Fahrrad Projekte

Der Fahrrad Bestand in Kuniland soll noch einmal aktualisiert und an die Nutzung in den nächsten Rentnerjahren angepasst werden.

Dabei ist Kunigundes und Kuniberts gemeinsame Nutzung auf Urlaubstouren und Kuniberts Nutzung auf Alltagswegen und Urlaubstouren zu unterscheiden.

Räder zur Kunigundes oder zur gemeinsamen Nutzung:

  • Tandem Stevens verschenkt, Tandem Bernds gekauft (Frühjahr 2023)
  • Kunigundes Pendix E-Bike zum MTB zurückgebaut, da der Pendix Antrieb zu schwer war und zu ruppig ansprach.
  • Kunigundes e-MTB mit Vivax Assist wird sporadisch weiter genutzt, solange die Technik hält (Fertigung und Verkauf eingestellt)
  • Tern Di7 Faltrad mit Rohloff (statt Schimano 8 Gang) zur Radbegleitung auf Kuniberts Laufrunden.

Kuniberts Räder:

  • Marschall Rahmen 26 Zoll als Rohloff Reiserad
  • Rixe NCX Treckkingrad 28 Zoll mit Pendix als Winterreiserad mit Anhängerkupplung für Weber Monoporter
  • Carver MTB 26 Zoll mit Pendix und Weber Kupplung für Hinterher Anhänger für Einkäufe
  • Marschall Rahmen 28 Zoll für Tagestouren
  • Marschall Rahmen Rennrad für sommerliche Tagestouren
  • Tern Verge P10 Modell 2020 für Touren nach Fahrradmitnahme im kleinen Auto
  • Tretroller Mibo Royla Disc 2019
  • Tretroller Kostka XXL 2019
  • Tretroller Kostka e-Tour Max (E1) FOLD 26/16

Weiterentwicklung Ende 2023:

Für Radreisen mit mehr Komfort und weniger Übernachtungsstress soll ein Reiserad mit Pendix Antrieb zu Verfügung stehen. Damit soll auch im Herbst und Frühjahr bei kälteren Bedingungen eine Zwei Tagestour oder eine längere Tagestour zu den Fixpunkten Dortmund und Kirchzell unternommen werden.

Leider lassen sich die Marschall Rahmen nicht ohne weiteres mit dem Pendix Mittelmotor ausrüsten, die haben alle drei ITA Gewinde. Also wurde im November 2023 nach einem neuen Reiserad gesucht. Am Ende blieb ein Besuch bei einem Patria Händler zur Bestellung eines Patria Terra. Die Entscheidung, zuerst bei NatürlichRad in Bonn anzufragen, wurde wegen der Patria und Pendix Kompetenz auf deren Webseite getroffen.

Da ich mit der Patria Bestellung auch ein Radladen mit Kompetenz in Wartung und Neuaufbau gefunden wurde, startet zur gleichen Zeit auch die Neuausrüstung des auf die Rolle abgeschobenen Marschall Rennrad Rahmens.

Nach den ersten sehr positiv verlaufenden Konfigurationsgesprächen wurde folgende Ausstattung festgelegt und bestellt:

Die neuen Räder im Detail:

Konfiguration Patria Terra Diamant RH62 schiefergrau

KomponenteTechnische Umsetzung
GabelUni Crown; 5cm Spacer; Schaft lang lassen
SteuerlagerAcros silber
SchaltungRohloff DB EX silber
Kassette19 Zähne
Kurbel175mm schwarz 42 Zähne
PedaleCONTEC Pedal „Spike.22“ silber
BremseShimano XT
VorbauAhead silber 125mm
LenkerMTB silber MAS
ReifenMarathon Mondial EVO 55-559 SV
LichtLumotec IQ-XS silber, line plus, SON 28 Disc silber
GepäckTUBUS Cargo schwarz, TUBUS Tara schwarz
KettenschutzKS Ring
Rahmen Verstärkt
Bestellung Patria Terra 07.11.2023 bei NatürlichRad in Bonn, Lieferung 20.12.2023, Abholung in Bonn.

