennrad und mit Rückenwind unter 8 Stunden erledigt.

Jetzt sollte es an einem Tag von Kunidorf nach Dortmund zu Kunibertes Elternhaus gehen. Dem Kräfteverlust entsprechend mit dem alten MTB mit Pendix Antrieb und zwei 500 Wh und einem 300 Wh Akku. Damit waren die Gepäcktaschen gut gefüllt und das Rad bleischwer wie für eine mehrtägige Urlaubsreise gepackt.

Zunächst auf dem bekannten Weg zum Biggesee über Bad Marienberg nach Weitefeld, Betzdorf, Freudenberg geht es hinter Olpe auf verkehrsarmen Wegen an Meinerzhagen vorbei parallel zur A45 Richtung Lüdenscheid.

Wie immer ist Lüdenscheid eine einzige Quälerei hinauf und hinunter. Dann noch einmal über die gesperrte A45 und dann hinunter durch das Nahmer Tal zur Lenne und Ruhr. Mit dem dritten Akku und noch mit ausreichend Reserve ist Hohensyburg und das Wannebachtal keine Quälerei, die Nacht ist aber trotz Motorunterstützung nicht krampffrei. Die Erschöpfungszustände halten mindestens drei Tage an und zeigen, dass solche Ausdauerleistungen mit 13 Stunden im Sattel und über 2000 hm nicht mehr einfach so anzugehen sind.

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