Es ist Juli 2025. Der Traum von der großen Sommerradtour ist endgültig begraben. Mit Krabbelzelt auf der Matschwiese passt einfach nicht und ich kann die Schmerzen unterwegs nicht mehr ignorieren. Für die Tour mit Hotelübernachtung bin ich einfach zu geizig.
Was also anfangen mit diesem letzten Sommer mit dem mir noch gegebenen Möglichkeiten? Es ist so viel zu tun in Kunidorf und Dortstadt. Die Campingtouren mit Kunigunde sind auch schön und benötigen ihre Zeit. Wie also unbeschwert jeden Tag neues sehen? Ein Ziel haben und es auch erreichen?
Es gibt eine letzten Test mit der letzten Option. Vanlife im NV200 mit Autartausrüstung für die Nacht auf dem Dorfparkplatz oder, wenn am Weg auch auf WoMo oder Campingplatz.
Anfang Juli gibt es einen ersten Versuch, das Tagesstreckenkozept ümzusetzten. Dazu braucht es zwei Autos, die jeden Tag aneinander vorbei gefahren werden. Zwischendrin wird die eigentliche Strecke mit dem Rad oder zu Fuß bewältigt.
Vorab: Es ist sehr aufwändig, die Fahrzeuge täglich zu bewegen, damit die eigentliche Strecke nicht als Rundtour geplant und zurückgelegt werden muss.
In diesem Blogbeitrag wird der Versuch beschrieben, so den Knüllwald zu erkunden. Das Konzept wird dann aber zugunsten der Rundenvariante mit zwei getrennten Tagesetappen, einen Hinweg auf dem Rad und dem Rückweg zu Fuß zum NV200 nicht weiter verfolgt.
Die Rander-Variante mit Rad und Wanderstrecke bringt pro Tag etwa 15 Kilometer auf einer vorgegebenen Strecke, zum Beispiel einem Fernwanderweg. Das Rad wird im Wald angebunden, die Lauf oder Wandereinheit zum NV200 erfolgt dann auf der Route des Fernwanderweges.
Für die Umsetzung wird im zweiten Teil diese Beitrags der von Nord nach Süd durch den Spessart verlaufende Eselsweg ausgewählt.
Zwischen Knüllwaldtour und Eselsweg gibt es noch einen Schnupperaufenthalt mit Wanderrunden vom Azur Camping Hünfeld mit einem eigenen Beitrag.
Teil 1: Die zwei Auto Tour von Kunidorf durch den Knüllwald
Wie kann eine Person zwei Fahrzeuge von A (Kunidorf) nach B (Hühnfeld) bewegen? Mit den folgenden Rad und Wandertouren, in dem Fahrzeug 1 gefahren und dann der Rückweg zum Standort von Fahrzeug 2 geradelt oder gewandert wird. Mit Fahrzeug 2 geht es dann an Fahrzeug 1 vorbei zum neuen Etappenziel des zweiten Tages, von wo aus wieder zu Fahrzeug 1 zurück geradelt oder gewandert wird.
Es funktioniert, aber es fahrt immer das Gefühl des ungesunden Aufwandes mit. So wie bei einer Radreise mit Gepäcktransport.
Die Rad- und Wanderstrecken in der Übersicht:
Bewege die Maus über einen Track oder wähle einen im Control Panel aus ...
Die 5 Tage mit 5 Etappen von Auto zu Auto im Detail:
Fazit:
Wird sich so wohl nicht wiederholen, weil zu unflexibel und aufwändig. Die Variante der Spessartquerung auf dem Eselsweg ist der bessere Ansatz.
Teil 2: Die Vanlife Tour durch den Spessart über den Eselsweg mit Rad und Bein
Eine gute Woche später geht es mit dem NV200 mit viel Wasser und Müsliriegeln zum Start der Tour auf dem Eselsweg. Der alte Salztransportweg führt als Wanderweg heute von Schlüchtern am hohen Vogelsberg nach Großheubach am Mainknick bei Miltenberg.