Montage Lenkerhörnchen, KlickFix, Spiegel, Montage Pendix Anrieb 23.12.2023

Konfiguration Neuaufbau Marschall Rennradrahmen

KomponenteTechnische Umsetzung
Gabel
SteuerlagerChris King (schwergängig)
SchaltungMicroShift
HebelSword 2×10 inkl. SuperSlick Züge
SchaltwerkSWord Mittellang
Kassette11-36 Zähne
KurbelGX 175mm 22-36 Zähne
InnenlagerGPX ITA
Kette10 fach
PedaleContec Spike silber
BremskörperUltegra mit KoolStop Bremsbelag
VorbauAhead schwarz 120/130mm
LenkerGravel 440mm schwarz Lenkerband schwarz „gummiert“
Sattelstütze26,8mm silber stufenlos verstellbar
SattelTerry Arteria men
BereifungConti 4-season 28-622 inkl. F-Band und Schlauch
Vorläufige Konfiguration Neuaufbau Marschall Rennrad 07.11.2023 bei NatürlichRad in Bonn.

Da die Hinterbaustrebe ausgebrochen war wurde der Marschall Rahmen von Bonn an den Möhnesee zur Reperatur verschickt.

Trainingsrunden in der Südeifel (Oberweis an der Prüm)

In der zweiten Septemberwoche 2023 wird eine Trainingswoche von Dienstag bis Sonntag mit 5 Radtouren angesetzt.

Diesmal nicht mit dem NV200 sondern mit dem E-208 und der letzten Chance für das Kolima Luftzelt. Ein Campingplatz in der Südeifel mit zentraler Lage in einem Gebiet mit Tälern der Prüm, Kyll und Nims, die parallel in Nord-Süd Richtung zur Mosel verlaufen. Hier sollten 5 (Halb-)Tagestouren zu finden sein, auf denen der aktuelle Leistungsstand und die Kniebelastbarkeit getestet werden können.

Als Ausrüstung wird neben dem Zelt mitgenommen:

  • Marschall Rohloff Reiserad
  • Decathlon Luftbett
  • Isomatte und Luftmatte
  • Decathlon Falttisch
  • Faltstuhl
  • Powerstation Anker 555 1 kWh
  • Surface Tablet
  • GoPro Hero 8, Pixel 6 pro, Edge 1040
  • Unzureichendes Kopfkissengemisch

Die Anreise mit dem Elektrofahrzeug nach Oberweis ist unspektakulär und mit Fahrrad auf dem Paulchen Heckklappenträger werden durch Windschattenfahrten 15,8 kWh auf 100 km benötigt. Bei der Rückfahrt am Sonntag werden das mangels LKW und Tempo 100 18,2 kWh sein. Direkt am Campingplatz steht eine 22 kW AC Ladestation, die für die Rückfahrt einmal angefahren wird.

Das Kapitel Anfahrt mit dem Elektroauto gestaltet sich also sehr einfach. Am Platz wird der Kofferraum als Lagerplatz für Kleidung, Schuhe und sonstige Ausrüstung verwendet und nicht weiter bewegt.

Die CO2 Bilanz dieses Urlaubs dürfte also super ausfallen. Allerdings ist das Leben im Zelt auf einem schlammigen Boden mit ein paar Alibi Grasbüscheln anstrengend bis gewöhnungsbedürftig. Die ältere Generation der Platzbesucher bevorzugt im Zweifel den Komfort und fährt SUV und Wohnmobile mit einem Dieselantrieb und Verbräuchen von 10-15 Litern auf 100 km. Es gibt ein paar Zelte, Dachzelte und kleine Wohnwagen, der Anteil liegt bei 10 Prozent. Dann folgen die Kastenwagen mit 20 Prozent und die großen Wohnwagen und Wohnmobile mit den restlichen 70 Prozent. So wird das nichts mit der Energiewende, was hier auf dem Platz steht sind Investitionen für die nächsten 20 Jahre.

Der Platz wird als hundefreundlich beworben und die Hundebesitzer waren wohl auch in der Überzahl. Außer regelmäßigen Bellattacken bei vorbeiziehenden Gassigängern war das aber kein Problem. Die Menschen rings um meinen Online gebuchten Platz waren bis auf zwei Exemplare unauffällig. Erst Lautsprecher mit abendlichem Würfelspiel (rüttel, rüttel, rums) und dann direkt hinter mir zwei befreundete Familien, die Neuigkeiten aus den Generationen währen der zwei Tage Anwesenheit in Theaterbühnenlautstärke vortrugen. Es war einer dabei, der wohl die letzten Wochen nicht viel zu sagen hatte und daher ununterbrochen auch in 20 Metern Entfernung deutlich verständliche Aussagen in die Welt sendete, die zu hören erst die Ohrhörer mit eingeschaltetem ANC unverständlich werden lies. Allerdings war gegen 22 Uhr Ruhe, das war ja schon mal was.

Der Bäckerlauf

Der Bäckerlauf wird durch ein Schlurfläufchen zum Netto in 2,5 km Entfernung ersetzt. Die Prüm abwärts ist das eine schöne und leicht wellige Strecke. Zuerst sollte die Ernährung mit Müsli, Obst und Wasser sichergestellt werden, aber am dritten Tag wurde das Nahrungsangebot durch Brot und Käse ergänzt. DIe ersten zwei Touren hat sich der Akku hinter dem Bauchnabel extrem leer angefühlt.

Die Trainingsrunden

Die erste der 5 Trainingsrunden wurde schon zu Hause geplant, die Planung der weiteren Strecken sollte dann am Abend mit dem Surface erfolgen. Auf dem Faltstuhl mit Arbeitsplatte, Maus und Tastatur hat das auch gut funktioniert. Der Strom aus der Powerstation hat für die 5 Tage für alle Geräte (Smartphone, Edge 1040, GoPro Hero 8 und Surface Tablet) gut gereicht, es waren noch 60% Restkapazität vorhanden.

Die erste Runde mit 56 Kilometen und 900 Höhenmetern sollte eine erste Einschätzung über die Radfahrfähigkeiten liefern. Schon der Prümtalradweg mit vielen kleinen Steigungen sollte den Akku schneller leeren, also nach den „Langstreckentouren“ nach Dortmund und Kirchzell gedacht und gehofft. Die Landschaft schön und abwechslungsreich und die Strecke häufig geteert und autofrei konnte man schon geniessen. Auch der Rückweg mit dem Anstieg aus dem Moseltal war noch ok, bei den Hügeln auf dem Rücken östlich des Prümtals begann dann aber schon das Zählen der Anstiege. Zurück am Campingplatz war die Vorgabe für die nächste Tourenplanung dann: Weniger reicht auch.

Die zweite Runde beginnt mit einem kurzen An- und Abstieg ins westlich vom Prümtal gelegene Enztal. Erst ein Radweg, dann eine Kreisstraße ohne Verkehr nach Fischbach-Oberraden führt in eine menschenleere Gegend und über Waldwege mit Schiebestrecken hinauf zur L9 und dann über Privatgelände am „Schloß“ Merkeshausen vorbei. Über die Zufahrt geht es dann steil hinauf und dann wieder hinunter zum wenig beeidruckenden grünen Bitburgsee, eine kleine Prümstauung mit Freizeitzentrum. Auf dem Rückweg entlang der Prüm nach Oberweis geht nicht mehr viel.

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Die dritte Tour geht wieder Richtung Norden, weil es dann zuerst bergauf geht, zumindest tendentiell. Die Tour führt zunächst das Prümtal hoch bis zum Bitburg Stausee und folgt dann der Landesstraße L12 bis Plütscheid. Das fährt sich leichter, der Straßenverkehr stört aber auch mehr und erfordert ständigen Rückspiegelblick. Der Rückweg durch das Nimstal liefert die Höhenmeter des Hinweges wieder zurück. Das Gefühl der Erschöpfung ist auch nach dieser Runde wieder zuverlässiger Begleiter. Keine Kraft, keine Reserven. Das Wetter ist allerdings weiterhin super.

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Eine Tour zur Kyll, der Radweg sollte ja wieder befahrbar sein. Outdooractive- und OSM Karte waren sich uneins, ob die Brücke als Zuweg von Bitburg zur Kylltalradweg existiert. Es gab eine Radwegumleitung und so habe ich auf der Tour die Kyll nicht erreicht. Neben dem Anstieg auf die Hochfläche zwischen Prüm und Kyll gab es auf dieser Runde ein paar Kilometer Bahntrassenradweg und Stadtradwege in Bitburg sowie die Enttäuschung mit der Kyllbrücke. Wieder überwiegend Landes- und Kreisstraßen mit wenig interessanten Aspekten. Es ging, aber es ging langsam, so wie die Vortage auch. Eigentlich war ich nur noch froh, das bis auf eine Nacht und eine Tour die Einheiten rum waren. Die Aussicht auf 6 Stunden laute Familienunterhaltung am Platz, tropfenden Morgengruß vom Zelt und die schmale Liegefläche mit unzureichendem Kopfkissen wurde mit „den einen Tag schaffst du auch noch“ bekämpft.