Neben Kleidung, Schlafsack und der Ikea Faltmatratze waren noch der Schlafsack, Kopfkissen, Abfalltonne, Toilettentonne mit kompostierbaren Beuteln aus Maisstärke, Kabel, Notebook mit 12V / 220V Adapter an Bord. Die Eselswegstrecke sollte mit dem Rad in Südrichtung und auf zwei Beinen in Nordrichtung absolviert werden.
Für die Radstrecke war das Marschall / Rohloff Rad mit einer Gepäcktasche, Werkzeug Rahmentasche und Klickfix Lenkertasche mit universal Spiegel-Smartphone-EgdeNavi an Bord. Die Füße stecken wahlweise in Asics Goretex Laufschuhen, Salomon Trailschuhen oder Giesswein Wanderschuhen. Gewaschen wurde mit Lappen und Trinkflasche als Dusche.
Übernachtet wurde auf öffentlichen Parkplätzen im Dorf oder im Wald auf oder nahe der Strecke. Das Auto hat die Wanderstrecke einmal, das Rad auf dem Hinweg gern auch abseits der Eselsweg Streckenführung einmal und die Wanderschuhe den Rückweg auf dem Wanderweg einmal bewältigt.
Ein bisschen enttäuschend waren die von mir erreichbaren Etappenlängen. Mit 15 Kilometern auf dem eigentlichen Eselweg und 15-20 Kilometer auf der Radstrecke war ich Abends platt. An Laufen auf dem Eselsweg war dabei nicht zu denken, ab Kilometer 10 schmerzen Oberschenkel und Zehen und der Gang wurde unsicher.
Aber egal, hauptsache unterwegs.
Besondere Vorkommnisse gab es keine, der Tagesablauf war schnell eingespielt, Rad packen, Wechselwäsche mitnehmen, Radetappe absolvieren, Rad am nächsten Parkplatz im Wald anbinden, Kleidung wechseln, Wanderetappe zurück zum NV200, Umziehen, Waschen, Rad abholen, Bilder und Strecken auf Computer dokumentieren. Wenn die Augen nicht zufallen, am Blogbeitrag schreiben.
Die Etappen in der Übersicht:
In der Summe waren es acht Tage, am An- und Abreisetag wurden auch Etappen absolviert.
In der Beschreibung zum Eselsweg sind es 6 Etappen mit 110 Kilometern und 3609 Höhenmetern. In der Umsetzung waren es mit dem Rad 130 Kilometer mit 2530 Höhenmetern und zu Fuß 116 Kilometer und 2340 Höhenmeter. Die Garmin Daten sind bezüglich der Höhenmeter bei 2558. Die 3609 Höhenmeter auf der Seite von Wanderbares Deutschland erscheint mir überschätzt. Die Strecke beginnt nicht in Schlüchtern, denn quasi vom Rhön Campingurlaub in Hünfeld kommend und der noch nicht absolvierten Rhöndurchquerung anschliessend geht es am ersten Tag ab Motten am Südrand der Rhön auf eigener Strecke auf den Eselsweg zu, der auf der zweiten Etappe erreicht und dem ab dann gefolgt wird.
An Ende fehlt der letzte Anstieg zum Geiersberg und der Abstieg nach Großheubach. Das fehlende Stuck Weg waren gut 20 Kilomter, also eigentlich 2 Tagesetappen. Aber auf den 20 Kilometern war keine Straßenanbindung zu finden. Daher war die letzte Strecke als reine Radstrecke über 42 Kilometer geplant. Der dafür vorgesehene Freitag war allerdings als komplett verregnet vorhergesagt worden, was die geplante Rasenmähaktion in Kirchzell unmöglich gemacht hätte. Also gab es am letzten Tag zusätzlich zur Rad und Wanderstrecke noch eine verkürzte Radrunde bis zur Hohen Sohl.
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