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Am Sonntag geht es ohne Lauf gleich nach dem Frühstück auf zur letzten Runde. Es ist nach dem Regen in der Nacht noch feuchtnebligdampfig bei schon 17 Grad. Noch einmal nach Norden bis nach Waxweiler, wo dann auf alter Bahnstrecke der leichte Teil des Prümtalweges beginnt. Statt den für eine 100’er Runde zu nutzen biegt die Streckenplanung auf kleinen Straßen wieder nach Süden ab, um das Prümtal auf seinem östlichen Höhenzug zu begleiten.

Der Anstieg auf der westlichen Seite führt über ein paar Seitentalwellen stetig bergan. Die Stimmung ist super, die Beine fressen vergleichsweise freiwillig die Steigungshöhenmeter und die Augen geniessen die Einsamkeit und Stille des wolkenverhangenen Morgen und geniessen die Ankundigung eines sonnigen Spätsommertages. Kleine Ortschaften wechseln mit Feldern, Wiesen und Wäldern. Es rollt gut auf den kleinen Sträßchen, allein mit zwei Rädern ohne Verfolger im Rückspiegel. Stille am Ohr.

Oberpierscheid, Niederpierscheid, Waxweiler. Eine rauschende Abfahrt mit 16% Gefälle und 200 Höhenmeter sind in ein paar Minuten vernichtet.

Bis Mauel bleibt die Strecke auf der K125 mehr oder weniger im Prümtal. Die Sonne ist voll da, aber es ist noch nicht zu warm für den Aufstieg zur L12. Nur eine Handvoll Autos stören die kehrige Strecke von der Maulermühle hoch zu L12. Fast 200 Höhenmeter, kleiner Gang aber im Gegensatz zu den Anstiegen auf den vorherigen Touren ist das Genuss und die Erinnerung an die Passfahrten in den Alpen versetzt den Geist in einen Anklang an die fast vergessenen Gefühle beim Ansteig und beim Erreichen der Höhe mit einer selten zu erreichenden Zufriedenheit.

Das ist die Essenz der Berge. Der Zustand der Zufriedenheit, die auf der Höhe auf dich wartet, wenn du dich dem Berg gewachsen gezeigt hast. Es geht anscheinend auch mit kleinen Bergen und ein paar Kehren, wenn die Kraft für Höheres nicht mehr reicht.

Die Rückfahrt über die L12 ist dann einfach, die paar Autos und Motorräder stören noch nicht. Am Platz angekommen bin ich wieder allein auf der Stellplatzgruppe. Zeltabbau ist noch mal schweißtreibend, die Rückfahrt entspannend über leere Straßen und Autobahnen.

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Fazit

Die Kondition:

Die ersten vier Touren endeten mit dem Gefühl der Enttäuschung über die Möglichkeiten an Kraft und Ausdauer. Die fünfte Tour mit den Anklängen an alte Alpenpassfahrten hat das wieder etwas relativiert. Das Vertrauen auf die eigenen Kräfte wird weiterhin von Schwindel und Müdigkeit überschattet. Wie das jetzt weitergeht? Der Winter droht und reichen die Bäckerläufe und mal eine Halbtages-Lahntour? Muss wohl.

Die Ausrüstung:

E-Auto mit Zelt geht, aber im Zelt spürt man die Umgebungsbedingungen deutlich mehr als im Van oder Wohnwagen. Schlamm, Regen, laute Nachbarn, man ist allem unmittelbarer ausgeliefert. Schlafen auf dem Luftbett war ok, aber mit dem Bett im Wohnwagen nicht vergleichbar. Taunässe am Morgen war heftig, wegen Bachnähe war die Luftfeuchtigkeit am Morgen hoch. Es hat vom Außenzelt auf das Innenzelt getropft und von da auf die Schlafstatt. Nicht so angenehm. Am kältetesten Tag mit acht Grad gab es unangenehm kalte Finger.

  • Zelturlaub wird es wohl so schnell nicht mehr geben, das vermurkst zusammengenähte Luftzelt wird entsorgt bzw. die Plane und Luftwurst irgendwie weiterverwendet.
  • Radfahren, Laufen und Wandern wird weiter eher als Tagesetappen genossen. Trainingstouren mit dem Rad können besser mit dem NV200 als Basisstation auch im Herbst und Frühjahr umgesetzt werden.